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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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sich halten, um nicht lachen zu müssen. Sie tat so, als sei ihr ständig übel und Harold glaubte ihr. Wann immer er in der Kabine war, mußte sie nur die Hände auf den Magen legen und zu stöhnen beginnen, um ihn zu vertreiben. Sein eigener Magen war sehr empfindlich, hatte er ihr nervös gestanden, und allein ihr Anblick hatte ihn um den Appetit gebracht. Er ging ihr aus dem Weg so gut es ging, und ging sogar so weit, den Steward zu bitten, ihm ein Bett in einer leeren Kabine zu geben. Nachdem er zuvor allen an Bord erklärt hatte, daß er sich auf der Hochzeitsreise befand, wurde die neue Entwicklung zum Anstoß größter Erheiterung unter der Schiffscrew und der männlichen Passagiere.
    Ian Smith, den Schiffsarzt, wunderte Cathys Krankheit etwas. Er untersuchte sie nur oberflächlich (es war nicht üblich, mehr als das zu tun, es sei denn, eine Lady lag schon fast im Sterben), und mußte zugeben, daß sie alle Symptome der Seekrankheit aufwies: Erbrechen, Lustlosigkeit, die Weigerung, zu essen, oder auch nur Speisen in der Nähe zu erdulden. Trotzdem schien irgend etwas nicht zu stimmen. Aber er kam nicht dahinter, und als er gefragt wurde, sagte er nur widerwillig, Lady Stanhope scheine an einer schweren Form der Seekrankheit zu leiden.
    Cathy war sich darüber im klaren, daß sie Harold nicht ewig mit ihrer Krankheit fernhalten konnte, aber solange sie auf See waren, klappte es recht gut. Auch gab es keine Möglichkeit für ihn, etwas gegen Jon zu unternehmen, aus dem simplen Grund, daß es keine Möglichkeit gab, eine Nachricht abzusenden; außerdem war ihr, nachdem sie Zeit gehabt hatte, alles zu überdenken, klar geworden, daß Harold, sollte er wirklich seine Drohung wahrmachen wollen und Jon wegen ihrer mangelnden Kooperationsbereitschaft hängen lassen, nichts mehr besitzen würde, um sie zu erpressen. Sie würde ihn so schnell verlassen, daß er es kaum wahrnahm. Nachdem ihre Freiheit Jons Tod bedeuten würde, hatte sie bisher noch keinen Weg gefunden, diese Erkenntnis zu ihrem Vorteil zu nutzen, aber sie war sicher, daß es nur eine Frage der Zeit war. Und das war es, was sie im Augenblick tat - sie spielte um Zeit.
    Fünf Tage später wurde Cathy das Theaterspielen langsam leid. Im Bett zu liegen, wenn man sich ausgezeichnet fühlte, war todlangweilig; außerdem hatte sie dadurch zuviel Zeit zum Denken, und ihre Gedanken kehrten immer wieder zu Jon und Cray zurück. Inzwischen mußte Jon erfahren haben, daß er nicht hängen würde, und sie fragte sich, ob er wohl wußte, weshalb. Sie hoffte es von ganzem Herzen. Die Erinnerung an den schmerzerfüllten Schrei, nachdem Harold ihm gesagt hatte, daß sie verheiratet waren, quälte sie. Wenn er es wußte, würde er zumindest auch wissen, daß ihr scheinbarer Verrat ihrer Liebe zu ihm entsprungen war. Veilleicht würde ihm das etwas von seinem Schmerz nehmen.
    An Jon zu denken, war so schmerzhaft, daß Cathy versuchte, es nicht zu tun. Aber an Cray zu denken, war genauso schlimm. Das arme Kind! Wie sehr mußte er sie vermissen. Ihr Herz tat ihr weh, wenn sie sich vorstellte, wie er weinte, weil er nicht verstehen konnte, weshalb sie nicht bei ihm war. Sofort nachdem sie sich auf der Tamarind eingeschifft hatten, hatte sie Martha eine kurze Nachricht zukommen lassen, worin sie so gut wie möglich erklärte, was geschehen war. Sie wußte, daß Martha ebenso gut, wenn nicht besser als sie für Cray sorgen konnte, trotzdem half es ihr nicht in ihrem Schmerz. Cray würde sicherlich glauben, sie hätte ihn für immer verlassen.
    Und dann war da noch ihr Vater. Cathy fürchtete, der Schock über das, was geschehen war, würde ihn töten. Sie konnte nur hoffen, daß Mason es ihm schonend beigebracht hatte, und verdrängte diese Gedanken. Im Augenblick waren sie nur noch zwei Tage von der spanischen Küste entfernt, und sie mußte wieder an sich denken.
    Es war ein sonniger Tag, Anfang November, als die Tamarind vor La Coruna vor Anker ging. Cathy kletterte lange genug aus dem Bett, um einen Blick auf den Hafen zu werfen. Die Stadt wirkte fröhlich, voller Farben, mit hell gekleideten Männern und Frauen, die zwischen Eseln und Karren umherliefen und versuchten, ihre Waren als erste an den Mann zu bringen. Cathy öffnete das Bullauge ein wenig, unfähig, diesem Anblick zu widerstehen. Sofort drang der Duft von Bananen und Mangos zu ihr herein, und sie vernahm das Lachen spanischer Stimmen. Es war fast Abend, aber noch immer strahlte die Sonne als gelber Ball am

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