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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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ihre Mutter. «
    Cathy strahlte ihn an. »Virginia Catherine«, wiederholte sie langsam und betrachtete das schlafende Kind. Dann sah sie Jon wieder mit glänzenden Augen an. »Was, meinst du wohl, wird Cray sagen, wenn er erfährt, daß er eine Schwester hat? «
    »Ich habe keine Ahnung«, antwortete Jon trocken und sah zu dem Kind hinüber. Dann beschloß er, daß es wohl besser war, das Thema zu wechseln.
    »Ich wette, du hast Hunger«, sagte er. Cathy nickte.
    »Das schon«, erwiderte Cathy zögernd. »Aber haben wir denn genug zu essen? Ich kann auch warten... «
    Sie klang besorgt, und Jon erkannte, daß ihr langsam ebenfalls ihre Situation bewußt wurde.
    »Es ist genug da«, log er barsch. »Trockenfleisch, zumindest, und wenn uns das ausgeht, gibt es immer noch Fisch. «
    Er machte eine Kopfbewegung aufs Meer hinaus und lächelte mit gezwungenem Humor. Cathy lächelte ebenfalls, und ihre besorgte Miene legte sich etwas.
    »Irgendwie kann ich dich mir nicht als Fischer vorstellen«, murmelte sie, während er zum anderen Ende des Bootes, zu ihren Vorräten, kletterte. Jon grinste sie über seine Schulter an.
    »Meine Fähigkeiten sind bereits zur Legende geworden«, erklärte er und klang verletzt, wie sie auch nur ein ihm zweifeln konnte. Cathys Augen glänzten.
    »Ich weiß«, murmelte sie. Jon, der mit den Vorräten zurückkehrte, lachte laut.
    Du Luder«, befahl er und reichte ihr ein großes Stück getrockneten Fleisches. »Bevor ich vergesse, daß du noch auf dem Krankenlager liegst. Ich hätte nämlich außer auf Essen auch noch auf etwas anderes Appetit. «
    »Ich erinnere mich«, erwiderte Cathy mit dem gleichen, herausfordernden Tonfall und strahlte ihn an. Jon stöhnte und zog aus Rache leicht an einer ihrer Locken. Nachdem er nichts darauf erwiderte, begann Cathy hungrig zu essen. Sie hatte ihr Stück fast gegessen, da fiel ihr auf, daß Jon überhaupt nichts aß.
    »Du ißt ja gar nichts«, sagte sie anklagend.
    »Ich habe gegessen, bevor ich mich hingelegt habe«, log er. »Ich habe keinen Hunger. Jetzt iß. «
    Aber Cathy weigerte sich. Stur hielt sie ihm den Rest ihres Stückes Fleisch entgegen und bestand darauf, daß er es aß.
    »Wenn du es nicht ißt - ich esse es nicht«, sagte sie bestimmt. Jon hatte seit über vierundzwanzig Stunden nichts gegessen. Er war hungrig, wollte aber das Wenige, was sie besaßen, für Cathy aufheben, die es viel nötiger hatte als er, und biß nur einmal ab, um sie zu besänftigen. Wenn er sich bezüglich ihrer Position getäuscht hatte, mußten sie vielleicht noch lange Zeit auf See zubringen. Bei seinem Körperbau konnte er einige Zeit ohne Essen auskommen, aber Cathy - und das Baby... Es schauderte ihn, wenn er daran dachte, welche Auswirkungen die langen Tage auf See auf sie haben würden. Denn ohne Leine, Haken und Köder Fische zu fangen, war leichter gesagt als getan.
    »Wo sind wir? « fragte sie, nachdem sie einen Schluck Wasser getrunken und sich wieder bequem zurückgelehnt hatte. Die schlafende Virginia lag auf ihrem Schoß.
    Jon zog eine Grimasse. »Soweit ich es feststellen kann, befinden wir uns etwa zwischen Madeira und den Kanarischen Inseln. Es gibt noch eine kleine Inselgruppe in der Nähe, die die Portugiesen Ilhas Desertas nennen - die verlassenen Inseln. Mit etwas Glück müßten wir auf einer von ihnen stranden. «
    » Sollten wir nicht versuchen, eine bewohnte Insel zu  erreichen? «
    »Ich glaube, diese Auswahl haben wir nicht, mein Liebling«, antwortete er grimmig.
    »Bin ich dein Liebling? « fragte sie leise. Jons Augen verdunkelten sich, als er sie ansah. Obwohl er es verstanden hatte, tat er so, als hätte er nichts gehört.
    Die nächsten paar Stunden ruderte Jon unablässig und machte nur ab und zu eine kurze Pause, um einen Schluck Wasser zu trinken. Cathy döste und stillte Virginia, die fast den ganzen Tag wie ein Engel schlief. Gnadenlos brannte die Sonne auf das kleine Boot herunter. Ohne den Sonnenschutz aus Jons Hemd wäre ihre Haut bereits verbrannt. Sie kroch darunter, so weit es ging und versuchte so gut wie möglich, Virginia etwas Kühle zu ermöglichen. Jedesmal, wenn sie zu Jon hinüberblickte, und zusah, wie sich seine schweißüberströmten Muskeln dehnten und streckten, verspürte sie tiefe Liebe und Zuneigung für ihn. Die Sonne hatte seiner Haut eine dunkle, rotbraune Färbung gegeben, fast wie der eines amerikanischen Indianers, den Cathy einmal gesehen hatte. Sie wußte, er mußte schrecklich schwitzen,

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