Half Moon Bay (German Edition)
steht nicht weit, kommen Sie! David kann es nicht erwarten, Sie zu sehen!"
Ein Lächeln huschte ihr über die Lippen. Sie konnte es auch nicht erwarten. Lange hatte sie ihren David nicht gesehen und sie freute sich auf ihn.
"Hatten Sie einen angenehmen Flug?"
"Ja, aber ich war schon etwas aufgeregt, wegen des Fluges! Sie müssen wissen, dass ich schon lange nicht mehr geflogen bin. Wenn man älter wird, ist man froh, wenn man mit beiden Beinen auf der Erde steht."
Der junge Mann lachte kurz, öffnete den Kofferraum und lud Helen´s Koffer hinein. Dann öffnete er die Beifahrertür und wartete, bis sie eingestiegen war.
Während der Fahrt versuchte Helen sich an Los Angeles zu erinnern. So viele Jahre war sie nicht mehr in dieser Stadt gewesen. Die Veränderung, die die Stadt im Laufe der Zeit gemacht hatte, war unglaublich. Nichts erkannte Helen wieder, alles war gewachsen, größer und moderner geworden.
Unglaublich viele Menschen und Autos, egal wohin man sah. Und es dauerte lange, bis Mr. Clarks sich durch diesen Verkehrsdschungel durchgemogelt hatte.
"Wie weit ist es noch, bis zu dem Haus meines Sohnes, Mr. Clarks?"
"Oh, bitte! Nennen Sie mich Henry!" Henry hatte kurz zu der alten Dame gesehen.
"Gern, Henry! Und? Wie lange dauert es noch?"
"Wir sind bald da. David lebt am Stadtrand. Etwas abseits von dem ganzen Trubel der Stadt. Beverly Hills ist nicht mehr so weit entfernt. In circa 20 Minuten werden wir das Grundstück erreicht haben!" lachte er. Die alte Lady schien recht ungeduldig, wie ein kleines Kind, dachte Henry.
"Ich habe David so lange nicht mehr gesehen, das ich es kaum erwarten kann."
"Das kann ich verstehen!"
Helen musste kurz an Sarah denken, die jetzt zu Hause war und es wahrscheinlich nicht erwarten konnte, bis sie wieder mit Nachrichten zurückkam.
Das arme Mädchen, dachte Helen, wie konnte sie ihr nur helfen? Vielleicht würde sich alles als Missverständnis herausstellen.
"Kennen Sie die Frau, die mein Sohn heiraten will?"
Helen sah Henry an und konnte die Anspannung in seinem Gesicht, die er auch sofort versuchte zu verbergen, entdecken.
Sie hatte zwar schon ein gewisses Alter erreicht, aber ihr verstand war noch genauso scharf, wie ihre Augen. Sie hatte sofort das Gefühl, als sie Henry´s Gesicht sah, das etwas nicht in Ordnung zu sein schien. Natürlich suchte Henry jetzt nach einer Antwort.
"Ja, sie ist die Schauspielerin, mit der ihr Sohn schon mehrere Filme gedreht hat. Bestimmt hat er Ihnen schon von ihr erzählt. Ihr Name ist Nicole Morriss!"
"Ja, aber das meine ich nicht! Ich meine, ob Sie sie auch näher kennen?"
"Ja, ich bin der Manager ihres Sohnes und auch sein bester Freund. Ich kenne Nicole schon lange." Dieser Henry, der beste Freund ihres Sohnes lies sich wirklich alles aus der Nase ziehen. Natürlich hatte Helen gehofft, er würde ihr etwas anderes erzählen.
"Wie ist diese Nicole so?"
"Oh, David und Nicole kennen sich schon lange. Sie ist ein wahres Energiebündel. Sie werden sie auch gleich kennenlernen. David hat ein Essen vorbereitet."
Ein Energiebündel? dachte Helen, das passte so gar nicht zu ihm. Helen kannte Nicole von Bildern und natürlich von den Filmen, aber sonst hatte David nicht viel von ihr erzählt.
Nicole Morriss war eine schöne Frau, aber davon lies Helen sich nicht beeindrucken. Sie wusste genau, was für eine Frau ihr Sohn brauchte.
David hatte schon immer einen Hang für Natürlichkeit gehabt. Er liebte Gemütlichkeit und war ein großer Romantiker. Und ein Energiebündel passte so gar nicht zu ihm. Aber Helen wollte nicht voreingenommen sein und nahm sich vor, diese Nicole ernsthaft kennenzulernen.
Henry Clarks bog in eine Nebenstraße, in der die Häuser immer prächtiger und teurer wurden.
Sie befanden sich nun eindeutig in einer besseren Gegend von Los Angeles, in der die Menschen zeigten, wie viel Geld sie besaßen. Die Häuser wurden immer aufwendiger, größer und die Grundstücke, auf denen sie standen, immer weitläufiger.
Sie erreichten ein riesiges Einfahrtstor, das Henry mit einer Fernbedienung öffnen konnte. Helen staunte über die Technik. Der Weg zu dem Haus war aus Kies und Henry fuhr langsam die lange Auffahrt hinauf.
Eine große Wiese war frisch gemäht. Einige Eichen säumten den Weg zu dem Haus, das man noch nicht ganz sehen konnte. Die grünen Blätter verdeckten die Sicht, den die Villa stand auf einer kleinen Erhöhung.
Dann endlich wurde Helen´s Blick durch kein Blatt mehr getrübt. Die Villa war an einem See gebaut, auf dem
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