Half Moon Bay (German Edition)
war. Und als ich ihn nicht erreicht habe, und er sich auch nicht mehr bei mir gemeldet hat, habe ich mich entschieden, das Kind allein groß zu ziehen."
"Das hättest du nicht tun sollen! Er hat ein Recht es zu erfahren, Sarah!"
"Ich weiß das alles. Helen hat mir oft genug ins Gewissen geredet, aber ich hatte Angst. In seiner Welt ist kein Platz für mich. Und ich habe große Angst, dass er mir meinen Sohn wegnehmen könnte oder die Presse uns ausschlachtet."
"Aber dir liegt noch etwas an ihm, oder? Du hast dem Kind seinen Namen gegeben."
Sie stand vom Sofa auf. Natürlich, aber das spielte keine Rolle mehr. Sie war sich ihres Fehlers bewusst, aber geschehen, war nun mal geschehen. Das konnte sie nicht wieder rückgängig machen. Vielleicht würde es eines Tages eine Gelegenheit geben, ihm alles zu erklären.
Jetzt musste sie ihm erst einmal gegenübertreten. Und das, war schon eine große Probe für sie.
Sie hatte keine Ahnung, wie sie es überstehen sollte.
"Helen wollte in Half Moon Bay beerdigt werden. Ich werde sie dorthin bringen. Das habe ich ihr versprochen. Es war ihr letzter Wunsch, Daddy!"
Joe nickte nur und war in tiefe Gedanken versunken.
Er hatte in dieser Nacht niemanden in Los Angeles erreicht. Doch am nächsten Morgen rief ein Mann namens Henry Clarks an. Er sei wohl der Manager von David.
Joe teilte ihm die traurige Nachricht mit. Darauf vergingen keine zehn Minuten und David rief persönlich an. Sarah war froh, dass ihr Vater dieses Gespräch entgegengenommen hatte. Sie hatte jetzt nicht die Energie, mit ihm zu sprechen. Dafür musste sie Kraft ansammeln, den es würde sie viel davon kosten. Tina wollte sie diesmal begleiten und darüber war Sarah sehr froh. Allein hätte sie es wohl nicht durchgestanden.
Zwei Tage später waren sie auf dem Weg nach Half Moon Bay.
Als Sarah und Tina den Sarg, in Half Moon Bay überführt hatten, erfuhren sie, dass die Bestattung einen Tag später stattfinden würde, als geplant. Der Sohn der Verstorbene hatte es so gewollt. Sie machten sich auf den Weg zu dem kleinen Strandhaus. Tina war noch nie wo anders gewesen in ihrem Leben. Sie war begeistert, als sie zum ersten Mal das Meer sah. Das Haus war noch genauso schön und malerisch, wie damals, als Sarah es das erste Mal sah. Wie sie erwartet hatte, war Max Johannson da.
Tina bewunderte mit offenem Mund das Haus und war genauso fasziniert davon, wie Sarah damals. Sie traten die kleinen Stufen hoch und klingelten.
Schnell wurde die Tür aufgemacht und Max sah Sarah an. Seine Augen wurden feucht dabei.
"Oh, Sarah!" Ohne weitere Worte schloss er sie in seine Arme. Berührt und doch etwas verwundert erwiderte sie seine Umarmung.
"Entschuldigt bitte, kommt herein. Es ist alles vorbereitet!" Fragend sahen sich Sarah und Tina an. Sie folgten ihm ins Wohnzimmer.
"Wieso vorbereitet", fragte Sarah.
"Helen hat mir gesagt, das Sie Sarah, sie bringen würden. Und sie hat auch gesagt, ich soll Ihnen ihr Zimmer wieder herrichten."
"Sie hat was?" Sarah war schockiert und konnte es nicht glauben.
"Ja, sie hat mich vor ein paar Wochen angerufen. Wir haben oft telefoniert. Wussten Sie das nicht?"
Sarah war fassungslos. Helen hatte also gewusst, dass sie sterben würde, und hat ihre Rückkehr hierher geplant!
"Nein, Max, das wusste ich nicht", antwortete sie tonlos und setzte sich erst mal geschockt auf das Sofa. Tina stand an der großen Terrassentür und blickte auf das Meer.
"Oh, ich habe euch noch nicht miteinander bekannt gemacht. Tina! Das ist Max, er ist die rechte Hand von Helen.
"Ich war, die rechte Hand", sagte Max traurig!"
"Das ist meine Freundin Tina!" Beide reichten sich die Hände.
"Ich habe schon viel von dir gehört, Tina!"
"Sarah, wissen Sie schon, das die Trauerfeier erst morgen stattfindet?"
"Ja, Max. Man hat es uns am Bestattungsinstitut gesagt."
"Anschließend werden wir uns hier gemeinsam noch einmal treffen! Sie beide dürfen bleiben, solange sie möchten. Sie hat es ausdrücklich noch einmal gesagt."
Das flaue Gefühl im Magen wurde so stark, als klar wurde, dass Helen wusste, das sie nicht mehr lange Leben würde. Helen hatte alles durchdacht und geplant. Sie wollte hier beerdigt werden und wusste, dass David es nicht rechtzeitig schaffen würde.
Also musste Sarah eben dafür sorgen, das ihr Leichnam hier beerdigt werden konnte. Sie hatte Max alles weitere vorbereiten lassen und sich auch von ihm verabschiedet.
Jetzt musste Sarah erst einmal diese Nacht hier überstehen. Zu ausgeprägt waren die Bilder in
Weitere Kostenlose Bücher