Half Moon Bay (German Edition)
ich!"
"Dann war Helen ja reich! Wieso hat sie bei euch gelebt und nicht hier in ihrer Villa, oder bei ihrem Sohn?"
"Das weiß ich nicht genau, aber sie wollte das Leben in der Öffentlichkeit nicht mehr."
"Das ist wirklich Wahnsinn! Wer hätte das gedacht!"
"Tina, ich bitte dich inständig, versuch dich in seiner Gegenwart so normal wie möglich zu verhalten. Zu jedem anderen Zeitpunkt hätte ich dich kreischen und dich freuen lassen, aber nicht an dem Tod seiner Mutter. Das ist sehr schlimm für ihn.
"Ich verspreche, mein Bestes zu geben. Wartest du hier kurz, ich muss mal schnell für kleine Mädchen. Ich renne rasch ins Haus zurück."
"Ja, aber mach schnell!" Tina rannte das kleine Stück, das sie schon gegangen waren und war gleich im Haus verschwunden.
Sarah ging langsam weiter. Sie sah aufs Meer hinaus. Wie oft hatte sie es damals getan? Und was hatte sich seitdem alles verändert? Die Zeit, die sie hier verbrachte, war die schönste Zeit ihres Lebens gewesen. Immer wieder kamen längst verblasste Bilder hoch. Und jetzt wo Helen Tod war, würde Sarah auch diese Verbindung zu ihm verlieren.
Helen!
Helen hatte gewusst, das sie bald sterben würde. Sie hatte sogar so weit alles im Voraus geplant, das Sarah hier wieder eine kleine Zeit verbringen durfte.
Das alles war nicht einfach für sie. Sie hatte Helen wirklich geliebt. Sie hatte ihrem Vater so viel gegeben. Sie war für alle eine Bereicherung gewesen und ...!
"Sarah, ...Sarah!", rief Tina und rannte zu ihr.
Etwas schien los zu sein. Neugierig blieb Sarah zuerst stehen. Dann, als Sarah merkte, dass etwas nicht stimmte, lief sie Tina entgegen.
Atemlos kam Tina endlich bei ihr an. Ein paar Sekunden rang sie nach Luft, und als sie wieder ruhiger atmen konnte, sah sie Sarah böse an.
"Was ist passiert? Was hast du?" Tina war wütend! Aber warum?
"Was passiert ist? Ich war so dumm und blind! Warum ist mir das nicht gleich aufgefallen?
Warum hast du mir das nicht anvertrauen können? Ich dachte, ich wäre deine Freundin!" Sie schien ziemlich beleidigt zu sein. Nur den Grund kannte Sarah noch nicht.
Sarah hatte keine Ahnung, was jetzt auf einmal los war.
"Bitte Tina, wovon sprichst du?"
"Tu doch nicht so scheinheilig. Ich rede von deinem Sohn und David Knightley!"
Jetzt begriff Sarah, worum es ging. Sie konnte in diesem Moment nichts sagen, zu groß saß der Schreck, das Tina es nun herausgefunden hatte. Jetzt wusste sie es also. Sie gab sich keine Mühe, es weiter abzustreiten, den damit würde sie etwas verleugnen, was eigentlich auf der Hand lag. Stattdessen senkte sie ihren Blick. Sie schämte sich und es tat ihr Leid, das Tina es so erfahren musste.
"Tina, bitte! Lass mich es dir erklären. Ich hatte meine Gründe, warum ich es niemandem erzählen konnte."
"Willst du mir etwa sagen, das Mr. Knightley nicht weiß, das du ein Kind von ihm hast? Heißt das etwa, das der kleine David ohne Vater aufwachsen soll?"
"Nein, er weiß nichts davon und er darf es auch nicht wissen, vorerst!"
"Ich verstehe dich einfach nicht! Wieso?"
"Weil, .... !"
"Ach, weißt du was? Erzähl das lieber David Knightley. Er wartet im Haus auf dich." Sarah sah erschrocken auf. Tina zeigte zum Haus. Eine große Männergestalt kam den Strand entlang gelaufen.
"Du kannst es ihm aber jetzt gleich selbst erzählen, da kommt er schon." Sauer drehte sich Tina um und lief ins Haus.
Erschrocken und sprachlos stand Sarah da. Damit hatte sie nicht gerechnet. Und schon gar nicht, das ihre erste Begegnung allein stattfinden würde. Wie oft hatte sie sich diese Situation schon vorgestellt? Sie hatte immer gewusst, was sie zu ihm sagen würde. Und jetzt waren alle Worte einfach so verschwunden. Ihr Herz klopfte verräterisch und wild. Er würde es bestimmt hören können.
Ihre Knie wurden weich ..... Oh mein Gott, was sollte sie ihm sagen?
Doch jetzt war es zu spät! Er blieb drei Meter vor ihr stehen und sie sahen sich lange an.
Sarah hatte keine Gedanken mehr, sie sah nur seine Augen und genau wie damals, versank sie in ihnen. Alte Empfindungen machten sich wieder in ihrem Herz breit. Alles, was sie so lange krampfhaft versucht hatte zu unterdrücken, kam jetzt wieder hoch. Es traf sie mit voller Wucht in ihrem Herzen.
Oh ja, wie sehr sie ihn noch immer liebte. Sie hatte ihn so sehr vermisst. Ihre Sehnsucht nach ihm war unbeschreiblich groß. Wie hatte sie nur so leben können? Hatte sie überhaupt gelebt?
"Sarah!" Es war nur ein Hauch von seiner Stimme, die fast wie ein Flüstern klang.
"David!" Sarah
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