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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana E. Grant
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gelüftet werden«, stelle ich tolerant fest und muss dabei schon wieder erwartungsvoll grinsen.
    »Die Hauptsache ist doch eigentlich, dass du dieses Wochenende so richtig schön genießen konntest.«
    »Nun, fast!«
    »Ja fast, der krönende Abschluss hat eben noch gefehlt, aber sonst ...«
    »Ansonsten kann ich mich wirklich nicht beklagen. Es tut mir nur leid, dass dieses großartige Wochenende mit Francescos Liegegips geendet hat.«
    »Ach, sieh das mal positiv! Somit kannst du dich nun für seine sexuelle Geschicklichkeit revanchieren und er kann dir dabei nicht so ohne Weiteres davonhopsen.«
    »Hervorragende Idee, Caro! Wenn ich dich nicht hätte ...«
    »Dann hättest du eine andere«, merkte sie trocken an. »Es wird Zeit, dass du mal wieder einen Ausflug in die benachbarte Stadt machst ... findest du nicht auch?«
    »Ich war ohnehin schon lange Zeit nicht mehr in München.«
    »Na, dann!«
    »Auf nach München!«, kündige ich ihr heiter an und daraufhin erheben wir auch schon die Weingläser, um auf den gefassten und durch und durch verheißungsvollen Plan klirrend anzustoßen. »Soll ich ihn mit meiner Stippvisite überraschen oder soll ich mich sicherheitshalber doch vorher telefonisch bei ihm anmelden, was meinst du?«
     
     
    Gottlob habe ich mich für die zweite These entschieden. Der vorhin getroffene Plan, der in seiner Entstehungsphase so erfolgversprechend und amüsant geklungen hatte, fällt leider ins Wasser.
    Ich habe, sofort, nachdem wir den Entschluss gefasst und diesen in Stil und Fassung nochmals durchdacht haben, gleich zuversichtlich Francescos Nummer gewählt. Im Verlauf des anschließenden Gesprächs habe ich meinen temperamentvollen Pistenraudi vorsätzlich nach seinem Befinden, seinem fortlaufenden Genesungszustand und seinem aktuellen Aufenthaltsort ausgehorcht. Dabei musste ich mit Verblüffung erfahren, dass er sich weder im von mir vermuteten Krankenhaus noch in seiner Wohnung aufhält, sondern dass er derzeitig in seinem Elternhaus ist und dass er dummerweise auch dort, im Schoss der gefälligen und fürsorglichen Familie, nächtigte.
    Tja, und da ich schlecht im Haus seiner Eltern eine erotische Krankenschwesternummer abziehen kann (da sich unsere gesitteten italienischen Nachbarn durchweg – zumindest nach außen hin - erzkonservativ geben. Demzufolge würden sie mich sowieso nicht ohne schmierestehendes und adleraugenbehaftetes Aufsichtsorgan bis zum Krankenbett ihres verletzten Sprösslings vordringen lassen!) ohne dass meine liebe und doch beträchtlich am Leben hängende Wenigkeit dabei Bekanntschaft mit der nicht sehr förderlichen Lynchjustiz machen würde, habe ich den vorhin so sorgfältig geschmiedeten Plan leichthin über Bord geworfen.
    Nun, auch gut. Bald ist der Liegegips ohnehin passé und mein Lover hat mir versichert, dass er, sobald er diesen lästigen Fremdkörper los sei, unverzüglich zurück in seine Wohnung ziehen würde. Ich kann ihn ja dann, falls ich bis dahin meine Lust und Laune nicht gänzlich verloren habe (ein beinahe utopischer Gedanke, denn allein wenn ich Francescos Stimme ausmachen kann, werden meine Knie butterweich und besonders streichfähig), immer noch mit der animalischen Schwesternnummer überraschen.
     
     
    Der erste Frühdienst nach diesem hochexplosiven Wochenende verheißt leider nichts Gutes, denn anscheinend ist unser Über-Ober-Hypochonder (in Form einer ständig jammernden und raunzenden Pensionistin) gerade wieder aus dem Süden eingetrudelt.Aber wieso ist sie dieses Jahr schon so früh aus ihrem Überwinterungsgebiet zurück? Schneit es etwa auf den Kanaren oder was soll jetzt dieses ungeahnte Überfallkommando auf das arme und bedauernswerte Servicepersonal!
    Als ich frühmorgens die heilige Stätte des Coffee-Shops betrete, fällt mein Augenmerk sofort auf IHREN Stammtisch. Er ist bereits mit den nötigen Utensilien eingedeckt (infolgedessen lässt sich eruieren, dass sie schon gestern Abend ihren bevorstehenden Besuch angekündigt hat) und er wartet scheinbar geduldig auf die nörgelnde Person in Reinkultur. Tja, ab heute beehrt sie uns, bis zu ihrer Abreise im Spätherbst, leider wieder jeden Tag. Insofern versüßt sie uns erfreulicherweise die morgendlichen Stunden allzeit mit sämtlichen appetitlichen Krankheitsgeschichten. (Eingebildete Kranke erscheint tagein, tagaus pünktlich um acht Uhr. Ich muss daher meinen inoffiziellen Frühstückstimer sicherheitshalber wieder etwas umstellen. Es ist nun auf jeden Fall

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