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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana E. Grant
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sehen mich genauso entsetzt an, wie ich sie, nur Mutter Kunigunde sieht wie ein strahlender Engel aus. Ihr Lächeln ist beinahe mit jenem eines Breitmaulfrosches zu vergleichen! – Na warte, mein lieber Riccardo! Sobald deine Gliedmaßen auch nur halbwegs in meine Reichweite kommen, werde ich mich wütend auf sie stürzen und anschließend schlage ich dir meine Krallen in deine wohl jetzt komplett übergeschnappten Weichteile!)
    »Wir sind nun schon seit vielen Jahren glücklich vereint«, fährt mein momentan administrativer und offensichtlich geisteskranker Bettgenosse in spe einstweilen unbekümmert mit seiner Rede fort, »und jetzt wollen wir einen Schritt weiter gehen.«
    (Jetzt schlägt es aber dreizehn! Wie will er denn dieses Theater aufrechterhalten? Und die Überfrechtheit dabei ist, dass er es nicht mal für nötig empfunden hat, mich - als seine inoffizielle Intimkomplizin – vorzuwarnen!)
    »O meen Junge! Det is eener der schönsten Aujenblicke in meenem Leben!«, posaunt Mutter Kunigunde glückselig hervor und stürzt sich mit ihren angefutterten Massen auch schon auf meine fassungslose Wenigkeit und auf ihren nun behördlich anerkannten, durchgeknallten Sohn. »Wann is es denn so weit? 36  Die Hochzeit, meene ick! 37  Es jibt ja jetzt soviel zu tun!«
    »Nicht so stürmisch! Schritt für Schritt«, versucht Riccardo seine nahezu cholerische Mutter zu zähmen. »Sonst verschreckst du mir noch meine Verlobte.«
    »Ach Amelie, ick hab mir schon immer eene Schwiegertochter wie dir jewünscht! Wenn denn erst eenmal Enkelkinder da sind, dann muss ick mir dringend wegen meener jetzigen Wohnsituation etwas eenfallen lassen! Ick möcht die Kleenen ja schließlich aufwachsen sehen und ick möcht keinesfalls eene der nich greifbaren Postkartengroßmütter werden! Wie kiekt eijentlich der Wohnungsmarkt bei euch in Salzburg aus?«
    »Mutter!«
    »Ja, ick weiß, ick presche zu sehr vor, aber ick bin nu eenmal von Herzen glücklich!«
    »Entschuldigt mich, ich muss dringend mal auf die Toilette«, unterbricht Nike diese groteske Unterhaltung.
    »Du kiekst aber auch jar nich jut aus! Ist dir übel, Kleenes?«, fragt Großmutter Kunigunde besorgt nach.
    »Meinem Magen geht’s nicht sonderlich gut!«
    »Soll ich dich begleiten?«, frage ich fürsorglich.
    »Nein, nein, lass es gut sein! Ich bin gleich wieder zurück.«
    (Gott sei Dank winkt Nike ab, ich will nämlich momentan das explosive Terrain keineswegs verlassen. Wer weiß schon, welche Geschichten Riccardo sonst noch für uns bereithält.)
    »Sie hat den Alkohol kaum anjerührt!«, stellt Chefinspektor Kunigunde nach Nikes Abgang grüblerisch fest. »Raffael, haben wir hier vielleicht noch etwas zu feiern?«
    »Nun, also, wir sind ...«, stammelt Raffael verlegen hervor.
    »Ick hab es jeahnt! Gratulation! Die beiden sind euch eenen Schritt voraus«, bemerkt sie lächelnd Richtung Riccardo und zwinkert uns begeistert zu. »Na, wenn det keen juter Abend is, dann weeß ick auch nich! Obwohl ick euch beide schon een bisschen tadeln muss, mir so lange im Unjewissen über eure Verlobung zu lassen. Wo ist denn nu eijentlich der Ring? Wie kiekt er denn aus?«, will sie wissen und sucht mit Adleraugen meine blitzblanken Hände ab.
    »Nun, damit die Überraschung auch eine solche ist, habe ich mit der Überreichung des Ringes bis zu diesem denkwürdigen Abend gewartet«, merkt Riccardo an und kramt auffällig in der Brusttasche, um daraus eine dunkelblaue Schatulle hervorzuzaubern, die er mir im Anschluss vorsichtig präsentiert.
    Ich nutze die Gunst der Sekunde und funkle ihn wütend an. Sein Gesichtsausdruck will mir »Bitte nimm den Ring« sagen und ich zögere daraufhin meisterhaft lange. (An welchem Punkt hört sich die nachbarliche Freundschaft auf? Er kann seine Mutter doch nicht so ins Boxhorn jagen! Außerdem bin ich nun eine reife Frau, die das Glück hat, seit zwei Monaten in einer erfüllten ... nun fast erfüllten, denn der Gipfel des zwischenmenschlichen Kolloquiums ist noch immer nicht erreicht … Beziehung mit einem großartigen Mann zu leben.
    Ich entschließe mich demnach wie folgt: Ich werde bis morgen die Verlobte spielen, aber danach werde ich mich nieee wieder in der Rolle der Dauerfreundin/Verlobten/Ehefrau ... wenn er mich noch weiter reizt würde ich auch die Witwe nicht außer Acht lassen ... von Riccardo einfinden!)
    »Au Backe! Det is ja ein wunderschönes Schmuckstück«, höre ich Kunigunde daherplappern und sie hat zugegeben recht. Mir

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