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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana E. Grant
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Francesco erst am Ausgang ein. Im Hintergrund der Kulisse mache ich auch schon Raumschiff Enterprise aus! O, Zeit in Verzug!
    Nachdem wir uns alle im Freien eingefunden haben, startet Riccardo mit seinem Erklärungsversuch und fängt mit seinem Outing an. Mutter Kunigunde versteht zuerst nur Bahnhof. Als allerdings die Bedeutung der Worte ihres Sohnes endlich zu ihren Gehirnwindungen vordringt, schüttelt sie nur verständnislos ihr Haupt. Tja, und folglich kippt die pfundige Berlinerin doch tatsächlich aus ihren Latschen und liegt danieder!
    Raffael ist sofort zur Stelle, aber Kunigunde scheint einen totalen Nervenzusammenbruch erlitten zu haben. Nun rückt auch noch die Kellnerbrigade zu uns vor. Nike hängt sich ans Handy, um einen Rettungswagen zu rufen. Riccardo begleicht währenddessen die offene Rechnung. (Es geht alles furchtbar schnell!) Francesco steht ungläubig am Treppenabsatz und schüttelt nur noch den Kopf. Vinzenz wartet geduldig auf seinen Boss und öffnet ihm schon mal die Wagentür. Und ... was erspähen meine scharfen Adleraugen da? Gazellenartige Beine, in Netzstrümpfe gehüllt, rekeln sich gemächlich im Foyer der Limousine. Ich bin augenblicklich wie von Sinnen.
    »Was soll denn das?«, fahre ich Francesco an und deute ins Wageninnere. »Wer ist diese Person?«
    »Das ist Frau Polzack, wenn du erlaubst«, entgegnet er kühl.
    »Das ist Frau Polzack!«, plärre ich ihn hysterisch an. Meine Stimme klingt nun zugegebenermaßen ein kleinwenig schrill und überfahren! Oh, ich bin fuchsteufelswild! Zornesröte steigt mir unweigerlich ins Gesicht. Mir ein schlechtes Gewissen einreden und selbst genug Dreck am Stecken (oder sonst wo) haben!
    Während unseres lauten Disputs stöhnt Kunigunde mehrmals schmerzverzerrt auf.
    »Wir müssen sie ins Krankenhaus schaffen«, bemerkt Nike besorgt. »Ich bin zwar keine Krankenschwester, aber sie sieht jetzt noch blasser aus wie ich, und das will was heißen.«
    »Wir können meinen Wagen nehmen«, schlägt Francesco selbstlos vor. »Auf der Fahrt dorthin können wir bestimmt einiges klären«, merkt er, nun deutlich milder gestimmt, an.
    Ha! Mein kleines Verlobungsfiasko ist ja beinahe harmlos und all meine Freunde können diese etwas skurrile Geschichte stichhaltig bestätigen.
    Kunigunde fungiert dabei als äußerst zuverlässige Zeugin, denn so einen exzellenten Umfaller hätte kein noch so trainierter Stuntman zweckdienlicher ausführen können als sie. Aber was soll ich nun von Francesco und seinem merkwürdigen Gebärden halten?
     
     
    · Wieso ist er eigentlich nicht in Paris?
    · Wieso hat er mich angelogen?
    · Wieso reist er in Begleitung dieser überaus attraktiven und langbeinigen Giraffe an? (Immerhin ist ja Wochenende! Diese Frau wird doch nicht an sämtlichen Wochenenden für ihn arbeiten, oder? Nun ja, vielleicht springt für sie etwas heraus, was bei mir noch nie herausgesprungen ist! – Ich bin entsetzt und enttäuscht von dieser Vorstellung, aber die Gesamtsituation lässt eindeutig auf diese Möglichkeit schließen, so schmerzlich sie für mich auch ist. Tja, diese Tatsache ist wohl nicht von der Hand zu weisen.)
    · Und ... wieso taucht er ausgerechnet hier auf? Er wusste doch gar nichts über meine Vereinbarung mit Riccardo und über unser Dinner im Pastranys.
     
     
    Nun, Francesco hat eindeutig ein schlechtes Gewissen. (Ich an seiner Stelle hätte es auch.) Tja, so zerplatzt mein Traum in tausend Scherben. Es wäre ja ohnehin zu schön gewesen, um wahr zu sein! Francesco ist eben – nüchtern betrachtet - auch nur ein testosterongefüllter Mann, nichts weiter.
     
     
    Maskerade
     
     
    Der einzige Unterschied zwischen einem Maskenball
    und einem anderen Fest ist der,
    dass du bei ersterem zum Schluss die Maske abnimmst,
    bei letzterem aber nicht!
    (Eleonore van der Straten-Sternberg)
     
     
    Während der Fahrt bringe ich kein Wort heraus. Ich bin lediglich stummer Teilnehmer eines kuriosen Transportes. Nike platzt neben Vinzenz und erklärt ihm dabei den schnellsten Weg zum Krankenhaus. Ich habe meinen Hintern zwischen Riccardo und Raffael platziert und beäuge meine Sitznachbarn gegenüber (in Form des aufmerksam lauschenden Francescos, der ab und an aufstöhnenden Kunigunde und der zusammengepferchten Frau Polzack) mit Argwohn. Meine Kontrahentin sieht
    - so sehr ich mich auch abmühe, einen Fehler an ihrem Erscheinungsbild zu finden - makellos aus. Sie blickt gelangweilt aus dem Fenster und scheint still und heimlich zu

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