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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana E. Grant
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nu endlich eenmal heiraten?« stellt sie noch während der Taxifahrt. Ihr Statement »Kinder, ihr harmoniert eenfach so wunderbar zusammen!« fällt bereits im Stiegenhaus und »Ick möcht so unglaublich jerne eenmal das Jetrappel von Kinderfüßchen im Flur hören« lässt auch nicht lange auf sich warten. Nachdem Riccardo mit Mütterchen Kunigunde und deren Gepäck im Schlafzimmer verschwunden ist, schnappe ich zufällig ein gedämpftes Gespräch zwischen den beiden auf.
    »Ich habe heute Abend einen Tisch im Pastranys reserviert«, erklärt ihr Riccardo (wahrscheinlich um sie von den verdrießlichen Gedanken an Enkelkinder abzulenken). »Wir haben nämlich etwas zu feiern.« (Oder doch nicht?)
    »Wat jibt es denn so Großartiges zu bejubeln?«, prustet Mama Kunigunde neugierig hervor. »Lass deene Mutter nich eenen janzen Tach unwissend darüber, det würde meen Herz nich verkraften!«, ermahnt sie ihn im bejammernden Tonfall.
    (Sie hofft tatsächlich, dass sie mit diesem plumpen Appell ihren barmherzigen Sohn dahingehend animieren kann, dass er ihr gnädigerweise doch noch sein Wissen anvertraut. Nun, raffiniert war sie ja schon immer, besonders wenn sie Lunte gerochen hatte. Infolgedessen war sie äußerst geschickt darin, bei ihren auserwählten Opfern die richtigen Knöpfe zu drücken, sodass sie ihr anstandslos alles Informative beiläufig mitteilten. Tja, Mütterchen war in dieser Disziplin derart gerissen, dass sich, nach der Befragung bei den ausgequetschten Zeugen nicht mal annähernd das Gefühl einschlich, dass sie kurz zuvor durch einen hartnäckigen und zugleich gefühlvollen Inquisitor befragt worden sind.)
    »Nein, das ist und bleibt bis heute Abend mein Geheimnis«, gibt Riccardo unnachgiebig zurück.
    Was kann denn Riccardo mit dieser phänomenalen Ankündigung nur meinen? Vielleicht eine bevorstehende Beförderung? - Nein, ich habe wirklich keinen blassen Schimmer! Nun, was soll’s! Ich werde es gewiss früh genug erfahren.
     
     
    Dieser Tag war bislang gespickt mit einem Besuch im Museum der Retrospektiven Kunst , einem ausgedehnten Altstadtbummel mit inkludiertem Kaffeehausbesuch und einem Spaziergang im weitreichenden Schlosspark. Dann ist es rasch ab nach Hause gegangen. Wir durften sogar kurzerhand (Sklaventreiber Riccardo sei Dank!) noch unter die belebende Dusche springen und uns umziehen. Danach sind wir auch schon zum Landestheater (Logenplätze für Victor & Victoria ... das war eine absolut sensationelle Aufführung! Der Beifall verstummte selbst nach etlichen Minuten nicht) gebraust.
    Nach diesem kulturellen Highlight chauffiert uns nun ein Großraumtaxi ins Pastranys.
    An diesem Abend wird unsere Gesellschaft in einer anderen Stube untergebracht. Der Raum wirkt größer als jener zu Silvester und sein wohliges Flair wird durch die warmen, zarten Farbtöne der Tischdecken, Polster und Teppiche zusätzlich unterstrichen. Der Kachelofen in der einen Ecke sorgt außerdem für angenehme Wärme. Unser Tisch ist edel eingedeckt, sogar silberne Platzteller haben heute den Weg zu unserer très chic Tafel gefunden und in der Mitte prangt erhaben ein wunderschönes, ovales Blumenarrangement, das vortrefflich in Rot und Weiß gehalten ist. Nachdem ich schließlich platziert bin, grapsche ich mir gleich mal die Menükarte und schrecke dabei schon beim ersten Satz auf. Das Pastranys hat sich doch tatsächlich einen klitzekleinen Druckfehler erlaubt! Hier oben steht effektiv Verlobungsmenü (wahrscheinlich sind ihnen die regulären Speisekarten ausgegangen und auf diesem Weg haben sie sich Abhilfe geschaffen! – Derartige Missgeschicke oder Zweckentfremdungen kommen schließlich in den besten Häusern vor). Nun, zumindest verspricht die hier dokumentierte Auswahl der ausgewählten Speisenfolge ein Hochgenuss zu werden.
    Ohne dass er bestellt worden wäre (oder ist mir das in der Aufregung entgangen), findet erfreulicherweise abermals eine Flasche Schampus den Weg zu unserer Tischgesellschaft, und nachdem alle ein Glas des Nobelperlweins in Händen halten, richtet sich Riccardo auf, um eine Ansprache zu halten!
    »Liebe Mutter, meine Freunde, meine Liebe!« Ach wie süß, dabei sieht er mir ganz tief in die Augen. »Wir, also Amelie und ich, wollten mit unserer hochoffiziellen Verlobung noch so lange zuwarten, bis meine werte Mutter den weiten Weg von Berlin zu uns gefunden hat!«, verkündet Riccardo fröhlich.
    (Ich glaube mir ist soeben meine Kinnlade auf den Tisch geknallt!
    Raffael und Nike

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