Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)
entlang, erreiche seine Schultern, schummle meine Tastorgane nach vorn und beschreite den Abstieg über die Taille bis hin zum wunden Punkt. (Ha, irgendetwas regt sich da, ich kann die männliche Revolution gegen die Eingepferchtheit in diesem Höschen deutlich fühlen!)
Während ich auf seinen Leistenbereich konzentriert bin, schnappt er sich die Peitsche und gleitet mit deren Kunststrängen besinnlich meinen Körper entlang. Das kalte Material bringt mich augenblicklich noch mehr in Wallung.
»Weißt du, was mich wirklich heißmachen würde?«, fragt er mich und ohne eine Antwort abzuwarten, fährt er fort: »Wenn du mich damit ein bisschen bändigen würdest. Ich meine, nur wenn es nicht gegen deine Sittlichkeit geht, nur so zum Spaß - sozusagen«, haucht er mir aufgeregt entgegen und deutet auf die Peitsche. »Es wäre auch von Vorteil, wenn du mich etwas forscher ansprechen würdest. Bist du damit einverstanden?«
»So in Richtung Befehlston?«
»Ja.«
»Hilft dir das?«
»Ja.«
»Es ist dann quasi für einen guten Zweck!«
»Ja.«
»Und wir hätten dann alle drei einen Nutzen davon?«
»O ja!«, keucht er lüstern hervor.
»Nun, dann werde ich mich eben opfern ... und jetzt zieh’ die Unterhose aus! Ein bisschen dalli, wenn ich bitten darf!«
Ich bin überrascht von Überraschung und von mir selbst. Francesco hätte mir auch schon früher sagen können, dass ihn Kommandos und leichte Klapse auf den Hintern aufgeilen. Seine Potenz ist zwar damit nicht wieder hergestellt, aber wir sind auf dem besten Weg. Immerhin hatte er ansatzweise einen stehenden Herren.
Danach war es allerdings mit der Herrlichkeit schon wieder vorbei und Flaute war angesagt.
Am Nachmittag schlendern wir Händchen haltend durch die Mailänder Altstadt. Wir sehen uns in der sündhaft teuren Shoppingmeile Via Montenapoleone um (Francesco hat mir beim Schaufensterbummel galanterweise ein breites, mit blassrosa und rubinroten Steinchen besetztes Swarovski-Armband gekauft) und genießen in einem der vielen Stadtcafés einen köstlichen Aperol Sprizz.
Während ich mich zärtlich an Francescos Schulter anschmiege und glückselig in Gedanken versinke, wird mir klar, dass er mich erstmals in seine geheimsten Wünsche und Begierden einweiht. Ich sehe das als Vertrauensbeweis und dafür, dass wir unsere Beziehung nun wieder etwas vertieft haben. Ein Gedanke, der mich keinesfalls alarmiert, sondern der mir ein anhaltendes Lächeln in mein Antlitz zaubert.
Die Vegetation ist hier im Süden viel ausgeprägter als jene bei uns zu Hause. Die Luft ist milder und man ist umgeben vom südländischen Flair. Die Gässchen sind gesäumt mit den Klängen der italienischen Sprache und die Straßenmusikanten erhellen das Ambiente zusätzlich. Ich nippe gelassen am Drink, spiele mit Francescos Händen und sauge die typische Urlaubsstimmung umgehend in mich auf.
Die Vernissage beginnt um neunzehn Uhr. Als Francesco und ich erscheinen, ist sie schon voll im Gang. Das Armband passt hervorragend zu meinem Kleid und ich passe hervorragend zu meinem Begleiter. Francesco kommt mir allerdings schnell abhanden, da er hier alle zu kennen scheint und von einem Arm zum nächsten weitergereicht wird. Während er höflichen Small Talk betreibt, kämpfe ich mich durch die künstlerische Aufarbeitungskampagne einer scheinbar verirrten Seele. Die Bilder wirken auf mich düster und obszön. Die Künstlerin verwendet beinahe nur dunkle, bedrückende Ölfarben, wobei sich hie und da doch ein Farbklecks dazwischen drängt. Ich versuche die Charakteristik der dargestellten Kunst zu begreifen, aber ich scheitere abermals an meinen nicht vorhandenen Italienischkenntnissen.
Nachdem ich eine Runde durch die selbstmörderischen Leinwandlandschaften absolviert habe, machen sich bereits meine Füße bemerkbar. (Ich hätte die neuen hohen Hacken doch noch ein bisschen einlaufen sollen!)
Die Räumlichkeiten füllen sich kontinuierlich mit Neuankömmlingen und bald wachsen sie auf ein unüberschaubares Maß an. Francesco scheint wie vom Erdboden verschluckt zu sein, ich kann ihn nirgendwo ausmachen. Nun, ich werde mir in der Zwischenzeit an der Bar einen Drink genehmigen und darauf hoffen, dass ich bald einen Sitzplatz in Anspruch nehmen kann.
Am Ausschank werde ich im Minutentakt von irgendwelchen Typen angesprochen, aber ich verstehe nur Bahnhof. »No parlare italiano - ich spreche kein Italienisch« gebe ich allzeit höflich zurück und verrenke mir dabei auffällig den
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