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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana E. Grant
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reiße unverzüglich die Tür auf, trete ein und schlage die Tür wieder hinter mir zu.
    »Was erlauben Sie sich!«, höre ich ihn schimpfen, während er rasch seine weiße Trainingshose hochzieht. »Können Sie nicht anklopfen?«
    »Und können Sie sich nicht in einer Garderobe umziehen! Das kann ja kein Mensch vermuten«, stoße ich angriffslustig hervor, senke den Kopf und beschirme meine Augen (als ob es hier etwas zu spähen gäbe, was ich noch nie zuvor erblickt hätte! Aber mein Anstand erlaubt mir kein anderes Verhalten.) »Sind Sie endlich fertig?«, frage ich nach.
    »Möchten Sie nicht gnädigerweise den Raum verlassen und in Saal zwei auf mich warten!«, erwidert er mürrisch.
    »Ich möchte mit Ihnen sprechen!«
    »Sie sind ja noch immer da!«, faucht er mich an.
    Meine Güte, ist der beschämt und/oder verklemmt! Die Hose hat er doch ohnehin schon an, jetzt braucht er nur noch sein Hemd abzustreifen und dieses gegen ein weißes Leinentuch zu tauschen und fertig! Ich luge vorsichtig durch den Hohlraum meiner Hand in seine Richtung.
    »Drehen Sie sich gefälligst um und wahren Sie wenigstens so ein klein bisschen Anstand! Wenn jetzt jemand hereinkommt! Wie glauben Sie, wirkt das dann auf denjenigen?«
    »Anständige Menschen klopfen doch an«, erwidere ich gelassen und lasse meine Hand hinuntergleiten, um ihm herausfordernd in die Augen blicken zu können.
    »Ich werde Sie wohl nicht los, was?«
    »Also, das mit Garfield war ganz anders, als Sie vielleicht vermuten.«
    »Können Sie jetzt schon Gedanken lesen oder was soll dieser Vortrag hier?«, entgegnet er verärgert, danach dreht er mir verächtlich den Rücken zu und beginnt an seinen Knöpfen zu hantieren.
    »Ich habe also Ihre Aufmerksamkeit?«
    »Ich bin derzeit in der Defensive, nun sagen Sie, was Sie zu sagen haben, denn nach unserem Training werden Sie ihren Atem ausschließlich für die Sauerstoffzufuhr ihrer Lungen benötigen!«
    »Ich weiß, unsere bisherigen Zusammentreffen sind alles andere als glücklich verlaufen, aber Sie müssen zugeben, dass die Hauptschuld Sie und Garfield tragen!«
    »Ich ...«
    »Bitte unterbrechen Sie mich nicht!« Er hat sein Hemd abgestreift und legt daraufhin noch sein weiß geripptes Unterhemd ab. Seine entblößte Rückenpartie wirkt muskulös und auch die Arme sehen durchtrainiert und kräftig aus. (Verzeihung, ich bin bei dieser Gelegenheit leicht vom Thema abgekommen!) »Sie vermuten wahrscheinlich, dass ich Garfield mit Absicht entführt habe, nur um Ihnen einen Schrecken einzujagen, das verhält sich aber überhaupt nicht so! Durch ein dummes Missverständnis habe ich gedacht, dass Sie hier einsitzen und das Garfield dadurch ins Tierheim gebracht werden soll!«
    »Das hier ist ein Polizeirevier und kein Gefängnis! Das sollte selbst Ihnen einleuchten!«, erwidert er und schnappt sich seine weiße Toga vom Stuhl.
    »Nun, jetzt, da Sie es erwähnen«, gebe ich etwas stutzig zurück, »fällt es mir auch auf!«
    »Oh, Madam sieht Ihren Irrtum ein. Nun, das ist ein positives Zeichen und ich werde es Ihnen bei unserer Sportstunde anrechnen«, gibt er zurück. »Und jetzt Abmarsch!« Er bindet sich rasch die Tracht mit einer Kordel zusammen, steuert auf mich zu, packt mich ungeduldig am Arm und schiebt mich zur Tür hinaus in den Gang.
    »Aber meine Erklärung war doch einwandfrei, oder? Sie ... Sie sind doch nicht mehr böse?«
    »Ich böse, ja wieso sollte ich Ihnen denn böse sein?«, fragt er zuckersüß. (Süffisanter Unterton lässt meine Alarmglocken hell erschallen – kein gutes Zeichen, kein gutes Zeichen, gar kein gutes Zeichen!!!) »Ich werde meine innere Wut dank Ihrer Hilfe nun rasch wieder abarbeiten und jetzt machen Sie schon, Saal zwei wartet ungeduldig auf uns!«
     
     
    Sport ist Mord!
    (Keine Ahnung, von wem dieser Spruch ist,
    aber derjenige, der ihn verfasst hat, ist ein überaus kluger Mensch!)
     
     
    Von Quacksalbern und anderen Problemen
     
     
    Wenn du einmal bereust, dass du nicht gesprochen hast,
    so bereust du es hundertmal, dass du nicht geschwiegen hast!
    (Marie von Ebner-Eschenbach)
     
     
    Ich habe die Torturen dieses, als vorweg amüsant eingeplanten Abends irgendwie überlebt (wobei sich die darauffolgenden Nachwehen als noch schmerzvoller erwiesen, als die eigentliche Folter unter Kommandante Handler )! Ich muss feststellen, dass dieser ein ganz und gar untypisches männliches Verhaltensmuster aufzuweisen hat, da er ungemein nachtragend ist (was ja normalerweise nur

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