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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana E. Grant
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mir dabei auffordernd seine Hand entgegen. »Aber eigentlich nennen mich alle Fr …«
    »Francesco. Ich bin Amelie. Sehr erfreut«, gebe ich lächelnd zurück und ergreife sofort seine dargebotene Hand.
    Ich bin wirklich überaus entzückt. Sein Händedruck kann sich ebenfalls sehen lassen, er ist absolut kräftig und bestimmend. Ich hasse es, wenn man mir ein lauwarmes schlängelndes Etwas entgegenreckt - in solch einem Fall kann ich der Versuchung, das Patschhändchen mit all meiner Lebenskraft zusammenzudrücken, nicht widerstehen.
     
     
    Franz Percher (dies entnehme ich der Visitenkarte, die er mir bei unserer Verabschiedung ausgehändigt hat. Architekturbüro Franz Percher & Partner . Hier steht zum Glück & Partner und nicht & Sohn.) hatte mich schließlich ins Cuba-Libre entführt. Aber anstatt das angekündigte Heißgetränk zu bestellen, beruhigte ich meine Nerven mit einem köstlichen Cosmopoliten. Franz stellte sich im Laufe unseres Gespräches als ein humorvoller und überaus geistreicher Unterhalter heraus. Er verlautbarte auf völlig unkonventionelle Art und Weise, dass er sich in höheren Wirtschaftskreisen ebenso zu Hause fühlte wie auf klassisch kulturellen Schauplätzen. Er hatte mich weiters - in angenehmen Kurzversionen - über spezifische Denkmäler und architektonische Bauten unterrichtet, ohne dabei überheblich oder gar belehrend zu wirken. Außerdem erfuhr ich, dass er die Firmenverantwortung mit einem Geschäftspartner teilte und dass er jobbedingt viel auf Reisen war. Seine Firma besaß Niederlassungen in Mailand, Zürich, Paris und München.
    Privat hatte er nicht viel ausgeplaudert, nur soviel: Er war einmal verheiratet, ist nun seit fünf Jahren geschieden, hat eine elfjährige Tochter, die bei ihrer Mutter in München lebt und die er in regelmäßigen Abständen besucht. Seine Eltern gelten als waschechte Italiener. Sie sind vor Jahrzehnten nach Deutschland ausgewandert, um ihr Glück zu suchen. Er wurde in München geboren(deswegen das lupenreine Deutsch), machte da Abitur und hing ein Auslandssemester in Boston an. Er berichtete mir weiters von seinen Flegeljahren als Teenager und von seinen unzähligen Übergangsjobs.
    Ich muss hier anmerken, dass mir bislang noch kein erfolgreicher Businessman begegnet ist, der sich selbst so durch den Kakao ziehen konnte. Die meisten Möchtegern-Geschäftsmänner faseln einem zumeist mit allem, was unsereins beeindrucken könnte, voll. Beinahe keiner von ihnen kann sich dabei selbst auf die Schippe nehmen. Viele, die den Sprung nach oben geschafft haben, nehmen sich demnach viel zu wichtig.
    Francesco brachte mich indessen fortwährend zum Lachen. Ich fühlte mich in seiner Gesellschaft ausgesprochen wohl und die Zeit verstrich nur allzu schnell.
    Mit einmal war es bereits zwei Uhr morgens. Die Bedienung des Cuba-Libre komplimentierte uns - zehn Minuten später - freundlich, aber bestimmend hinaus.
    Francesco stellte sich als ein wahrer Gentleman (wer konnte je daran zweifeln) heraus. Er half mir galant in den Mantel und öffnete mir formgewandt die Tür.
    Mittlerweile hatte der Winter wieder Einzug in die Stadt gehalten. Die dicken Schneeflocken tänzelten graziös durch die Luft, bis sie an ihrem endgültigen Bestimmungsort angelangt waren. Die Stadt erlag den friedlichen Nachtstunden und sanftmütig bot sie sich uns dar.
    Francesco reichte mir ritterlich seinen Arm und begleitete mich zum nächstgelegenen Taxistand. Wir schäkerten und kicherten dabei permanent.
    Anmerkung: Ohne betrunken zu sein! Den Restalkohol des frühen Abends haben scheinbar Popcorn und Konsorten bestens absorbiert und mein Kreislauf war damit wunderbar stabilisiert.
    Ich fühlte mich wie im siebten Himmel. Neben mir stand ein bemerkenswert wunschgerechter Mann.
    (Francesco kann außerdem, am südländisch-italienischen Maßstab gemessen, seine Körpergröße, die ich auf einsfünfundachtzig schätzen würde, eindrucksvoll untermauern. Tja, damit kann er seine bisher gebunkerten Pluspunkte noch um ein Vielfaches ausbauen.)
    Amelie, was willst du mehr?
    »Welche Richtung musst du?«, fragte ich beiläufig.
    »Grand Hotel Mirabell«, antwortete er mir.
    (Verdammt, hierbei war mir mein Lächeln im Hals stecken geblieben! Das konnte doch schlichtweg nicht wahr sein? Es gibt unzählige Hotels in der Stadt, warum hatte er sich ausgerechnet bei uns einquartiert?
    Verdammt, verdammt! Zum Glück hatte ich in unserem bisherigen
    Gespräch nicht erwähnt, wo ich arbeite. Tja,

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