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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana E. Grant
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Heute sollten alle einen respektablen Abstand zu Ihnen einnehmen! »Achtung Explosionsgefahr« - könnte gegenwärtig auf Ihrem Hirn eintätowiert sein.
    Wichtigste anstehende Aufgabe des Tages: Bringen Sie flugs Ihren Personalchef um die Ecke und danach genehmigen Sie sich ein Gläschen Champagner.
    PS: Mit den anderen Schwachsalbern und Redhäusern machen Sie hinterher ebenso kurzen Prozess.
    Ich wünsche gutes Gelingen und einen wunderschönen Tag.
     
     
    Ich schleiche in die Garderobe des Hotels, ziehe mich um und sammle mich, um den nun folgenden Spießrutenlauf möglichst cool und unbeeindruckt absolvieren zu können. Ich bin bereits verstohlen an der Tischlerei vorbeigeschlendert, die Beschließung habe ich auch ohne jegliche Begegnung hinter mich bringen können, oh ... ich höre Schritte. Zum Glück teilt sich der Gang hier entzwei und ich kann den mutmaßlich unbenutzten nehmen.
    »Wann darf ich mir denn das Zeugnis abholen?«, trällert eine weibliche Stimme gar liebreizend.
    »Geben Sie mir zwanzig Minuten«, erwidert eine äußerst bekannte Singstimme (die Stimme des Verräters, die Stimme des wahrhaftigen Judas) höflich. »Ich gönne mir nur rasch einen Kaffee und danach werde ich gleich ihre Papiere heraussuchen.«
    Ich verharre augenblicklich in Schockposition. Die Kaffeemaschine ertönt mit lautem Gezische. Nach ein paar Sekunden strömt das frische Kaffeearoma bis zu meiner Nasenspitze vor. Judas schreitet nach Beendigung des Zischvorgangs unaufhaltsam voran. Ich könnte nun an dieser Stelle im Keller Wurzeln schlagen und warten, bis der falsche, indiskrete Idiot den Lift betreten hat oder aber ...
    »Hoppla!«, entwischt es mir bittersüß. »Ojemine, das tut mir aber schrecklich leid. Haben Sie sich eh nicht verbrüht, Herr Loroni? Oh, der schöne beige Anzug.«
    An dieser Stelle gilt es, sich folgendes Bild vor Augen zu führen: Herr Loroni ist von oben bis unten mit brühheißem schwarzen Kaffee besudelt. (Juhu! Ich habe diesbezüglich glänzende Arbeit geleistet. Ich muss mich selbst rühmen. Ich weiß, Eigenlob stinkt, aber in diesem Fall ...)
    »Amelie!«
    »Frau Parker, für SIE!«
    »Was soll denn das?«, zischt er leise.
    »Ein dummer Unfall, nichts weiter.«
    »Ich muss unbedingt mit dir sprechen.«
    »Aber ich nicht mit IHNEN. So, war ein nettes Pläuschchen, aber jetzt muss ich los. Nicht, dass ich durch SIE zu spät bei der Arbeit erscheine«, erwähne ich beiläufig, um mich danach ungestüm vom Acker zu machen, und ihn unfasslich zerknautscht und triefend im Kellergang stehen zu lassen.
    »Guten Morgen, allseits!«, rufe ich frohgemut ins nebelschwadige Raucherkammerl (zu Deutsch: Gerüchteküche. Zumeist finden sich hier alle Raucher ein, ziehen rasch eine durch und besprechen nebenbei die allerneuesten Tratsch- und Klatschgeschichten des Tages.
    Der Köche Süppchen wird hier unten am schnellsten gar.).
    »Oh, guten Morgen!«, dröhnt es vielstimmig zurück.
    Ich bin so unglaublich schnell an allen vorbeigepilgert, dass sie nur meinen von dannen eilenden Hintern erspähen können. Die erste Hürde habe ich demnach tadellos genommen. Tja, schnell muss man sein. Erklimme nun die Stufen Richtung Coffee-Shop.
    »Guten Morgen!«, brülle ich lauthals in die Schank und Richtung Abwasch. Oh, hier schauen mich alle mit großen Augen fragend an. (Haben die beiden wirklich ein Techtelmechtel oder haben sie doch keines? Beruhen diese Gerüchte tatsächlich auf der Wahrheit oder ist alles nur Lug und Trug? Diese offenen Fragen beherrschen allseits die Gesichter.)
    Aber, wie es zumeist so Sitte ist, niemand getraut sich direkt zu fragen. Jeder hält sich diskret zurück, um dann hinter dem Rücken der betroffenen Person zu schmunzeln.
    Ich habe bald mein halbes Arbeitspensum für diesen Tag erreicht und gönne mir daraufhin einen kleinen Mocca. Als Elvira und ich allein im Office verweilen, blickt sie mich resignierend an.
    »Das haben wir doofen Hühner nun davon!«, zischt sie mir demotiviert zu.
    »Ja, was soll’s! Es wird nie so heiß gegessen, wie’s gekocht wird. Wart’s ab! In ein paar Tagen spricht niemand mehr von uns beiden.«
    Unsere Konversation wird gegenwärtig durch das schrille Läuten des Telefons gestört.
    »Café Revue, hier spricht Amelie Parker. Was kann ich für Sie tun?«
    »Frau Parker, bitte kommen SIE unverzüglich in mein Büro!«
    An dieser Stelle fällt mir wiederum ein, dass ich mich endlich für einen fachgerechten Telefonapparat einsetzen muss. Jede andere

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