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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana E. Grant
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herauszukommen. Erster Gang und gefühlvoll Gas! Oh! Retourgang und gefühlvoll Gas! Oh! Nichts geht mehr! Kein Vorwärts- und kein Rückwärtskommen! Ich stecke unweigerlich in den Schneemassen fest.
    Was sollte nun als Erstes geschehen?
    Notfallplan erarbeiten! Es gilt augenblicklich Arbeits- und Anschiebkräfte zu mobilisieren. Nun gut, mal sehen. Es ist bald halb acht. Ob Nike und die beiden Jungs schon wach sind?
    Fakt ist: Licht brennt weder in der einen noch in der anderen Wohnung. Vielleicht hantieren sie ja in den Badezimmern (diese Räume haben keine Fenster), tja, und wenn dem nicht so ist, dann wälzen sie sich gewiss noch gemütlich in ihren kuscheligen Betten. Sie werden es mir bestimmt nicht übel nehmen, wenn ich sie - in Folge meiner Notlage - zu dieser morgendlichen Stunde aus den Federn reiße. Wozu hat man schließlich Freunde, Zimmergenossen, schwule Nachbarn und Arbeitskollegen.
    Ich klingle mich kurz entschlossen durch. Nach Minuten des Schell the Bell und Wartens grölt endlich Raffaels verschlafene Brummstimme in die Sprechanlage.
    »Wer stört um diese Zeit?«, will er grantig wissen.
    »Guten Morgen, du Schlafmütze!«
    »Amelie?!«, fragt er überrascht. »Soll das ein Scherz sein? Was willst du? Weißt du eigentlich, wie spät es ist?«
    »Nun, ich bin auf dem Weg zu meinen Eltern und ...«
    Oh, nun lallt auch Nike in die Anlage. Auch gut, dann muss ich meinen Erklärungsversuch nicht wiederholen.
    »Guten Morgen, Nike!«
    »Weißt du eigentlich, wie spät es ist?«, fragt sie mich schlaftrunken.
    »Natürlich, aber das ist nicht das Problem.«
    »Für mich schon«, kommt es einstimmig aus der Anlage.
    »Ach übrigens, fröhliche Weihnachten allesamt!«, plärre ich beschwingt in mein derzeitiges Kommunikationswesen. (Ich muss meine Freunde dringend bei Laune halten und sie ein wenig aufmuntern. Es ist ja für den vierundzwanzigsten Dezember wirklich noch unerlaubt früh.)
    »Stellt euch vor, ich stehe hier vor der Haustür und ...«
    »Und du hast deinen Schlüssel vergessen und dich selbst ausgesperrt«, beendet Raffael meinen Satz.
    »Nein, natürlich nicht.«
    (Frechheit, ich bin ja nicht dumm!)
    »Und du hast dir gedacht, zur Feier des Tages wecke ich meine allerbesten Freunde auf und wünsche ihnen noch persönlich fröhliche Weihnachten«, fällt mir Nike ins Wort.
    »Na, das kommt der Sache schon ein kleinwenig näher. Um ehrlich zu sein ...«
    »Wir bitten um Ehrlichkeit und vor allem um Schnelligkeit!«, unterbricht mich Raffael brüsk.
    »Wenn ihr meinen Erklärungsversuch nicht fortwährend stören würdet, dann wäre ich schon längst am Weg!«
    »Versprochen?«
    Mir drängt sich unweigerlich der Verdacht auf, dass sich die beiden abgesprochen haben, denn sie fragen und antworten ständig im Doppelpack.
    »Ihr macht es schon wieder«, falle ich ihnen zur Abwechslung ins Wort.
    »Na, dann schieß mal los. Wo brennt’s denn?«
    »Tja, ich komme irgendwie nicht aus der Parklücke raus. Also, ohne Hilfe zumindest nicht. Ich bräuchte ganz dringend ein Anschiebeservice.«
    Stille ... die Leitung zu meinen hilfsbereiten Freunden scheint gekappt worden zu sein. Oh, Raffael räuspert sich leise.
    »Und dann sind wir dich los?«
    »Ja, versprooochen!«, zwitschere ich ihm zu.
    »Ich bin in fünf Minuten unten.«
    Nach Ablauf dieser Frist erscheinen meine liebenswürdigen Freunde und Nachbarn etwas zerzaust vor der Haustür. Riccardos Gesicht ist übersät mit den Abdrücken seines Kopfkissens (glücklicherweise habe ich ihn geweckt! Wer weiß, wie zerdätscht sein Gesicht in einer Stunde ausgesehen hätte. Er wird es mir irgendwann sicherlich danken), Raffael lugt auch nicht sehr viel besser aus der Wäsche, einzig Nike hat sich einigermaßen schnell auf diesen morgendlichen Frischluftausflug eingestellt.
    »Morgen!«, krächzt mir das Trio entgegen.
    Im Gänsemarsch stapfen wir danach zu meinem Auto. Die Schneeflocken haben es sich während der kurzen Wartefrist schon wieder auf meiner Karosserie bequem gemacht. Ich besteige mein Gefährt und gebe gefühlvoll Gas, währenddessen meine Kumpanen anschieben.
    Oh, Muckilein (mein langjähriger Freund und Wegbegleiter, auch wenn es sich hierbei nur um ein vor sich hin rostendes Auto handelt! Dieses ist wenigstens - ab und an - zuverlässig, stubenrein und redet mir nicht dagegen. Ein Partner fürs Leben!) macht einen sachten Sprung nach vorn. Zum Glück bremst der Schnee meinen rasanten Vorwärtsdrall, sonst hätte ich meinen Vorparker

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