Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)
waschen und zu Bett bringen mussten) rasch aufgeräumt haben, bin ich wahrhaft erschöpft.
Um 2:37 Uhr schlafe ich endlich ein.
Die Kälte habe ich mit Putz- und Schrubbarbeiten aus meinem Körper vertrieben und meine Mattigkeit registriert momentan das vorherrschende Lichtermeer nicht mit einem Augenzucker.
Merry Christmas, Amelie!
Der darauf folgende Feiertag hatte es in sich: Die Tierchen der lebenden Krippe wurden in den Nachtstunden nicht fachgerecht weggesperrt und somit erwartete meinen Vater und Onkel Toni frühmorgens der Anblick eines total verwüsteten Gartens.
Wie sich ebenso zur morgendlichen Stunde herausstellte, hatte Manfred seinen Kummer in Whiskey zu ertränken versucht und wurde daraufhin, damit ihn keines der Kinder in dem desolaten Ausnahmezustand erblicken konnte, gleich von Tante Lydia in ihre Wohnung verfrachtet. Auf der kurzweiligen Fahrt dorthin hatte Manfred allerdings den runtergekippten Whiskey wieder zutage befördert.
Kirsten und Gunther waren den ganzen Vormittag damit beschäftigt, ihre beiden kleinen Sonnenscheine wieder in einen halbwegs sterilen Zustand zu bringen.
Die schwangerschaftsbedingte Übelkeit machte zum Glück auch vor einer, in der Harmonie der Natur lebenden Edith keinen Halt und so belegte sie die untere Toilette die gesamten Morgenstunden hindurch.
Nachdem ich in der zweiten Nacht kein Auge zugetan hatte, war ich zwar am Abreisetag einigermaßen erschöpft, aber ich war trotzdem guter Dinge, da ich in wenigen Stunden wieder meine kinder-, verwandten- und elternlose Wohnung beziehen durfte. In meinem Bett wartete zwar (noch!) kein Mann, aber dafür fielen auch alle anderen unangenehmen Begleiterscheinungen weg.
Jahreswende
Gute Vorsätze sind da,
um ab und an gebrochen zu werden.
Schlechte Vorsätze sind da,
um die Guten stets in Erinnerung zu rufen.
Der ideale Moment,
um neue Wunschziele heraufzubeschwören,
ist ein bevorstehender Jahreswechsel!
Tü-tü ... tü-tü. Oh, SMS ist eingetrudelt.
Hallo, Mädels und Raffael! Ich habe für den Silvesterabend einen Tisch für zehn Personen im Pastranys reserviert. Sie bieten uns ein sechsgängiges Menü an, die Hauptspeise ist wählbar (Fisch oder Fleisch). Die Reservierung läuft auf mich. Bitte um pünktliches Erscheinen. Beginn 19:00 Uhr! – L.G. Alex.
Na, wunderbar! Da wollte ich immer schon mal hin! Der einzige Nachteil des Pastranys ist, dass der Gourmettempel etwas außerhalb der Stadt liegt, das heißt im Klartext, dass für die Überbrückung der Strecke mindestens zwei Chauffeure vonnöten sind. Somit müssen wir uns diesbezüglich noch unbedingt telefonisch absprechen.
Was du heute kannst besorgen, das verschiebe nicht auf morgen!
Ich starte gleich mal die Wählerverbindung zu Caro!
»Pronto!«, meldet sich Caro beschwingt.
»Ciao, Caro!«
»Hast du auch eben das SMS von Alex erhalten?«
»Ja. Hast du eigentlich für diesen Abend schon eine Begleitung aufgetan?«, will ich von ihr wissen.
»Nein, noch nicht. Und du?«
»Ich komme definitiv mit Raffael.«
»Zu schade, dass Riccardo arbeiten muss, aber ich werde schon noch jemanden auftreiben.«
»Weißt du, wer von uns als fahrtauglich eingestuft wird?«
»Soviel ich mitbekommen habe, hat Stefan angeboten, uns zu chauffieren, aber er allein wird nicht ausreichen.«
»Das sollten wir noch abklären. Notfalls stelle ich mich zur Verfügung, aber nur notfalls«, gebe ich abklärend zurück. »Ich werde gleich mal Nike anrufen, vielleicht weiß sie schon was Näheres.«
»Also, dann! Wir sehen uns spätestens in drei Tagen.«
(Unser obligatorisches Fitnesstraining in der Spieltanzschule fällt in der Ferienzeit allzeit aus. In dieser kurzen Zeitspanne können sich unsere geschundenen Knochen wenigstens wieder geringfügig regenerieren.)
»Ja, bis dann!«
Nun gut, ein Opfer hat unser Clan schon zu verzeichnen, ich werde zusehen, dass ich noch ein weiteres auftreiben kann, sonst muss ich eben das wunderbare Sechsgängemenü mit Wasser anstatt Wein runterspülen.
»Hallo, Amelie! Wo bist du?«, fragt Nike.
»Am Weg nach Hause. Bist du schon in der Stadt?«
»Ja. Ich bin gerade zur Tür hereinspaziert. Beeil dich! In einer halben Stunde fängt Solid Gold an.«
»Ja, ich werfe mich sofort in die Spur ! Sollen wir uns zur Feier des Wochenausklangs noch mit ein paar himmlischen Schokocroissants verwöhnen, was meinst du?«
»Fantastische Idee.
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