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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana E. Grant
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Degustationsmenü ist gewiss nicht von dieser unserer existenten Welt, das ist bereits nach der Vorspeise besiegelt und die hervorragend abgestimmten Weine vervollkommnen den utopischen Ausflug in geschmacklich abgerundete Gaumenfreuden um ein Vielfaches.
    Die Kaminstube, in der unsere fidele Gruppe einquartiert ist, ist zum Bersten voll mit gut gelaunten, schäkernden Menschen.
    Ich muss hier unerlässlich anmerken, dass die Portionen doch viel üppiger sind, als vorher fälschlicherweise von mir angenommen. Mein Rock hat schon einigermaßen gekniffen, als ich im Auto Platz genommen habe und dabei kommt nun erst die Haupthürde, bestehend aus:
     
    · Impression von der Weihnachtsgans ... erfolgreich erledigt
    · Kürbisschaumsüppchen ... erfolgreich erledigt
    · Seeteufel auf Beluga Linsen ... erfolgreich erledigt
    · Champagnersorbet ... erfolgreich erledigt
    · Rehnüsschen oder – meine Wahl: Komposition aus Seezunge und Scampi auf Hummerrisotto
    · Lebkuchenmousse mit glasierten Maroni und Zimtbiscotti
     

 
    ... auf mich und meinen bereits ziemlich überladenen Wanst zu!
    Ächzt ... Rock zwickt und zwackt an allen Enden. Ich sollte nun eigentlich einen dienlichen Verdauungsspaziergang einlegen! (O diesen kann ich mir getrost abschminken, da Rock etwas zu kurz und etwas zu dünn, und da Witterungsverhältnisse etwas zu eisig und etwas zu rutschig!)
    Ich schwenke eiligst um, ich bin ja schließlich ein flexibler Typ. Ein bekömmliches Verdauungsschnäpschen täte da wohl genauso den Zweck erfüllen.
    Oh, oh, oh ... Telefon! Nachdem Klingelton ertönt, verschwinden ringsum suchende Hände in den Hand-, Brust- und Hosentaschen. Ich spiele das legere Gesellschaftsspiel mit und, siehe da: Ich bin die Gewinnerin des Amüsements. Display leuchtet mir mit Francescos Namen entgegen. Juhu!
    Ich springe erfreut vom Sitz hoch (zumindest soweit beengendes Kleidungsstück diese sportliche Betätigung zulässt) und begebe mich (noch immer im grazilen Chinesengang) in den leeren Flur hinaus.
    »Pronto!«, singe ich heiter in die Muschel.
    »Ciao, Amelie! Ich wollte mich nur kurz melden und dir einen guten Rutsch ins neue Jahr wünschen!«
    »Den wünsch’ ich dir auch! Wo bist du gerade?«
    »Das wollte ich dich auch eben fragen.«
    »Ach, meine Freunde und ich degustieren uns gerade durch ein fantastisches Menü.«
    »Tatsächlich? Und, wo in der Stadt kann man ein derartig erlesenes Mahl schlemmen?«
    »Im Gourmettempel Pastranys.«
    »Pastranys? Der Name sagt mir was«, entgegnet Francesco grüblerisch und unterbricht seinen Redeschwall kurzfristig. Er ist sichtlich darum bemüht, seine diesbezüglichen Gedanken in die korrekte Richtung zu lenken. »Das ist aber, soweit ich mich richtig entsinne, etwas außerhalb der Stadt gelegen, nicht wahr?«
    »Ja. Kennst du es?«
    »Ich glaube mein Geschäftspartner hat mich mal dorthin gelotst. Das ist wirklich eine gute Adresse.«
    »Und, was stellst du heute noch an?«, will ich wissen.
    »Ich muss noch meinen Geschäften nachhängen und offene Forderungen eintreiben. Die Rückzahlungsmoral unserer Gesellschaft lässt wirklich zu wünschen übrig.«
    »Was?«, stoße ich verblüfft hervor. »Du musst heute und um diese Uhrzeit noch arbeiten?«
    »Ja, so ist das, wenn man eine Firma leitet.«
    »Du bist wahrhaftig nicht zu beneiden, aber ich habe ja ein großes, mitfühlendes Herz für Schwerarbeiter und daher werde ich für dich einfach ein Glas Wein mittrinken.«
    »Sehr großzügig, vielen Dank!«, retourniert er heiter.
    »Bei welchem Gang seid ihr denn mittlerweile angelangt?«
    »Numero quattro.«
    »Na, dann will ich dich und deine Gesellschaft nicht weiter von Numero cinque abhalten.«
    »Du hältst mich nicht auf, ganz im Gegenteil. Ich bin froh, dass du anrufst.«
    »Versprich mir eins!«
    »Mal sehen. Ich bin, was allzu überhastete Entscheidungen meinerseits fordert, etwas vorsichtig geworden«, erkläre ich ihm gelassen in Anspielung auf seine damalige Äußerung.
    »Du bist demnach also einsichtiger geworden und gibst deine Zusage nicht mehr jedermann ohne kluge und hintergründige Überlegung ab, gut zu wissen«, erklärt er mir anerkennend. »Und nun zurück zu meinem Bittgesuch!«
    »Wie kann ich also helfen?«
    »Ganz einfach: Du suchst dir um Punkt Mitternacht einen Mann - er sollte aber, wenn’s geht, nicht zu gut aussehen - und den küsst du dann anstelle meiner.«
    »Was verlangst du da? Ich soll einen wildfremden Mann küssen und der darf mir dann nicht

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