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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana E. Grant
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nur nicht mehr hinsetzen. Tja, Sitzrock ist nun handfest zum Stehrock avanciert«, entgegne ich matt lächelnd. »Da fällt mir etwas anderes ein: Was ist, wenn ich meinen Pashminaschal um die Taille schlängle, dann könnte doch meine evidente Unpässlichkeit unentdeckt bleiben, oder, was meint ihr dazu?«
    »Ich bin bereits unterwegs«, erwidert Nike und saust dabei auch schon eilends aus der Tür, um ihren Auftrag geflissentlich ausführen zu können.
    Kurz darauf ist sie zurück. »Oh, ich bin gerade mit einem außerordentlich gut aussehenden Typen zusammengestoßen!«
    »Wo, wo, wo???«, wollen Caro und ich interessiert wissen.
    »Auf dem Flur! Aber ihr könnt euch getrost wieder beruhigen, er ist schon wieder weg«, versichert sie uns. »So, und nun lasst uns irgendwie Schadensbegrenzung betreiben.«
    Nun gut! Mein Schal ist zwar ein wenig zweckentfremdet worden, aber in der Modewelt ist schließlich alles erlaubt (man denke hierbei nur an Carrie & Co ). Ich bewege mich behutsam Richtung Tischgesellschaft zurück und nehme wieder bedacht Platz. Ich sitze wie auf Nadeln, aber unser kleiner Trick scheint effektiv zu funktionieren. Gut, gut! Nun kann ich mich wieder entspannen. Wir sind ja ohnedies bald zu Hause und dann kann ich mich sofort umziehen (was ich sowieso vorgehabt hätte).
    Oh, Sommelier tritt an unseren Tisch heran und ... er kommt erfreulicherweise nicht mit leeren Händen. Ein junger Commis schleppt einige Champagnergläser und –kühler und zwei Flaschen Dom Pérignon an.
    Was soll denn das? Vielleicht ein Präsent des Hauses zur Feier des Tages? So was finde ich mal ’ne absolut klasse Idee. Und ich finde es außerdem ungemein großzügig.
    »Ich darf Ihnen im Namen eines Gastes Guten Appetit wünschen und des Weiteren bin ich dazu angehalten worden, Ihnen diesen Champagner mit seinen besten Empfehlungen zu servieren«, erklärt der Sommelier höflich.
    »Und ... wo kann man denn diesen edlen Spender finden?«, will Alex interessiert wissen.
    »Er möchte Sie nicht beim Speisen stören und wartet einstweilen an der Bar.«
    »Jetzt bin ich aber erst recht neugierig«, bemerkt Alex und sie blickt dabei in neun verdutzte Antlitze, die allesamt ihre Stirn in Falten legen und sich gedankenvoll folgende Frage stellen: Um wen könnte es sich hierbei handeln? Wer in unserem Freundes- und Bekanntenkreis ist so aufmerksam und, was angrenzend eigentlich viel ausschlaggebender ist, wieso tritt unser mutmaßlicher Vertrauter nicht an uns heran? Im friedfertigen Einvernehmen zucken alle mit den Schultern und schütteln verneinend den Kopf.
    »Ich sehe nach«, kündigt uns Alex an und ist damit auch schon aufgesprungen und zur Tür hinaus verschwunden.
    Nachdem wir das Servierprozedere des edlen Gesöffs hinter uns haben, steht Alex in der Tür und zerrt hinter sich ... oooh... Francesco herein! Mein Herz fällt augenblicklich in die Hose beziehungsweise in den kneifenden Rock, und meine Knie sind butterweich und streichfähig. Der ganze Raum scheint von seiner Präsenz eingenommen worden zu sein. Ich habe sofort das Gefühl, dass ein riesiger Schwarm Insekten – vermutlich Killerbienen – in meinem Bauch herumschwirrt. Ich bin soeben am siedenden Höhepunkt des Gefühlschaos angelangt. Aber zu meinem eigenen Bedauern kann ich meinen Allerliebsten leider nur mit einem hinreißenden, aufrichtigen Lächeln und nicht substanziell begrüßen, denn ... oooh... mein Rocksaum gibt, höchstwahrscheinlich wegen der unerwarteten Begegnung mit Francesco, weiter nach. Nun gut, ich muss mich eben ganz, ganz, gaaanz vorsichtig bewegen und ebenso vorsichtig atmen (geschwungener Hüftschalknoten Marke Eigenbau scheint zumindest noch einträglich zu halten – hoffentlich!). Ich richte mich kerzengerade auf und schwebe wie auf Wolke Sieben Richtung Tür zu meinem Silvesterengel.
    »Ciao, Amelie! Ich wollte euch wirklich nicht stören, aber ...«
    An dieser Stelle schlinge ich die Arme um ihn und hauche meinem edlen Rittersmann einen sanften Kuss auf die Wange.
    »Ich habe dir heute schon mal versichert, dass du mich nicht störst«, flüstere ich ihm zärtlich ins Ohr.
    »H ... aaa ... lll... ooo ..., wir sind auch noch da!«, ruft mir die herzlose Tischgesellschaft zu.
    Nachdem wir die Begrüßungs- und Shake-Hands-Runde erfolgreich absolviert haben, wollte sich Francesco wieder Richtung Bar verdrücken, damit wir die letzte Speisenfolge des Menüs in Ruhe vertilgen konnten, aber ich gebe ihm zum beabsichtigten Abgang

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