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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana E. Grant
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Tuchfüllung mit Francescos Auge. Der nächste Stolperstein für meinen sensiblen Skifahrerhintern ist der Beginn des Tiefschneebereichs. Ein argloser Schneehaufen macht meinem immensen Vorwärtsdrall endgültig den Garaus, danach entgleitet mir der Bügel des vermaledeiten Schleppers gänzlich und The crazy Pink Panther fällt folglich etwas müßig in den Tiefschnee. Francesco erweist sich in dieser wahrhaft beschämenden Situation als echter Gentleman, denn er lässt es nicht zu, dass sich seine Lady allein blamiert, und ahmt mir meinen glamourösen Ausstieg aus dem Schlepper augenblicklich nach. Gemeinsam hocken wir daraufhin im Pulverschnee.
    »O Entschuldigung! Hast du dich verletzt?«, frage ich besorgt nach, dabei krabble ich an ihn heran und entledige mich rasch der Handschuhe, um ihm den Schnee aus dem Gesicht zu streifen.
    »Du bist ganz schön schlagkräftig«, bemerkt er und betastet nun selbst sein angeschlagenes Auge. »Ich hoffe, dass deine Massage etwas feinfühliger ist, sonst werde ich sie wahrscheinlich nicht überleben.«
    »Es tut mir wirklich schrecklich leid! Das war in der Hitze des Gefechts und keine Absicht.«
    »Na, es wäre ja noch schöner, wenn du diese Inszenierung absichtlich veranstaltet hättest! Obwohl ...«
    »Obwohl, was?«
    »Nun, mir ist da eben ein Gedanke gekommen.«
    »Und der wäre?«
    »Dass du mich ans Bett fesseln willst! Über die Beweggründe will ich erst gar nicht nachdenken müssen«, erwähnt er grinsend.
    »Ich glaube, du täuscht deine Schmerzen nur vor«, widerspreche ich ihm lässig und drücke ihn sanft aber bestimmend in den Tiefschnee, um ihm einen Kuss aufzudrücken.
    »Aber bitte mit ein bisschen mehr Gefühl, wenn’s geht!«, entgegnet mein Held noch, bevor ich ihm das Wort endgültig abschneiden kann.
    Nach diesem blauäugigen Erlebnis sind wir geschwind übereingekommen, dass wir irrsinnig gut daran täten (unserer Gesundheit zuliebe), uns langsam Richtung Seiselalm und Liegestuhl aufzumachen.
    Wir verweilen dort bis in die Nachmittagsstunden hinein und erwärmen unsere matten Glieder in der Sonne. Um kurz nach fünfzehn Uhr brechen wir auf.
    Währenddessen ich mit der Gondel talwärts fahren will, entschließt sich Francesco, auf den Skiern hinunterzubrettern! Wir verabschieden uns vor der Alm und wedeln (nur in Francescos Fall) in entgegengesetzte Richtungen davon.
    Ich kann die Bergstation der Gondel schon ausmachen, sie ist nur einen Katzensprung beziehungsweise einen Hang mit geringer Neigung von der Seiselalm entfernt.
    Uuuuch ... Gefälle wirkt aus der Nähe verhältnismäßig steil und die Sonne hat sich hier auch schon vor geraumer Zeit verabschiedet. Ich muss zu meinem Entsetzen feststellen, dass die vermaledeite Piste komplett vereist ist. Ich setze unwillkürlich zu meinem heute schon so viel gerühmten Schneepflugstil an und taste mich langsam an die Böschung heran.
    Tja, mein selbst injizierter Wille ist scheinbar stärker als mein doch beträchtliches, dilettantisches Nichtkönnen, denn alles scheint gut zu laufen ... nun, zumindest, bis ich in etwa die Mitte der Piste erreicht habe. Meine so hoch gelobten Carver schlittern plötzlich unweigerlich auf der Eisplatte dahin und mein extremer Grätschstil hält den selbst heraufbeschworenen Verhältnissen nicht mehr stand. Mein Hinterteil sucht sofort Schneekontakt und wird auch prompt fündig. Ich rutsche noch ein paar Meter ab, bevor ich definitiv zum Stillstand komme. Die Skispitzen haben sich einander rasch angenähert, danach sind sie fix aneinander vorbeigezogen und nun stehen meine so fahrlässigen und eigenständigen Skier parallel, aber doch konträr zueinander da (das zwangsläufige Endergebnis meines eigentümlichen Pflugstils).
    Ich versuche meine zittrigen Gebeine in die Höhe zu hieven, aber jedes Mal, wenn ich zum mühevollen Aufstehversuch starte, rutschen mir meine aufmüpfigen und rebellischen Carver unverhohlen unter meinem trägen Hintern weg. Nach wenigen Minuten voller körperlicher Plagerei und sportlicher Ertüchtigung gibt mein angekratztes Selbstvertrauen endgültig W.O.! Ich schnalle kurzerhand die abtrünnigen Ski ab und begebe mich zu Fuß Richtung Bergstation.
     
     
    Tja, dumm kann man schon sein,
    aber zu helfen muss man sich wissen!
     
     
    Ich besteige wenig später zuversichtlich und glückselig die näher kommende Gondel. Ich bin zwar der Einzige zu befördernde Passagier, aber dieser Umstand ändert nichts an meinem inneren Wohlbefinden.
    Das

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