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Hallo Mister Alzheimer

Hallo Mister Alzheimer

Titel: Hallo Mister Alzheimer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Taylor
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wie er zu dem gelangt, was er sagt, unterscheidet sich, seit Demenz in seinen Verstand getreten ist. Aber es ist weder eine vorübergehende Veränderung noch kann er seine Ansichten bei Demenz von denen ohne Demenz trennen. Er ist nicht zu einem Mann mit zwei Gehirnen geworden. Er ist nicht zu zwei Personen geworden, er ist noch immer einfach nur Ihr Vater.
    Akzeptieren Sie Ihren Vater sein Leben lang als den, der er ist. Machen Sie sich klar, dass auch er mit seinen Stimmungsschwankungen, seinen Ausbrüchen und seinen für ihn untypischen Verhaltensweisen ringt. Würdigen und akzeptieren Sie die Tatsache, dass er Demenz hat. Sein Gehirn hat dieselben Ziele wie das Ihre, nämlich das Bedürfnis, den Augenblick zu erfassen und angemessen darauf zu reagieren. Die Tatsache, dass Sie beide hinsichtlich desselben Augenblicks zu unterschiedlichen Schlussfolgerungen gelangen und daher auf unterschiedliche Weise reagieren, ist ein Produkt der Interaktionen der Symptome von Demenz in Ihren Gehirnen. Er braucht Ihre Liebe, Ihr Verständnis und Ihre Akzeptanz. Sie müssen sich selbst vergeben, Ihren Vater verurteilt zu haben. Sie müssen die Unterschiede zwischen Ihnen beiden verstehen und die Tatsache akzeptieren, dass es immer nur Sie beide und nicht zwei von ihm und einen von Ihnen gibt. Mir ist klar, dass dies leichter gesagt als getan ist. Um seinet- und Ihretwillen braucht er Ihre befähigende Unterstützung und Liebe jedoch die ganze Zeit über und nicht nur, wenn er sich wie «der Vater von früher» verhält.
    Richard

60. Was zählt mehr – das Gestern oder das Heute?
    Lieber Richard,
    mit dem Fortschreiten meiner Demenz bringe ich Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft durcheinander. Man versucht, mir zu helfen, indem man mir Geschichten aus meinem früheren Leben erzählt (ich habe den größten Teil meiner beruflichen Laufbahn in einer Reparaturwerkstatt für Lastwagen gearbeitet) oder indem man mir sagt, was während des restlichen Monats geschehen wird. Ich weiß, sie alle versuchen, mir zu helfen, indem sie mein lausiges Gedächtnis ins Laufen bringen, aber es fällt mir schwer, mich an das letzte Mittagessen zu erinnern. Es verwirrt mich, mir über alte Erinnerungen Gedanken zu machen, wenn das Heute erheblich beängstigender ist.
    Danke!
    Bill G.

    Hallo!
    Manchmal teile ich Ihre Verwirrung hinsichtlich der Zeit, vor allem, was die Reihenfolge der eingetretenen Ereignisse angeht. Es ist für jeden wichtig, seiner Vergangenheit verbunden zu bleiben, aktiv mit dem Heute verbunden zu sein und sich für die Zukunft zu interessieren. Aber es kann schon eine große Anstrengung erfordern, einfach nur durch den heutigen Tag zu kommen, vor allem, wenn jene um uns herum fest entschlossen sind, uns zu «helfen», im Gestern zu bleiben.
    Manche Fachpersonen bezeichnen dies als Erinnerungstherapie. (Es scheint, als sei es in Ordnung, etwas durchzuführen, solange Sie nur das Wort Therapie dranhängen, das heißt Schocktherapie,Lichttherapie, Klangtherapie, Sexualtherapie etc.). Diese wohlgemeinten Bemühungen beruhen auf drei Annahmen. Erstens sind wir tatsächlich, wer wir waren. Zweitens gehört, wer wir waren, aufgrund unserer Demenz zu den leichtesten und den letzten Erinnerungen, zu denen wir mit zunehmender Verschlechterung unserer Symptome Zugang haben werden können. Schließlich ermutigt man uns noch aus einem dritten Grund, in unserer Vergangenheit zu leben: Die Tatsache, dass wir Erinnerungen aus unserer Vergangenheit mitteilen können, beruhigt sie dahingehend, dass wir «noch da sind». Sie können sich nicht vorstellen, wer wir sind, aber sie können einigen Trost daraus ziehen, uns dadurch zu identifizieren, wer wir waren.
    Es ist keineswegs subtil, wie wir angehalten werden, in und bei unserer Vergangenheit zu bleiben. Erinnerungsboxen und Shadow-Box-Rahmen voller Gegenstände aus unserer Vergangenheit kennzeichnen die Zimmer der meisten Bewohner von Alzheimer-Einrichtungen bzw. Gedächtniskliniken. Unsere Zimmer sind voller Bilder von uns und der Familie von vor langer Zeit. Auf einigen tauchen Angehörige auf, die schon vor langer Zeit verstorben sind. Wir sind umgeben von solchen «Hinweisen» auf unsere Vergangenheit. Manchmal werden wir mit einem Spitznamen angesprochen, der einen Teil unserer Vergangenheit erfasst. Ich bin «der Lehrer» oder «der Professor». Man zeigt uns Fotoalben, während wir neben unseren Betreuungspersonen sitzen und uns gemeinsam an «die guten alten Zeiten» erinnern.
    Ich

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