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Halo - Tochter der Freiheit

Titel: Halo - Tochter der Freiheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Zizou Corder
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Reiter.
    Und bevor Halo begriff, was geschah, flogen auch schon Seile durch die Luft. Mit fast synchronen Bewegungen schleuderten die Reiter ihre Lassoschlingen über Halo und Arko, und die Seile legten sich ihnen blitzschnell um Arme und Brust und fesselten sie.
    Halo schrie warnend auf – aber es war zu spät. Mantiklas war aufgesprungen und geflohen. Und Arko und Halo waren wieder einmal Gefangene.
    »Er hat uns angegriffen!«, schrie sie außer sich vor Wut.
    »In meinen Augen sah das anders aus!«, widersprach einer der Reiter. Seine Aussprache war seltsam hart und schwerfällig.
    »Aber es stimmt – ich habe mich nur gewehrt!« Halo hätte weinen können vor Wut und Enttäuschung.
    »Es war wirklich so!«, rief Arko. »Er hat ihm das Messer an die Kehle gelegt. Warum flieht er, wenn er nichts verbrochen hat?«
    Der Mann drehte sich zu Arko um. »Das kannst du dem Hauptmann erzählen. Wir nehmen euch mit.«
    Das Seil schnürte Halo die Arme an den Körper. Der Reiter, der sie gefangen hatte, zerrte sie am Lasso hoch und warf sie quer vor sich über sein Pferd.

ΚΑΠΙΤΕΛ 20
    Es war nicht der prunkvolle Einzug in ihre Geburtsstadt, den Halo sich erträumt hatte. Sie hing wie ein Kartoffelsack über einem Pferderücken, und Arko war gefesselt, als ob er ein Verbrecher wäre. Menschen scharten sich um sie, begafften den Zentaur, staunten und machten dumme Bemerkungen. In einer unangenehmen, entwürdigenden Haltung, den Kopf auf der einen Seite des Pferdes herabhängend, erblickte sie erstmals die Tore Athens. Sie war so wütend über diese Demütigung.
    Als sie sich den Toren näherten, zog der Reiter sie hoch und setzte sie vor sich auf den Pferderücken. Vor dem Tor hielten weitere zehn oder zwölf Reiter Wache. Sie trugen ebenfalls seidene Beinkleider und waren stark bewaffnet.
    »Hauptmann«, rief der Reiter.
    Einer der Männer drehte sich zu ihnen. Halo erschrak bei seinem Anblick.
    Er war hübsch – zumindest war er früher einmal hübsch gewesen. Nun aber waren Gesicht und Hals von wächsernen Narben überzogen. Um seinen Kopf hatte er ein glänzendes mitternachtsblaues Tuch geschlungen, das sein eines Auge bedeckte. Halo hatte das sichere Gefühl, dass sich unter dem Seidentuch kein Auge, sondern nur eine klaffende Höhle befand. Das gesunde Auge des Mannes, bleich, grün und eisig wie spartanisches Schmelzwasser, blickte sie an, als wollte es sie vor einer Bemerkung warnen.
    »Was ist los, Gyges?«, fragte er. Seine Stimme klang leise und ein wenig rauchig, und er hatte denselben, eigenartigen Akzent wie die Reiter.
    »Der da wollte einen anderen Jungen mit seiner Kette verprügeln«, sagte der Mann, der sie hergebracht hatte. »Zwei gegen einen. Draußen auf der Straße nach Eleutherai.«
    »Er hat aber zuerst angegriffen!«, platzte Halo heraus. »Er hat mir ein Messer an die Kehle gesetzt!«
    Der Hauptmann sah erst Halo, dann Arko an. Sein Blick war kühl. Offenbar war er vom Anblick des Zentauren kein bisschen überrascht. »Das sollen Straßenräuber sein? Wo ist das Opfer?«
    »Ich bin das Opfer«, erklärte Halo wütend. »Der Angreifer ist weggerannt.«
    Der Hauptmann sah Arko an.
    »Das ist die Wahrheit«, sagte Arko. »Seht nur seinen Hals.«
    Und tatsächlich waren an ihrem Hals ein schmaler Ritz und eine dünne Blutspur zu erkennen.
    Der Hauptmann sah Gyges an. Dieser ließ den Kopf hängen.
    Nun erst bemerkte Halo, dass die anderen seidenbehosten Reiter sie angafften. Sie wunderte sich, denn eigentlich war Arko doch eine viel ungewöhnlichere Erscheinung. Warum gafften sie nicht ihn an?
    Sie wollte sich nicht von ihnen einschüchtern lassen.
    »Ich bin Halo von Zakynthos«, sagte sie. »Und dies ist mein Freund Arko. Wir kommen in friedlicher Absicht und haben ein ehrliches Anliegen. Wir haben eine Nachricht für Perikles.«
    Der Hauptmann betrachtete Arko mit seinem einen kaltgrünen Auge, als wollte er ihn aufsaugen. Dann richtete er seinen Blick auf Halo. Dass er dabei kein einziges Mal blinzelte, machte sie nervös. Sein Gesicht war völlig ausdruckslos. Sie vermutete, er dachte nach, aber er ließ durch nichts erkennen, worüber er nachdachte.
    »Und das ist noch nicht alles«, sagte Halo. »Der Kerl hat auch unsere Familie bedroht – Arkos Familie. Wir müssen ihr eine Nachricht überbringen und sie warnen.«
    Der Hauptmann schnaubte: »Folgt mir«, und wendete sein Pferd.
    In der Menge rief jemand: »Ein Zentaur! Bringt es zu Perikles!«
    Arko verdrehte die Augen. »Ich bin

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