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Halo

Halo

Titel: Halo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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schon!»
    «Nein. Du musst bis zur Nacht der Nächte warten.»
    «Kannst du mir nicht wenigstens die Farbe verraten?»
    «Nein!»
    «Frauen können so grausam sein!»
    «Xavier?»
    «Ja, mein Engel?»
    «Würdest du ein Gedicht für mich schreiben, wenn ich dich darum bäte?»
    Xavier sah mich forschend an. «Sprichst du von Liebesgedichten?»
    «Glaub schon.»
    «Na ja, es ist sicher nicht eine meiner Stärken, aber ich kriege schon irgendwas zustande.»
    «Musst du gar nicht», lachte ich. «Ich hab nur so gefragt.»
    Xaviers Bereitschaft, alles für mich zu tun, machte mir manchmal Angst. Gab es überhaupt irgendetwas, was er nicht für mich tun würde, wenn ich ihn darum bat?
     
    Wir sollten in Französisch ein Referat halten, und als Thema hatten wir uns Paris ausgesucht, die Stadt der Liebe. Ehrlich gesagt, hatten wir kaum etwas dafür getan; Gabriel hatte uns mit allen Informationen versorgt, die wir brauchten. Wir hatten noch nicht einmal ein Buch aufschlagen oder eine Website dafür öffnen müssen. Als Mr. Collins uns aufrief, begann Xavier mit seinem Vortrag. Alle Mädchen in der Klasse hingen förmlich an seinen Lippen. Ich versuchte mich in sie hineinzuversetzen, in das Gefühl, ihn von weitem anzuschmachten, ohne ihn zu kennen. Seine glatte, gebräunte Haut, seine wunderschönen tiefblauen Augen, sein halbes Lächeln, seine starken Arme und die hellbraunen Locken, die ihm in die Stirn fielen. Er trug immer noch das silberne Kruzifix an einem Lederband um den Hals. Er war so hinreißend – und er gehörte ganz mir!
    Ich war so damit beschäftigt, ihn anzuhimmeln, dass ich mein Stichwort verpasste. Xavier räusperte sich und holte mich damit in die Realität zurück, und ich begann, über die romantischen Sehenswürdigkeiten und die phantastischen Restaurants in Paris zu sprechen. Doch statt den Blickkontakt zu meinen Klassenkameraden zu suchen und sie für das Thema zu interessieren, ertappte ich mich dabei, wie ich Xavier immer wieder aus den Augenwinkeln anschaute. Nicht einmal für eine Minute konnte ich den Blick von ihm wenden.
    Als wir fertig waren, nahm mich Xavier spontan in die Arme.
    «Iieeh, geht doch nach Hause, wenn ihr euch ständig anfassen müsst», rief Taylah. «C’est très eklig.»
    «Ja, da hat sie recht», pflichtete ihr Mr. Collins bei und drängte sich zwischen uns. «Für ein derart unangemessenes Benehmen gibt es keine Entschuldigung.»
    «Entschuldigung, Mr. Collins», sagte Xavier und lächelte dabei. «Wir haben nur versucht, unser Thema so überzeugend wie möglich darzustellen.»
    Mr. Collins starrte uns verständnislos an, aber der Rest der Klasse lachte.
     
    Die Geschichte von unserem Französischreferat machte schnell die Runde, und Molly sprach mich bei der ersten Gelegenheit darauf an.
    «Xavier und du, ihr seid wirklich schwer verliebt, oder?», fragte sie neidisch.
    «Ja.» Ich versuchte, mein glückseliges Strahlen zu verbergen. Ich strahlte immer so, wenn ich an ihn dachte.
    «Ich kann einfach nicht glauben, dass du mit Xavier Woods zusammen bist», sagte Molly und schüttelte den Kopf. «Ich meine, versteh mich nicht falsch, du bist wirklich toll und so, aber seit Jahren sind massenweise Mädchen hinter ihm her, und er hat nicht mal mit der Wimper gezuckt. Wir haben schon gedacht, dass er nie über Emily hinwegkommt, und dann kommst du daher und …»
    «Manchmal kann ich es selbst nicht glauben», sagte ich bescheiden.
    «Du musst zugeben, dass es ziemlich romantisch ist, wie er auf dich aufpasst. Wie ein Ritter auf einem weißen Pferd.» Molly seufzte. «Ich wünschte, mich würde mal ein Junge so behandeln.»
    «Es gibt doch haufenweise Jungs, die verrückt nach dir sind», sagte ich. «Sie laufen dir hinterher wie kleine Hundewelpen.»
    «Ja, aber das ist nicht dasselbe wie zwischen dir und Xavier», erwiderte Molly. «Ihr beide scheint wirklich zusammenzupassen. Die anderen Jungs wollen alle nur das Eine.» Sie zögerte. «Na ja, ich bin sicher, dass auch Xavier und du all diese Dinge tut, aber bei euch scheint irgendwie mehr dran zu sein.»
    «Was für Dinge denn?», fragte ich neugierig.
    «Du weißt schon, so Dinge im Schlafzimmer.» Molly kicherte. «Muss dir doch nicht peinlich sein, mir das zu erzählen, ich hab’s doch alles schon selbst gemacht – na ja, fast.»
    «Es ist mir nicht peinlich», sagte ich. «Wir haben nur noch gar nichts in dieser Richtung getan.»
    Molly riss die Augen auf. «Du meinst, Xavier und du hattet noch keinen

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