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Halo

Halo

Titel: Halo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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ihn stört, hätte er es schon längst angesprochen. Was stresst du dich so?»
    «Ich will doch nur wissen, was er will, was er erwartet, was ihn glücklich machen würde …»
    «Beth, du musst gar nichts tun, nur um einen Jungen glücklich zu machen», sagte Molly weise. «Wenn du noch nicht bereit bist, solltest du warten. Ich wünschte, ich hätte gewartet.»
    «Aber ich will mit ihm darüber reden», wandte ich ein. «Ich will nicht, dass er denkt, dass ich noch ein Kleinkind bin.»
    «Beth», Molly schloss die Website auf dem Laptop und drehte sich zu mir um. Sie hatte ihren nüchternen Ratgeber-Blick aufgesetzt. «Das ist ein Thema, über das alle Paare früher oder später sprechen müssen. Am besten bist du einfach ganz ehrlich, tu bloß nicht so, als ob du jemand anders wärst, als du wirklich bist. Er weiß doch, dass du noch keine Erfahrung hast, oder?»
    Ich nickte stumm.
    «Okay, das ist gut, dann gibt es auch keine bösen Überraschungen. Du musst ihm nur sagen, dass du darüber nachgedacht hast, und ihn fragen, wie er darüber denkt. Dann wisst ihr, wo ihr steht.»
    «Danke.» Ich grinste sie an. «Du bist doch die Beste.»
    Sie lachte. «Ich weiß. Habe ich dir übrigens schon erzählt, dass ich einen tollen Plan habe?»
    «Nein», sagte ich. «Und was ist das Ziel?»
    «Gabriel.»
    Ich seufzte innerlich. «Molly, nicht schon wieder – wir hatten das doch schon.»
    «Ich weiß, aber so jemanden wie ihn habe ich noch nie getroffen. Und die Dinge liegen jetzt anders – ich bin anders.»
    «Wie meinst du das?»
    «Na ja, ich habe etwas verstanden.» Sie grinste. «Die einzige Möglichkeit, Gabriel dazu zu bringen, mich zu mögen, ist, ein besserer Mensch zu werden. Also … hab ich mich dazu entschlossen, ein soziales Gewissen zu entwickeln, weißt du, mehr gesellschaftliches Engagement zu zeigen.»
    «Und wie genau willst du das tun?»
    «Ich werde ein paar freiwillige Stunden im Altersheim absolvieren. Du musst zugeben, dass das eine geniale Strategie ist.»
    «Du weißt aber schon, dass die meisten Menschen ihren Sozialdienst nicht machen, weil sie damit eine Strategie verfolgen», sagte ich streng. «Es sollte keine Masche sein. Gabriel würde das nicht wollen.»
    «Er weiß es aber nicht, oder? Egal, ich tu es aus den richtigen Gründen», sagte sie. «Ich weiß, dass er mich nicht so sieht, wie ich ihn sehe, aber eines Tages könnte sich das ändern. Ich kann ja schließlich nicht erwarten, dass er einfach so plötzlich seine Meinung über mich ändert. Ich muss ihm beweisen, dass ich es wert bin.»
    «Aber wie willst du ihm das beweisen, wenn du nur so tust, als ob?»
    «Vielleicht will ich mich ja wirklich ändern.»
    «Molly», fing ich an, aber sie unterbrach mich.
    «Versuch ja nicht, mir das auszureden», sagte sie. «Ich will das jetzt durchziehen und sehen, wohin es mich führt. Ich muss es versuchen.»
    Es wird zu gar nichts führen. Kann es gar nicht, dachte ich und erinnerte mich daran, wie man mich gewarnt hatte.
    «Du weißt gar nichts über Gabriel», gab ich zu bedenken. «Er ist nicht das, was du denkst. Gabriel hat so viel Gefühl in sich wie der Marmorengel dahinten im Garten.»
    «Wie kannst du so was sagen?», rief Molly. «Jeder hat Gefühle, manche Leute haben nur nicht so leichten Zugang zu ihnen. Mir macht es nichts aus zu warten.»
    «Du verschwendest deine Zeit mit Gabriel», sagte ich. «Er fühlt nicht wie normale Menschen.»
    «Okay, wenn das stimmt, dann lass ich es bleiben.»
    «Tut mir leid», sagte ich versöhnlich. «Ich wollte dich nicht ärgern. Ich will nur nicht, dass du verletzt wirst.»
    «Ich weiß, dass es riskant ist, ihn zu mögen», gab Molly zu. «Aber es ist ein Risiko, das ich eingehen möchte. Übrigens ist es schon längst zu spät für mich. Wie soll ich jemals einen anderen anschauen, jetzt, wo ich ihn gesehen habe?»
    Ich schaute sie aufmerksam an. Ihr Gesichtsausdruck war so offen und ehrlich, dass ich ihr einfach glauben musste. Ihre Augen glänzten vor Sehnsucht.
    «Er hat dir aber keinen Anlass gegeben zu glauben, dass etwas zwischen euch passieren könnte, oder?», fragte ich vorsichtig.
    «Noch nicht», erwiderte sie. «Ich warte noch immer auf ein Zeichen.»
    «Warum gefällt er dir eigentlich so sehr? Weil er so gut aussieht?»
    «Zuerst war es das», erklärte Molly. «Aber jetzt ist es mehr. Immer wenn ich ihn treffe, habe ich dieses seltsame Déjà-vu – als ob ich früher einmal mit ihm zusammen gewesen wäre. Es ist ein

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