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Halo

Halo

Titel: Halo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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meines Kleides richten zu wollen, flüsterte Ivy mir zu: «Wir bleiben ganz in der Nähe, falls du uns brauchst.» Das hörte sich nun wirklich ein wenig zu dramatisch an. Was sollte in einem Ballsaal mit Hunderten von Gästen schon passieren? Aber ihre Worte waren trotzdem tröstlich.
    Die Limousine sah aus wie ein Raumschiff, lang und schlank, mit verdunkelten Fenstern. Eigentlich fand ich sie eher gewöhnlich als glamourös – das Klischee von Reichtum und Luxus.
    Innen war sie noch geräumiger, als ich es mir vorgestellt hatte, mit einem riesigen Sofa aus weißem Leder, das sich auch an den Seitenwänden wiederholte. Halogenlampen, die in die Decke eingelassen waren, tauchten alles in ein unwirkliches, blauviolettes Licht. In die Trennwand zum Fahrer war eine Bar eingebaut, auf der blaue Lavalampen die Gläserreihen und bunten Flaschen beleuchteten, die die anderen Partygäste mitgebracht hatten. Über allem schwebte ein Bildschirm, auf dem gerade ein Musikvideo lief – irgendetwas über Mädchen, die nur Spaß haben wollen. Die Musik war so laut, dass alles in der Limousine vibrierte. Fast alle Plätze waren schon besetzt, als wir einstiegen – wir waren die Letzten, die abgeholt wurden. Molly lächelte breit, als sie mich sah, und statt mich zu umarmen, warf sie mir fröhlich Kusshände zu. Sie saß einfach zu weit entfernt. Ein paar von den anderen Mädchen musterten mich mit versteinertem Lächeln von oben bis unten.
    «Ein furchtbares Leiden, diese Eifersucht», flüsterte mir Jake ins Ohr. «Du bist die bei weitem Allerschönste. Du wirst bestimmt Ballkönigin.»
    «Das bedeutet mir wirklich überhaupt nichts. Außerdem hast du die anderen ja noch nicht gesehen.»
    «Brauch ich auch nicht», erwiderte Jake. «Ich setze alles auf dich.»

[zur Inhaltsübersicht]
    26 Der Ball
    Der Ball fand im Pavillon des Tennisclubs statt. Er stand auf einem weitläufigen Grundstück und hatte einige großzügige Räume, von denen aus man einen freien Blick auf die Bucht hatte. Der Club war ohne jeden Zweifel der schickste Veranstaltungsort in der Gegend.
    Die Limousine glitt an der hohen Steinmauer vorbei und durch das Tor aus geschmiedetem Eisen hindurch, dann ging es die Kiesauffahrt hoch, die von akkurat gepflegtem Rasen und gestutzten Hecken gesäumt war. Steinerne Springbrunnen waren auf dem Rasen verteilt; einer von ihnen hatte die Form eines majestätischen Löwen, der eine Tatze wie zum Angriff erhoben hielt. In hohem Bogen schoss das Wasser aus seiner Klaue. Es gab sogar einen kleinen See mit einem Brückchen darüber und einem Teehaus, das besser in den alten Park eines Schlosses irgendwo in Europa gepasst hätte als in eine so nüchterne Stadt wie Venus Cove. Ich war überwältigt von all dem Luxus. Jake dagegen schien völlig unbeeindruckt. Er wirkte gelangweilt wie immer, nur seine Augen schmunzelten, wann immer sich unsere Blicke trafen.
    Wir fuhren an Tennisplätzen vorbei, die unter den Scheinwerfern wie grüne Seen wirkten, und kamen dann beim Pavillon selbst an: ein riesiges, kreisrundes gläsernes Gebäude mit einem spitzen Giebel und ausladenden weißen Balkonen an der Außenwand. Ein stetiger Strom von festlich gekleideten Paaren strömte hinein, die Jungen schritten etwas steif voran, die Mädchen hielten sich an ihren Abendtäschchen fest und richteten nervös die Träger ihrer Kleider. Obwohl die Jungen in ihren Smokings alle großartig aussahen, waren sie nur Beiwerk; die Nacht gehörte eindeutig den Mädchen. Ihre Gesichter trugen alle den gleichen erwartungsvollen Ausdruck.
    Ein paar Grüppchen waren in Limousinen und Autos mit Chauffeur angekommen, andere hatten einen Doppeldecker-Partybus gemietet, der nun mit seinen aufgeregt schnatternden Passagieren die Auffahrt hinauffuhr. Man hatte das Innere des Busses so dekoriert, dass es aussah wie ein Nachtclub, komplett mit Discobeleuchtung und wummernder Musik.
    An diesem Abend ließen sich die Mädchen wie Märchenprinzessinnen die Stufen zur Eingangshalle hochführen. Zu meiner Rechten war Molly viel zu sehr damit beschäftigt, sich alles anzusehen, um sich noch mit Ryan Robertson unterhalten zu können. Zugegeben, er sah wirklich gut aus in seinem Smoking. Zu meiner Linken fotografierte Taylah ununterbrochen, um sich später auch noch an das kleinste Detail erinnern zu können. Sie beobachtete Jake heimlich aus dem Augenwinkel, wenn sie glaubte, dass wir es nicht bemerkten. Aber er fing ihren Blick auf und zwinkerte ihr zu. Sofort begannen

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