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Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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werden.«

13
    Gullet drehte den Ordner um, so dass wir den handgeschriebenen Namen auf dem Etikett lesen konnten: Flynn, Helene. Das Datum entsprach der Zeit von Buck Flynns erstem Kontakt mit Cruikshank.
    Gullet gab Pete den Ordner und stöberte weiter in dem Karton, zog einen Ordner heraus, las die Beschriftung und steckte ihn wieder zu den anderen.
    Pete überflog den Inhalt von Helene Flynns Akte.
    Ich beobachtete Parrot. Er war ein älterer Schwarzer mit krausen Haaren, die seitlich gescheitelt und glatt pomadisiert waren. Nat King Cole im Unterhemd. Im Augenblick wirkte er so nervös wie jemand, der einen Nierenschlag erwartet.
    Nachdem er willkürlich ein paar andere Akten herausgezogen hatte, wandte sich Gullet an Parrot.
    »Sie haben alle diese Kartons gepackt, Sir?«
    »Nicht die Akten. Die sind genau so, wie Cruikshank sie hinterlassen hatte. Die da hinten sind von mir.« Parrot deutete auf einen weiteren Stapel Kartons.
    »Und Sie haben wirklich alles von Mr. Cruikshanks Habe eingesammelt, Mr. Parrot? Nichts wurde verlegt oder ging verloren oder Ähnliches?«
    »Natürlich.« Parrots Blick schnellte von Gullet zu mir und senkte sich dann. »Liste hab ich keine gemacht, falls Sie das meinen.«
    »Aha.« Gullet durchbohrte den Hausbesitzer mit einem Blick.
    Parrot strich sich mit der Hand über den Kopf. Kein Härchen rührte sich. Die Frisur war glasierter als ein Krispy Kreme Donut.
    Sekunden vergingen. Eine ganze Minute. Irgendwo tropfte unsichtbar ein Hahn.
    Parrot strich sich noch einmal über die Haare. Verschränkte die Arme. Ließ sie wieder sinken. Der Blick des Sheriffs klebte an Parrots Gesicht.
    Schließlich brach Gullet das Schweigen. »Sie haben doch sicher nichts dagegen, wenn wir Mr. Cruikshanks Sachen in Verwahrung nehmen, oder, Sir?«
    »Brauchen Sie dazu nicht einen richterlichen Beschluss oder irgendein offizielles Dokument?«
    In Gullets Gesicht rührte sich keine Muskelfaser.
    Parrot warf die Hände in die Höhe. »Okay, okay. Kein Problem, Sheriff. Wollte nur sicherstellen, dass alles legal ist. Sie wissen schon. Mieterrechte und so.«
    Es waren insgesamt acht Kartons. Ich nahm den mit den Akten. Pete und Gullet fingen mit jeweils zwei Kartons an. Während die Männer zum zweiten Mal in den Keller hinunterstiegen, rief ich vom Explorer aus Emma an. Sie klang zwar etwas besser, aber ihre Stimme war immer noch schwach.
    Ich berichtete ihr, dass wir jetzt gleich zum Büro des Sheriffs fahren würden. Emma dankte mir und bat mich, sie auf dem Laufenden zu halten.
    Zwanzig Minuten, nachdem wir Magnolia Manor verlassen hatten, bogen Pete und ich hinter Gullet auf den Parkplatz des Charleston County Sheriff’s Office ein, ein flacher Backstein- und Stuckbau am Pinehaven Drive in North Charleston. Zu dritt schafften wir die Kartons in ein kleines Besprechungszimmer.
    Während Gullet die Charleston City Police anrief, fingen Pete und ich mit Cruikshanks Sachen an. Pete nahm sich die Flynn-Akte vor. Ich kümmerte mich um die restlichen Kartons.
    Der erste enthielt Handtücher und Toilettenartikel. Zahnpasta. Plastikrasierer. Rasiercreme. Shampoo. Fußpuder.
    Im zweiten fanden sich Küchenutensilien. Plastikbecher und -teller. Ein paar Gläser. Alles billige Ware.
    Der dritte Karton war die Speisekammer. Frosties, Fruit Loops, gefriergetrocknete Spaghetti- und Makkaronigerichte, Dosen mit Campbells-Suppen, Baked Beans, Beanie Weenies.
    »Der Kerl war nicht gerade ein Gourmet«, sagte ich und verschloss den Karton wieder.
    Pete, der auf die Akte konzentriert war, grunzte nur unverbindlich.
    Karton Nummer vier enthielt einen Wecker und Bettwäsche.
    Karton fünf Kissen.
    Sechs Kleidung.
    »Irgendwas gefunden?«, fragte Pete, ohne von seinen Notizen hochzuschauen.
    »Viele hässliche Hemden.«
    »Ja?« Pete hörte nicht zu.
    »Der Kerl mochte Braun.«
    »Hm.« Pete schrieb etwas und strich es wieder durch.
    »Und Dale-Evans-Badehosen. Die sind heutzutage schwer zu kriegen.«
    »Hm.«
    »Und Strapse.«
    Pete hob den Kopf. »Was?«
    Ich zeigte ihm ein braunes Arbeitshemd.
    »Du bist ein Witzbold, Zuckerschnäuzchen.«
    »Hast du was Nützliches herausgefunden?«
    »Er hat irgendeine Art Kurzschrift verwendet.« Ich ging zu ihm und schaute mir Cruikshanks handgeschriebene Seiten an. Die Notizen bestanden aus einer Kombination von Ziffern, Buchstaben und Satzkürzeln.
     
    20/2
    LM
    Cl-9-6
    Ho-6-2
    AB Cl-8-4
    CD Cl-9-4
    mp no
    No F
    23 i/o
     
    21/2
    LM
    Cl 2-4
    Ok stops
    Ho 7-2
    AB Cl-8-5
    CD

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