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Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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letzte Tabelle lieferte Datum und Zeit der Aufnahmen der einzelnen JPG-Dateien.
    »Die Fotos wurden alle am vierten März zwischen acht und sechzehn Uhr aufgenommen.« Pete stellte das Offensichtliche fest.
    »Standleitung zu Rejewski?«, fragte ich leise.
    Der lettische Weise ignorierte meinen Seitenhieb.
    Gullet kehrte zur Bildvorschau zurück und öffnete das erste Bild noch einmal. »Also war Cruikshank am vierten März noch am Leben.« Monoton. »Und er überwachte dieses Haus.«
    »Oder jemand anders tat es und gab dann Cruikshank die CD.«
    »Letztendlich ist das unwichtig. Der Mann hat Selbstmord begangen.« Gullet schaute mich über die Schulter hinweg fragend an. »Es war doch ein Selbstmord, oder, Ma’am?«
    »Die Todesart könnte –« Ich suchte nach dem richtigen Wort. »– kompliziert sein.«
    Gullet drehte sich nun ganz zu mir um. Pete stützte eine Hand auf den Aktenschrank. Plötzlich stand ich im Mittelpunkt des Interesses.
    Ich beschrieb die Verletzung an Cruikshanks sechstem Halswirbel, und Gullet hörte mir zu, ohne mich zu unterbrechen. Dann erklärte ich, dass das Skelett, das Emma und ich in dem flachen Grab auf Dewees gefunden hatten, dieselbe Verletzung aufwies.
    »Beide waren weiße Männer in den Vierzigern«, stellte Gullet unbeeindruckt und ohne sonderliches Interesse fest.
    Ich nickte.
    »Könnte ein Zufall sein.«
    »Könnte.« Ein Zufall so groß wie die Serengeti.
    Gullet drehte sich wieder zum Computer um. »Wenn Cruikshank nicht durch eigene Hand gestorben ist, dann stellt sich die Frage, wer ihm geholfen hat. Und warum. Und welche Bedeutung das Haus auf diesen Fotos hat.«
    »Könnte sein, dass das Haus nebensächlich ist«, bemerkte ich. »Vielleicht galt sein Hauptinteresse ja einer der Personen.«
    »Nur eine CD ist beschriftet«, sagte Pete. »Mit Helene Flynns Namen.«
    »Wir sollten mal in die anderen reinschauen«, schlug ich vor.
    Was wir auch taten. Alle waren leer.
    »Sie haben sämtliche Kartons durchsucht?«, fragte Gullet.
    »Bis auf einen.«
    Wir gingen in das Besprechungszimmer zurück. Der letzte Karton hatte ursprünglich Gläser mit Hellman’s Mayonnaise enthalten. Pete und Gullet sahen zu, wie ich ihn öffnete.
    Bücher. Gerahmte Fotos. Ein Album. Eine Trophäe. Andenken an den Polizeidienst.
    Keine CDs.
    »Gehen wir einmal ein paar Schritte zurück«, sagte Gullet, als ich den Karton wieder verschloss. »Kann sein, dass Cruikshank dieses Gebäude überwachte, kann sein, dass es jemand anders war. Wenn es jemand anders war, wer? Und warum? Und welches Interesse hatte Cruikshank an diesen Fotos?«
    »Und wie ist er zu ihnen gekommen?«, fragte Pete.
    Ich überlegte einen Augenblick.
    »Es gibt mehrere Möglichkeiten.« Ich zählte sie an den Fingern ab. »Eins: Er hat sie selber geschossen. Zwei: Er hat die CD von irgendjemand erhalten. Drei: Er hat eine Kamera-Smartcard oder einen Foto-Chip bekommen. Vier: Er hat die Bilder auf elektronischem Weg erhalten.«
    »Heißt, wir wissen rein gar nichts.«
    »Doch, etwas sehr Wichtiges wissen wir.«
    Beide Männer schauten mich an.
    »Um von einer Kamera oder Smartcard oder einer Web-Site downzuloaden? Um eine E-Mail zu erhalten? Um Dateien auf CDs zu kopieren? Um Bilder auf einer CD anzuschauen?«
    Pete und Gullet sprachen jetzt gleichzeitig.
    »Cruikshank hatte einen Computer.«
    »Ich würde sagen, es besteht die hohe Wahrscheinlichkeit. Vielleicht sogar eine Digitalkamera.«
    Gullet kniff verärgert die Augen zusammen. Vielleicht. Vielleicht bildete ich mir das auch nur ein.
    »Zeit, dem guten Hausbesitzer Parrot einen weiteren Besuch abzustatten.«
    Ich deutete zu Cruikshanks Akten und Karton Nummer acht. »Dürfen wir das da unterdessen mitnehmen?«
    Gullet steckte sich die Daumen in den Gürtel und schob die Unterlippe vor. Sekunden vergingen, und ich wusste nicht so recht, ob er meine Bitte ignorierte oder darüber nachdachte. Dann zog er die Hose hoch und atmete lang aus.
    »Um ehrlich zu sein, mir fehlt im Augenblick ein Deputy. Miz Rousseau vertraut ihnen so sehr, dass sie Sie in alles einweiht, da schätze ich, es kann nicht schaden, wenn Sie in diesen Kartons ein wenig stöbern. Lassen Sie vorher Inventarlisten erstellen und bestätigen Sie den Erhalt der Kartons. Und denken Sie an die Sicherheit.« Gullet ließ die Liste seiner Ermahnungen unvollständig. Warum auch das Offensichtliche erwähnen?
    Wir fuhren eben nach Mount Pleasant hinein, als mein Handy klingelte. Pete saß am Steuer.
    Ich zog den

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