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Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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schon zehn.
    »Irgendwann. Ich glaube, ich spiele erst noch eine Weile mit Cruikshanks Akten.«
    »Warum überquert der Buchhalter die Straße?«
    Pete hatte es an diesem Abend mit den Buchhaltern. Ich schaute ihn nur an.
    »Weil in den Akten steht, dass das letztes Jahr auch so gemacht wurde.«
    Ich saß kaum wieder auf der Couch, als mein Blick auf Petes Kappe fiel. Mein ruheloses Unterbewusstsein flüsterte wieder. Ja!
    Was? NBA? Hornets? Türkis?
    Teal! Dieser komische Farbton.
    Jimmie Ray Teal.
    Wann hatte ich diesen Artikel gelesen? Am letzten Morgen des Seminars. Vor weniger als einer Woche.
    Pete ging durchs Haus, ich vermutete, er machte die Luken dicht.
    Ich rief ihn. »Wann wird der Müll geholt?«
    »Woher soll ich das wissen? Wieso?«
    Ich hatte am vergangenen Montag einen Stapel Zeitungen zur Mülltonne gebracht.
    »Warum?«, fragte Pete noch einmal.
    Ich schnappte mir eine Taschenlampe, lief zur Vordertür hinaus und die Stufen hinunter. Der Wind riss jetzt heftig an den Palmen. Ich konnte Regen riechen.
    Ich hob den Containerdeckel an und zog den blauen Altpapiersack heraus.
    Ich fing ganz unten an, fischte die einzelnen Zeitungen heraus, las im Schein der Taschenlampe das Datum und drückte die abgelegten mit dem Fuß auf den Boden. Etwa bei der Hälfte hörte ich ein Auto den Ocean Boulevard hochkommen. Ich wühlte weiter in dem Sack.
    Die Kegel der Scheinwerfer kamen näher.
    Bingo. Neunzehnter Mai. Im vorderen Teil. Böen rissen an den Seiten in meiner Hand.
    Das Auto wurde langsamer. Ich achtete nicht darauf.
    Ich fand den Wirtschaftsteil, die Kleinanzeigen, die lokalen und die Staatsnachrichten der Ausgabe vom letzten Freitag.
    Das Auto blieb gegenüber des Sea for Miles stehen, die beiden Lichtkegel strahlten genau auf den Müllcontainer.
    Ich schaute hoch, konnte aber nur die Lichter erkennen.
    Ryan? In meiner Brust kribbelte es.
    Das Auto bewegte sich nicht, fuhr nicht in die Einfahrt.
    Ich beschirmte die Augen mit der Hand.
    Der Fahrer gab Gas. Sand wirbelte auf, als der Wagen vorwärtsschoss.
    Etwas kam auf mich zugeflogen.
    Ich ließ die Zeitung fallen und hob die Hände vors Gesicht.

18
    Etwas Hartes traf mich am Ellbogen. Schmerz schoss mir den Arm hoch. Ich spürte etwas Flüssiges und roch Bier.
    Ich schwang die Taschenlampe in einem Bogen. Der Strahl fiel auf eine Bierflasche, die am Müllcontainer lag.
    Geworfen von wem?
    Jungs auf einer Spaßtour?
    Was für ein Spaß.
    Mit Absicht gezielt. Auf mich persönlich?
    Die Zeitung vom letzten Freitag lag jetzt in der Einfahrt verstreut, die Seiten vom Wind an die Containerwand gepresst. Ich sammelte die einzelnen Teile zusammen und ging wieder ins Haus. Pete war von der Küche ins Wohnzimmer gewechselt und schrieb etwas auf seinen Notizblock. Als er den Kopf hob, bemerkte er, dass ich mir den Arm hielt.
    »Hat dich der Blitz getroffen?« Wenigstens kein Buchhalterwitz mehr.
    »Irgendein Trottel hat eine Flasche aus dem Autofenster geworfen.«
    Pete kniff die Augen zusammen. »Alles in Ordnung mit dir?«
    »Nichts, was ein wenig Eis nicht heilen kann.«
    Nach außen hin tat ich den Vorfall ab, insgeheim aber beschlichen mich Zweifel. Am frühen Samstagvormittag hatte Pete ein fremdes Auto vor dem Haus entdeckt. Und jetzt das. Wollte mir da jemand eine Botschaft übermitteln? Rowdys auf Spaßtour hielten für gewöhnlich nicht an und beobachteten ihre Opfer. Oder zielten auf Leute. Wollte mir da jemand mitteilen, dass ihm nicht passte, was ich tat? Dickie Dupree? Ich beschloss, meine Umgebung genauer zu beobachten.
    Während ich meinen Ellbogen mit Eis kühlte, las ich den Artikel in der Post and Courier vom letzten Freitag noch einmal und trug Jimmie Ray Teal in meine Tabelle ein.
     
    Teal, Jimmie Ray, 47. Weiß, männlich. Zum letzten Mal am 8. Mai von der Schwester beim Verlassen seiner Wohnung in der Jackson Street gesehen. Arzttermin.
     
    Nun kam mir ein weiterer Gedanke. Der Sohn des Stadtrats, Matthew Summerfield, war ebenfalls abgängig. Aber der Junge passte eigentlich nicht ins Muster der anderen Charlestoner Vermissten.
    Was für ein Muster?
     
    Summerfield, Matthew IV, 18. Weiß, männlich. Zum letzten Mal am 28. Februar beim Verlassen des Old City Market gesehen. Depressionen. Drogenkonsument.
     
    Mit Petes ziemlich heftigem Gewitter im Ohr schlief ich ein.
     
    In dieser Nacht träumte ich wirres Zeug. Ryan mit einem Baby im Arm. Gullet, der etwas rief, das ich nicht verstand. Ein zahnloser Mann, der mit einer

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