Halt den Mund hoer auf zu heulen und mach Deinen Job
eines Angestellten getroffen haben, gibt es keinen Grund, lange herumzudiskutieren. Teilen Sie der Person die Entscheidung mit, kündigen Sie ihr und geleiten Sie sie zur Tür.
››› Ziehen Sie Zeugen hinzu. Da wir nun mal in so einer prozessfreudigen Gesellschaft leben, empfehle ich Ihnen auch, sich Notizen zu machen. Diese Dokumentation und ein oder mehrere Zeugen können Ihnen viel Geld und rechtliche Probleme ersparen. Wenn Sie wollen, können Sie eine Entlassungsabfindung bezahlen.
››› Fügen Sie bei allen Neueinstellungen den Zusatz „jederzeit kündbar“ an. Dieser kleine Zusatz sorgt dafür, dass Sie bei etwaigen Entlassungen rechtlich auf der sicheren Seite sind. Teilen Sie Leuten, die Sie neu einstellen, mit, dass sie „jederzeit kündbar” sind, was bedeutet, dass Sie sie jederzeit nach Gutdünken entlassen dürfen. Schreiben Sie es fest in den Arbeitsvertrag. Aber fragen Sie zuvor Ihren Rechtsanwalt, damit Sie nicht meinetwegen verklagt werden.
„Aber Larry, Du hast doch was vergessen: Was ist mit ,motivieren’”?
Erstens muss ich dazu sagen, wenn ich „motivieren“ als neuntes Wort hinzufügen müsste, müsste ich das Ganze ja „Die neun Grundsätze der Personalführung” nennen und nicht „Die acht Grundsätze …”, und das klingt nicht halb so gut. Zweitens glaube ich nicht an Motivation. Deswegen verstehe ich mich auch nicht als Motivationsredner. Es gab mal eine Zeit, da nannte ich mich so – wie meine 5.000 professionellen und nicht professionellen Kollegen. Aber irgendwann wurde mir klar, dass ich noch nie erfolgreich darin war, eine Person zu etwas zu motivieren. Auch Sie bestimmt nicht. Deshalb nannte ich mich lieber The World’s Only Irritational Speaker” ® („Der Einzige Irritationsredner der Welt”). Ich bin überzeugt, ich kann Sie nicht wirklich motivieren, sich aus Ihrer momentanen Situation zu lösen und sich eine bessere zu suchen. Aber ich garantiere Ihnen, dass ich Sie so lange reizen kann, bis Sie sich irgendwann von selbst woandershin bewegen.
Folgen Sie mir und werden Sie zu einem ‚Irritationsführer’. Das ist ein Personalführer, der so lange exzellente Leistungen anmahnt, bis seine unwilligen Angestellten sich so sehr gereizt fühlen, dass sie entnervt das Handtuch werfen und ihm und ihrer Firma den Rücken kehren. Hängen Sie Ihre Ziele und Leistungsstandards so hoch, dass nur die Besten und Intelligentesten damit klar kommen. Alle anderen sollen zu anderen Betrieben mit niedrigeren Anforderungen gehen.
Denken Sie immer daran, dass es nicht Aufgabe der Vorgesetzten ist, andere zu motivieren. Das klappt sowieso nicht, also verschwenden Sie gar nicht erst Ihre Zeit damit. Sie können Leute nicht motivieren. Sie können sie höchstens bedrohen, zu etwas zwingen, ihnen mit Bonuszahlungen, Freizeit-Ausgleich oder Extrabonbons winken. Aber es läuft immer auf eines hinaus: Die Leute tun, was sie tun wollen, wann immer sie wollen beziehungsweise dann, wenn die Folgen, es nicht zu tun, schmerzhaft genug sind, um sie dazu zu bringen, es zu tun. Alles klar? Machen wir also ohne das neunte „ – ieren” weiter.
Larrys Liste zum Thema Personalführung
››› Beim Management (Geschäftsführung) geht es darum, wie ein Job gemacht werden muss; bei der Personalführung geht es darum, was den Job ausmacht und wie man Menschen dazu bringt, ihn zu machen.
››› Denken Sie daran: 20 Prozent Ihrer Leute sind super, egal, was Sie tun. 20 Prozent sind grottenschlecht, egal was Sie tun. Verwenden Sie Ihre Zeit darauf, den restlichen 60 Prozent zu helfen.
››› Kreieren Sie die richtige Arbeitsumgebung, Atmosphäre und Gruppenzusammensetzung.
››› Kommunizieren Sie klar das Ziel und die größeren Zusammenhänge.
››› Trainieren Sie diejenigen Mitarbeiter, die Potenzial haben, auch in puncto allgemeine lebenspraktische Kompetenzen.
››› Delegieren Sie Arbeiten, wenn diese von anderen billiger, schneller, besser oder lieber ausgeführt werden.
››› Partizipieren Sie, indem Sie am Tagesgeschäft aktiv teilnehmen und erwünschtes Verhalten belohnen.
››› Pausieren Sie von Zeit zu Zeit, damit Ihre Angestellten lernen, ihre Arbeit auch ohne Sie selbständig zu erledigen.
››› Evaluieren Sie Aktivitäten und die Produktivität Ihrer Angestellten; Letzteres ist erheblich schwieriger als Ersteres.
››› Amputieren (entlassen) Sie schlechte Angestellte; denken Sie dabei immer daran, dass es etwas ist, was Sie nicht
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