Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Halte meine Seele

Halte meine Seele

Titel: Halte meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Vincent
Vom Netzwerk:
Kontrollverlust“, sagte Nash, und für diese Bemerkung hätte ich ihn am liebsten mit einem saftigen Tritt in den Hintern bis in die Erdumlaufbahn geschleudert.
    Doug machte ein überraschtes Gesicht und warf Nash einen mitleidigen Blick zu. „Du Ärmster.“
    „Ich muss noch fahren“, protestierte ich, aber für Schadensbegrenzung war es bereits zu spät.
    „Was soll’s.“ Doug lächelte plötzlich jemanden über meine Schulter hinweg an.
    „He, Leute!“ Es war Emma, die mich zur Begrüßung umarmte. Sie roch nach Vanille und sah verdammt sexy aus in ihrem Rock, der vermutlich aus dem Schrank ihrer Schwester stammte.
    „Müsstest du nicht arbeiten?“, fragte ich, als Doug sie an sich zog.
    „Ich durfte eher gehen.“ Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und drückte Doug, der hoffentlich nicht gerade am Ballon gezogen hatte, einen Kuss auf die Lippen. Danach strahlte sie wie ein Honigkuchenpferd. Was offensichtlich der Normalzustand bei ihr war, denn mir fiel auf, wie Dougs Hand an ihrer Hüfte wieder verräterisch zuckte.
    Er hatte seine Dosis noch nicht intus. Und wir hatten unsere Chance noch nicht verpasst.
    „Ich habe gar nicht mit dir gerechnet nach dem, was gestern passiert ist.“ Bei dem Gedanken an Scott und das Messer verging ihr das Lächeln.
    „Sie könnte ein bisschen Aufheiterung gebrauchen“, sagte Nash.
    Emma grinste. „Ich auch.“
    „Na gut, dann fang mal damit an.“ Doug reichte Emma seinen Becher, und sie stürzte ihn in einem Zug bis zur Hälfte hinunter.
    „Du, Emma, kann ich heute Nacht bei dir schlafen?“, fragte ich.
    „Klar. Nervt dein Dad wieder?“
    Ich zuckte nur die Schultern, sollte sie ruhig ihre eigenen Schlussfolgerungen ziehen.
    „He, Fuller, ist dein Freund schon da?“, fragte Nash und drückte sachte meine Hand.
    Doug schüttelte den Kopf. „Der soll sich gefälligst beeilen!“
    „Welcher Freund?“, fragte Emma, doch anstelle einer Antwort drückte Doug ihr den Becher an die Lippen und zog sie, als sie den Rest ausgetrunken hatte, auf die Tanzfläche.
    Nash und mir blieb nichts anderes übrig, als uns den anderen anzuschließen, bis Everett auftauchte. Als die erste Anspannung gerade nachgelassen hatte, bemerkte ich aus den Augenwinkeln etwas Dunkles, das mir das Blut in den Adern gefrieren ließ.
    Ich blieb wie angewurzelt stehen. Die anderen tanzten einfach weiter, niemand schien die Gefahr überhaupt zu bemerken. Es waren so viele Menschen im Raum, dass ich die Tür nicht sehen konnte, wohl aber den dunklen Schatten, der unter der Zimmerdecke hing – ein riesiger Strauß aus schwarzen Luftballons, wie die Hauptattraktion auf einer völlig überalterten Geburtstagsparty.
    Everett war da. Und er hatte genug Frost dabei, um die gesamte Oberstufe wegzupusten.

14. KAPITEL
    „Schau mal, da drüben!“ Die Musik war so laut, dass ich Nash ins Ohr schreien musste. Die Finger in seinen Arm gekrallt, starrte ich wie gebannt auf die Ballons, die etwa einen halben Meter unter der gut vier Meter hohen Decke schwebten. Ohne abzuwarten, bis Nash das Problem genauer in Augenschein nehmen konnte, zerrte ich ihn zum Rand der Tanzfläche, wo die Musik leise genug war, dass wir miteinander reden konnten.
    Von dort hatten wir auch einen besseren Überblick.
    Ich ließ Nashs Hand los und deutete aufs Foyer: Der schwarze Ballonstrauß schwebte immer noch wie eine giftige Wolke in der Luft. Welcher Dealer spazierte einfach so mir nichts, dir nichts zur Haustür herein? Andererseits war es auch nicht wirklich machbar, sich mit den ganzen Ballons unauffällig reinzuschleichen.
    „Das ist Everett, nehme ich an.“ Außer den Ballons konnte ich immer noch nichts sehen, aber wer sollte sonst mit drei Dutzend schwarzen Luftballons auf einer Highschoolparty auftauchen?
    Nash hob den Kopf. Als er begriff, was ich meinte, wurde er schlagartig leichenblass. Nach einem kurzen Nicken griff er nach meiner Hand und bahnte sich einen Weg durch die Menge. Ich versuchte, meinen verletzten Arm so gut es ging zu schützen und niemandem auf die Zehen zu treten. In meinem Kopf drehte sich alles. Everett war hier. Und wir hatten immer noch keinen Plan.
    Als wir uns endlich so weit vorgearbeitet hatten, dass wir das Foyer direkt einsehen konnten, blieb Nash stehen. Der Typ mit den Ballons war nicht viel älter als der Rest der Partygäste – dem Aussehen nach zu urteilen um die zwanzig –, und er war in Begleitung von zwei wunderhübschen, gespenstisch makellosen Mädchen.
    Everett,

Weitere Kostenlose Bücher