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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Koenig
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Antworten wie „Hat er es nun doch geschafft dich rumzukriegen?“, aber Amber sagte gar nichts. Tessa konnte die Stille kaum noch aushalten, als Amber anfing zu lächeln „Bevor oder nachdem wir eine Party organisiert haben?“ mit einem Augenzwinkern fügte sie noch hinzu „Mensch T., wenn du erwachsen wirst, dann aber auch so richtig mit allem drum und dran.“ Beide Mädchen prusteten los vor Lachen. „Aber tue mir einen Gefallen“, so, jetzt war es soweit, Ambers Moral kämpfte sich den Weg zurück an die Oberfläche „Erzääähhhllle mir danach jede Einzelheit und ob unser Mr. Yummy auch wirklich hält, was er vom Aussehen her verspricht.“ Amber konnte sich gerade noch rechtzeitig nach rechts herüber lehnen, bevor Tessas Pappbecher ihr direkt an den Kopf geflogen wäre. Die Mädels gackerten weiter und verbrachten die Mittagspause und die folgenden gemeinsamen Unterrichtsstunden damit, sich über ein Motto für Tessas Geburtstagsparty zu einigen. Um einer Übereinkunft auch nur ansatzweise nahe zu kommen, bräuchten die Beiden mit ihren grundlegend unterschiedlichen Charakteren eher Wochen, aber da sie zeitlich ein wenig unter Druck standen, in drei Wochen hatte Tessa schließlich ihren 18ten Geburtstag, verständigten sich die Beiden darauf, am Samstag nach dem Cheerleader-Training einen Masterplan zu entwerfen. Vorher wollte Tessa noch mit Josh sprechen, ob es ihn etwas ausmachen würde für den Abend der Party das Haus zu räumen. Obwohl sie seine Antwort schon jetzt hören konnte, stellte sie ihn ungerne vor vollendete Tatsachen. Außerdem war es ein passender Anlass, um in der Kanzlei vorbeizufahren und einen kurzen Blick, oder auch zwei auf ihren sexy Freund zu werfen. Wenn sie ganz großes Glück hatte, würde auch noch ein Lunch oder ein kurzer Kaffee für die Turteltäubchen dabei abfallen. Ist gar nicht so unpraktisch mit Josh zusammen zu leben. Schließlich hätte sie ohne ihn und seine bekanntlich komischen Kuppelversuche niemals Mike kennengelernt. Auch wenn sie anfangs eine Mordswut auf Josh hatte, weil er sie so blamiert hatte, musste sie sich doch eingestehen, dass es das Beste war, was er ihr „antun“ konnte. Ob er schon damals mit einer solchen Entwicklung gerechnet hatte? Tessa war sich sicher, dass er einfach nur wollte, dass sie auch mal mit einem nicht bald auf Rente gehenden Anwalt, sondern mit jemandem ihres Alters ausgehen sollte. Wobei seine Beweggründe egal waren. Als Rache für diesen plumpen Versuch sie an den Mann zu bringen und für die peinlichsten Minuten ihres Lebens, hatte Tessa an dem Abend, als sie mit dem Taxi zu Hause ankam, sämtliche Schnürsenkel von Joshs Schuhpaaren miteinander verknotet, seine Krawatten, bis auf eine, denn die benötigte er ja für Lukas Verhandlung, abgeschnitten und seine Anzüge (natürlich alle bis auf einen) vom Reinigungsservice abholen lassen. Sie empfand das als gerechte Strafe. Böse konnte sie niemandem lange sein. Josh wusste gar nicht wie ihm geschah, als er dieses Chaos entdeckte. Letztendlich kam er aber zu Tessa an den Frühstückstisch, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und murmelte „Erziehung hat funktioniert mein Engel, ich werde dir nie wieder ein Date mit einem attraktiven und höflichen jungen Mann verschaffen. Es tut mir leid holde Maid!“ Er lächelte ihr zu, vollzog eine perfekte mittelalterlich höfische Verbeugung und sah sofort, dass Tessa bereits das schlechte Gewissen plagte, dass sie sich zu so etwas hat hinreißen lassen. Bevor sie sich auf den Weg zur Schule machte, wünschte sie Josh noch alles Gute für die bevorstehende Verhandlung. „Das wird schon, der Richter hat eine Schwäche für mich“, er zwinkerte Tessa zu. „Verstehe, es handelt sich wohl eher um eine attraktive Richterin, mit der Du das ein oder andere Mal natürlich rein beruflich zum Essen verabredet warst?“ Josh drückte Tessa an sich und fügte galant hinzu, „Ein Gentleman, mein Engel, genießt und schweigt.“
    Sie wartete auf ein freies Taxi und ließ sich dann direkt vor der Kanzlei absetzen. Auf ihrem Weg durch das Foyer, grüßte Tessa den Wachmann und erkundigte sich nach seiner Frau, die jeden Tag ihr erstes gemeinsames Kind erwartete. Sie gab dem Liftboy ein großzügiges Trinkgeld und forderte ihn auf, seiner Freundin ein paar hübsche Blumen davon zu kaufen, sie würde sich bestimmt darüber freuen. Ja, Tessa war hier aufgewachsen und kannte so ziemlich jeden Angestellten und deren Familien. Jeder mochte sie und auch

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