Haltlos
persönlichen Erkenntnis strebte sie auf die schweren Metalltüren zu, die direkt in eine der großen Werkshallen führten. Sie waren unverschlossen und Tessa nutzte dies um durch einen kleinen Spalt, denn mehr traute sie sich nicht die leise quietschenden Türen zu bewegen, hindurch in die Dunkelheit. Nach einigen tapsigen Schritten, gewöhnten sich Tessas Augen an das Zwielicht im Inneren. Boten ihr bisher, wenn auch spärlich, einige Laternen auf der Straße und im Innenhof, etwas Licht, so musste sie sich hier enorm auf ihre Umgebung konzentrieren. Für einen kurzen Augenblick schien in Tessa ein Gefühl von ausgeliefert sein und Panik die Oberhand zu gewinnen, da sie innerlich einen Kampf austrug, ob es nicht doch besser wäre auf dem Absatz kehrt zu machen und auf direktem Wege von hier zu verschwinden. Sie blickte über Maschinen, Regalen und Kisten hinweg und erschrak. Fast hätte sie geschrien, doch erkannte sie im letzten Moment, dass es sich bei der Person, die unmittelbar neben ihr aufgetaucht war, um eine Schaufensterpuppe handelte, wovon es im Übrigen, wie sie feststellte, mehrere gab. Plötzlich vernahm sie ein Klirren. Zunächst dachte sie, es handelte sich um ein Fenster, doch als sich das Geräusch wiederholte und näher zu kommen schien, geriet sie getrieben vom Adrenalin in ihrem Körper doch in Panik und schaute sich verzweifelt nach einem Versteck um. Dank ihrer Schlanken Gestalt, kletterte sie an einem Regal empor und verschwand im Schatten des obersten Bodens. Als sich ihr Atem beruhigte, hörte sie sich das befremdliche Geräusch genauer an. Es hörte sich wie das aufeinander Klirren von Klingen an, gut, es musste sich um große Klingen handeln. Schwerter. Kämpfte man heute überhaupt noch damit? Tessa war verwirrt und versuchte sich die Möglichkeiten einen Vampir zu töten, ins Gedächtnis zu rufen. Es fiel ihr aber keine brauchbare ein, die ein Schwert einschloss. Dann stolperten die beiden in ihr Sichtfeld. Es handelte sich um einen der Mönche und einer, äh, skurril dünnen, äh, Kreatur, deren Augen sofern ein wenig Licht in sie traf, wie Raubtieraugen zu reflektieren schienen. Sie lieferten sich einen erbitterten Kampf. Einer teilte hiebe aus, der andere parierte diese, wich aus oder kassierte einen Treffer. Sie kreisten um einander und jeder versuchte auch noch dem anderen mit den Fäusten, mit Tritten oder mit Rempeln beizukommen. Der Mönch wich gerade vor seinem Angreifer zurück als er sich mit seinem Fuß in einem am Boden liegenden Kabel verfing. Er fiel. Tessa hielt den Atem an, da sie den Kampf für verloren hielt. Der Angreifer schien dies ebenfalls zu denken, ließ sein Schwert fallen, Geifer troff ihm, durch die Vorfreude und Ekstase des Kampfes von seinen - Fangzähnen? Scheiße. So stürzte er sich mit einer unglaublichen übermenschlichen Schnelligkeit auf den am Boden liegenden zu. Alles ging so schnell, das Tessa Mühe hatte im Halbdunklem dem eigentlichen Geschehen zu folgen. Sie hörte das Ächzen der Kämpfer, das Klirren des herunterfallenden Schwertes und beim Aufprall das bersten von Knochen. Es war vorbei. Doch zu ihrer Verblüffung, war es nicht die Kreatur, die sich vom Boden erhob, sondern der Mönch. Was sow ohl dem Angreifer wie auch Tessa entgangen war, war die Tatsache, dass der Mönch einen länglichen metallisch glänzenden Gegenstand versteckt am Innenarm mit sich geführt hatte. Der Angreifer fiel direkt hinein und – natürlich, es handelte sich um einen Pflock, die eine Art VAMPIRE zu töten. Der Mönch kniete neben dem Toten und zog den Pflock aus dessen Brust. Dieser Kampf hatte für Tessa nur wenige Sekunden gedauert, doch erschien er ihr wie eine Ewigkeit. Der Mönch richtete sich auf, schaute in alle Richtungen um sich wahrscheinlich zu vergewissern, dass nicht noch irgendwo ein Feind lauerte. Dann schüttelte er resignierend den Kopf und hob seinen Blick direkt in die Richtung von Tessas Versteck. „Es ist vorbei, wenn du genug gesehen hast, kannst du jetzt rauskommen.“ Sagte er schroff. Tessa wusste nicht wie ihr geschah. Ein letzter Funken Hoffnung, er könne sie nicht gemeint haben, da er nicht wissen konnte, dass sie ihnen hier her gefolgt war verglühte, als sie das ganze Ausmaß ihrer Situation erfasste. Sie betrachtete den Mönch genauer und erkannte Connor, so viel Glück konnte auch nur sie haben. „Tessa? Bist du da oben eingeschlafen?“ O.k., das war nun mehr als eindeutig … Verdammt. So kletterte sie die Regalböden
Weitere Kostenlose Bücher