Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Halva, meine Sueße

Halva, meine Sueße

Titel: Halva, meine Sueße Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ellen Alpsten
Vom Netzwerk:
Kai
griff nach ihrer Hand und zog sie näher an sich heran. »Aber
auch wenn sich mal Kopfschmerzen einstellen, will ich deinem
Geheimnis weiter auf die Spur kommen. Versprochen.
Ich bin nicht nur für dich da, wenn alles locker flockig ist,
okay? Wenn ich da bin, dann bin ich da.«
    Halva schwieg und spürte Tränen aufsteigen. Ihr Zorn löste
sich nun vollends in Luft auf, als sie in Kais Augen sah. In der
Morgensonne leuchteten sie beinahe golden. Wie dumm sie
sich angestellt hatte! Seine Worte klangen wunderschön und
in ihrem Inneren wurde es plötzlich ganz warm.
    »Stimmt das?«, flüsterte sie. Kai legte behutsam seine
Hände um ihren Kopf und küsste sie. Es war ein zärtlicher,
inniger Kuss.
    Halva schmiegte sich an ihn, und Kai umarmte sie fest,
ehe er ihr ins Ohr flüsterte: »Ich habe noch nie so viel für
jemanden empfunden wie für dich. Ich weiß selbst nicht, wie
und wann das passiert ist. Ich glaube, es fing schon an, als du
mir den Korb auf meine Einladung zum Tanz gegeben hast.
Da habe ich insgeheim gedacht: wow.«
    Halva musste unter ihren Tränen lachen. »Entschuldige. Ich bin ganz schön zickig.«
    »Finde ich gar nicht! Du weißt nur, was du willst. Aber
warum bist du nur so misstrauisch? Das passt überhaupt
nicht zu der selbstbewussten und frohen Halva, die ich bisher
kennengelernt habe. Ist was passiert?« Er sah sie besorgt an.
    Halva zögerte kurz. Sollte sie ihn einweihen? Lieber noch
nicht. Erst musste sie selber herausfinden, was auf einmal
mit ihrer Familie los war. »Nein, nein. Entschuldige. Du hast
ganz recht. Ich habe schlecht geschlafen, deshalb bin ich so
biestig.«
    »Wirklich? Du kannst mir alles sagen, Halva.« Kai sah sie
eindringlich an.
    »Klar. Es ist alles in Ordnung.«
    Kai küsste sie wieder und Halva schlang ihre Arme um
seinen Hals. Wie herrlich sich das anfühlte, so nahe bei ihm
zu sein. Sie kuschelte sich an ihn, bis es ihr so vorkam, als ob
sie mit seinem großen starken Körper verschmolz.
    Doch Halva konnte das Thema noch nicht ganz beiseiteschieben.
»Weshalb hat sie dann so dicht bei dir gestanden?
«, hakte sie nach.
    Er runzelte die Stirn. »Wer denn jetzt?«
    »Na, Selina.«
    Kai verdrehte die Augen, nahm ihre Bemerkung aber mit Humor. »Soll ich sie etwa wegstoßen? Das kann ich ja wohl
kaum bringen.« Er sah ihr noch einmal fest in die Augen.
»Ich habe Mudi am Donnerstagabend gehasst, weil er nicht
du ist. Ich habe am Freitagabend im Konzert 6,9 Milliarden
Menschen auf der Erde gehasst, weil sie nicht du sind. Also,
wenn du es willst, dann hasse ich auch noch Selina. Kein
Problem. Aber können wir jetzt bitte über etwas anderes
sprechen?«
    Halva schluckte, als sie schweigend in Kais Gesicht sah. Alles daran war wahr und ehrlich. Alles daran war echt. Es
war bloß ein Zufall gewesen.
    Er fasste sie an den Schultern. »Ich denke nur an dich! Soll
ich es dir verdammt noch mal beweisen?«
    Ehe sie die richtigen Worte fand, zog er sich die Handschuhe
aus, riss sich Schal und Mütze ab, schlüpfte aus
Mantel und Stiefeln und lief los. Im Rennen über den festen
Eisrand des Sees zog er sich Hemd und Pulli über den
Kopf, und als er am Eisloch neben dem Fischer ankam, mit
dem Halva vorhin gesprochen hatte, fielen noch Jeans und
Socken zu Boden.
    »Kai!«, rief Halva und rannte ihm nach. Aber er lachte.
    »Schau, wie ich brenne. Ich muss mich löschen! Ich liebe
dich, Halva! Ich liebe dich!«, jubelte er und wedelte mit den
Armen in der Luft.
    Ich liebe dich,
hallte es über den Eiskanal, bis an die Linie
der dunklen Bäume am Horizont. Dann machte es Platsch!,
und Kai landete unter einer Fontäne von kaltem Wasser in
dem Loch.
    »Hey, was soll denn das?«, schimpfte der Fischer und
sprang auf. »Du verjagst mir alle Fische!«
    »Kai!«, japste Halva und lief los. Sie lief und lachte, lachte
und lief und kam gerade an dem Eisloch an, als er prustend
an der Oberfläche auftauchte. Zitternd und mit blauen Lippen
zog er sich am Rand des Lochs hoch.
    Halva kniete sich zu ihm. »Du bist unfassbar! Komm
raus«, sagte sie und streckte ihm ihre Hand entgegen. Er
schüttelte den Kopf, dass die Tropfen flogen.
    »Iih, ist das kalt!« Halva sprang wieder auf und wich einen
Schritt zurück.
    »Wem sagst du das? Ich ziehe dich eher rein als du mich
raus. Aus der Bahn, ich muss Schwung nehmen.«
    Halva bemerkte die Muskeln an seinen Oberarmen,
die breite Brust und seine langen athletischen Beine. Die
schwarze Calvin-Klein-Boxershorts war durchweicht und
klebte ihm am

Weitere Kostenlose Bücher