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Hamilton, Edmond - CF12 - Held der Vergangenheit

Hamilton, Edmond - CF12 - Held der Vergangenheit

Titel: Hamilton, Edmond - CF12 - Held der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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einer riesigen mattroten Sonne, die gerade am Horizont unterging. Draußen vor dieser Treibhausstadt lag eine arktische Wildnis aus Schnee und Eis, deren frostüberkrustete weite Flächen einen seltsamen Kontrast zu der Wärme und Schönheit im Inneren der Kuppel boten.
    »Bitte lassen Sie uns keine Zeit verlieren«, bat Shiri. »Mein Flugschiff wartet bereits, wir müssen uns beeilen.«
    Die Dringlichkeit, die aus ihrer Stimme sprach, ließ Curt Newton und seine Gefährten auf das kleine Fahrzeug zueilen, das auf der Terrasse parkte. Es war ein merkwürdiges, eiförmiges Gebilde, das nur halb so groß war wie die Comet.
    Zusammen mit Shiri gingen sie an Bord. Sie ließ sich in einen Andrucksessel am Bug sinken und betätigte ein paar einfache Schalter. Mit einem Summen hob sich das Flugschiff in die Luft.
    »Dieses Fahrzeug wird von Schubschwingungen angetrieben, ähnlich wie beim Hochgeschwindigkeitsantrieb der Comet«, erwidert das Gehirn.
    Shiri nickte.
    »Wir besitzen auch noch größere Schiffe gleicher Bauart, Raumkreuzer, die dafür konstruiert sind, große Entfernungen zwischen verschiedenen Sonnen zurückzulegen. Früher hatten wir Tausende solcher Schiffe, die unser ganzes kosmisches Imperium durchzogen, aber jetzt sind nur noch ein paar von ihnen übrig.«
    »Sie haben aber mehr Maschinen und technische Geräte, als ich erwartet habe«, meinte Otho. »Sie haben uns doch gesagt, daß die Wissenschaft Ihres Volkes praktisch ausgestorben sei.«
    »Das ist sie auch fast«, erwiderte Shiri traurig. »Unsere Schiffe und Maschinen sind alle schon vor sehr langer Zeit erbaut worden. Wir besitzen nur noch sehr wenige Techniker, die überhaupt in der Lage sind, sie zu reparieren. Viele Geräte nutzen sich ab und werden nie wieder ersetzt.«
    Sie lenkte das Flugschiff im Tiefflug über die Treibhausstadt. Sie sahen andere, ähnliche Flugfahrzeuge die im Inneren der Kuppel umherflogen, aber es waren nur wenige.
    Curt stellte fest, daß die Stadt dicht bevölkert zu sein schien. Er erblickte große Mengen hellhaariger Tarasten, die alle die gleichen seidigen, schwarzen Kleider zu tragen schienen. Die Stadt war wirklich sehr alt. Viele Straßen und Gebäude waren in einem schlechten Zustand. Im dumpfen roten Licht des Sonnenuntergangs wirkte alles deprimierend schäbig und armselig. Selbst die große Kuppel, die sich über der Metropole wölbte, war an mehreren Stellen geflickt.
    »Diese Stadt heißt Bebemos«, erklärte Shiri. »Sie liegt auf dem Äquator unseres gefrorenen Planeten Tarasia. Seit Urzeiten ist sie schon die Hauptstadt des tarastischen Reichs. Hier ist immer der Sonnenrat zusammengetreten, der einst über jede bewohnbare Welt unseres Universums geherrscht hat. Aber das ist schon lange her. Jetzt herrschen die Kalten und wollen nun auch unsere letzte Bastion an sich reißen. Sie haben irgendwo am äußeren Rand des Sternenhaufens eine Operationsbasis errichtet, von der aus sie unsere Hauptstadt häufig angreifen.
    Vor kurzem haben sie uns einen Vertrag angeboten. Sie wollten uns in Frieden lassen und unsere Planeten hier nicht mehr angreifen. Im Gegenzug sollten wir Tarasten uns dazu verpflichten, keine Kinder mehr zu bekommen. Auf diese Weise könnte unsere jetzige Generation in Frieden und Bequemlichkeit leben. Dann würde unsere Rasse aussterben, und die Kalten würden auch diesen Sternenhaufen erben.« Shiris violette Augen blitzten. »Vostol und viele andere sind dafür, auf dieses Angebot einzugehen. Sie sagen, daß unsere Rasse ohnehin bald aussterben wird, nämlich dann, wenn unsere letzten Sonnen erlöschen. Sie sind der Auffassung, daß wir lieber diese letzte Generation lang glücklich in Frieden leben sollten. Aber Gerdek und ich und andere, die so denken wie wir, glauben, daß unser sterbendes Universum irgendwann wiedergeboren wird, und daß wir den Kalten weiterhin die Stirn bieten müssen.
    Aber Vostols Argumente haben auf den Rat und das Volk einen großen Eindruck gemacht. Es wird einer gewaltigen Überzeugungskraft und großen Einflusses bedürfen, um ihm eine Abstimmungsniederlage zu bereiten. Sie, der legendäre Kaffu also, könnten es schaffen.«
    »Was für ein Job, Chef!« meinte Otho pessimistisch. »Was passiert denn, wenn sie herausfinden, daß du ein Hochstapler bist?«
    »Das dürfen Sie nicht zulassen!« rief Shiri verzweifelt. »Sie müssen darauf achten, daß auch nicht die kleinste Kleinigkeit schiefgeht, bis wir Sie ausführlicher instruieren können.«
    Captain Future

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