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Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
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Befehlen Folge zu leisten.
    Han und sein Bezwinger marschierten zwischen den vor Anker liegenden Raumschiffen auf ein Ziel zu, das Han nicht kannte.
    Rechts-links, rechts-links, rechts-links…
    Als der Kopfgeldjäger auf etwas zeigte, geriet sein Arm in Hans Blickfeld. »Geh auf dieses Schiff zu! Modifizierte ›Firespray‹-Klasse.«
    Han konnte es jetzt sehen. Der Kopfgeldjäger scherzte nicht, als er ›modifiziert‹ sagte. Das Patrouillen- und Angriffsschiff war auf höchst ungewöhnliche und offensichtlich umfassende Weise verändert worden. Im Unterschied zu anderen Raumfahrzeugen wurden seine Kuat-F-31-Maschinen- und Antriebssysteme bei der Landung offenbar gegen den Permabeton gerichtet. Annähernd eiförmig, richtete sich das Schiff, sobald die machtvollen Maschinen zündeten, beim Fliegen auf die ›Hinterbeine‹ auf. Han hatte so etwas noch nie zuvor gesehen, doch das Fahrzeug erinnerte ihn an seinen Besitzer: mächtig und todbringend.
    Han, der eine Sekunde lang das Dilemma vergaß, das ihn mit diesem Raumschiff konfrontierte, ertappte sich dabei, daß er sich wünschte, einen Blick auf das Innere werfen zu können – und empfand im nächsten Moment Abscheu vor sich selbst.
    Er war auf dem besten Weg, einen Blick ins Innere des Schiffs zu werfen. Er würde mehrere Tage an Bord dieser umgebauten ›Firespray‹ verbringen, während der Raumer ihn unausweichlich Folter und Tod näher brachte.
    Sie schritten jetzt durch den zerklüfteten ›Mittelgang‹ zwischen zwei auf Duro konstruierten Frachtern. Nur noch wenige Schritte, und sie würden das Schiff des Kopfgeldjägers betreten, und das war’s dann. Han wußte es besser und stellte sich daher nicht vor, daß er in der Lage sein würde, diesen Typen irgendwie zu überwältigen, die Gewalt über die ›Firespray‹ an sich zu reißen und sich zu retten. Er wünschte, er wäre fähig zu schlucken. Sein Hals war so trocken, daß es weh tat.
    Das war’s, dachte Han. Das war’s endgültig…

6
LIEBE AUF DEN ERSTEN FLUG
     
     
    Während Han seinen Weg wie eine Holzpuppe fortsetzte, nahm er aus dem Augenwinkel undeutlich eine Bewegung wahr. Eine Gestalt trat hinter der riesigen Stabilisatorflosse eines Frachtraumers hervor. Eine Stimme, die er noch nie zuvor gehört hatte, tief, einschmeichelnd, doch mit einer Menge Autorität ausgestattet, rief: »Keine Bewegung, Kopfgeldjäger! Ein Mucks, und du hast es hinter dir!«
    Die Hand, die leicht auf Hans Arm geruht hatte, fiel herab. Der Corellianer war allerdings unfähig, einfach stehenzubleiben. Er schritt weiter auf die von der Sonne beschienene Freifläche hinaus, die ihn noch von der modifizierten ›Firespray‹ trennte, und ließ seinen Bezwinger ebenso hinter sich im Schatten des Frachters zurück wie den unbekannten Wohltäter.
    Erleichterung durchfuhr ihn – Ich bin gerettet! –, und wurde von Entsetzen abgelöst. Nun, da seine Augen sich auf den plötzlichen Wechsel von Schatten zu Sonnenlicht eingestellt hatten, konnte er erkennen, daß sich zwischen ihm und der ›Firespray‹ einer jener Luftschächte auftat. Und er würde, ohne innehalten zu können, einfach über die Kante marschieren!
    Da rief die Stimme hinter ihm: »He, Sie. Solo! Stop!«
    Han spürte, daß er stehenblieb, und wurde abermals von Erleichterung überflutet. Zum Glück gehorchte sein Körper den Befehlen von jedermann, nicht nur denen des unbekannten Kopfgeldjägers.
    »Drehen Sie sich um und kommen Sie hierher zurück!« fügte die Stimme hinzu.
    Han gehorchte freudig. Während er auf seinen Häscher und seinen Retter zuging, starrte er angestrengt in die Schatten, doch er vermochte nur wenig zu erkennen. Jemand stand halb hinter dem Kopfgeldjäger und hatte den Lauf eines Blasters so unter den Rand des mandalorianischen Helms geschoben, daß er sich in den Nacken des Mannes grub. Als er wieder in den Schatten trat, den die Stabilisatorflosse des Frachters warf, und seine Augen sich auf die neuen Lichtverhältnisse eingestellt hatten, konnte Han endlich einen Blick auf seinen Retter werfen.
    Er war menschlich, ein Mann, annähernd so alt wie Han, vielleicht ein paar Jahre älter, aber ein wenig kleiner, schlank und durchtrainiert. Er war sauber rasiert und hatte lockiges schwarzes Haar, dunkle Augen und eine Haut in der Farbe von Reben-Kaffein, das man mit Traladon-Milch aufgehellt hatte.
    Der Mann war nach der neusten Mode gekleidet. Er trug ein blaß goldfarbenes, an der Brust geschnürtes Hemd, das am weiten Kragen und

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