Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte
paar Sektoren weiter sein.«
Calrissian legte eine Pause ein. »Er hat so viele Leute auf dem Gewissen, ich bin fast versucht, ihn einfach abzuknallen. Aber ich habe noch nie jemanden so kaltblütig erschossen.« Er runzelte die Stirn, wirkte beinahe peinlich berührt. »Und ich muß zugeben, ich habe keine Lust, ausgerechnet jetzt damit anzufangen.«
»Ich auch nicht«, warf Han ein. »Ihr Plan klingt gut. Bringen wir ihn an Bord.«
Boba Fett öffnete ihnen bereitwillig sein Schiff, und zu dritt betraten sie die ›Sklave I‹. Han und Lando fesselten Fett an einen der Passagiersitze.
»Sind Sie Pilot?« erkundigte sich Han.
»Nein, bin ich nicht«, gab Calrissian zu. »Das ist auch der Grund, warum ich auf der Suche nach Ihnen war. Ich will einen Piloten anheuern.«
»Sie haben einen«, erwiderte Han. »Womit ich Ihnen auch immer helfen kann. Wie ich schon sagte, Freund, ich schulde Ihnen was.«
»Darüber reden wir später. Werden wir erst mal unsern Freund hier los.«
Han stellte den Autopiloten rasch so ein, daß er das Schiff selbsttätig starten würde, und zeichnete alle erforderlichen Antworten vorab auf, die die ›Sklave I‹ benötigen würde, um die Sektorkontrollen von Nar Shaddaa zu passieren. Dann entschied er sich für einen Kurs, der die ›Sklave I‹ in einer Serie verwirrender Hypersprünge quer durch den imperialen Raum führen würde. Mit ein bißchen Glück würde Boba Fett die Kontrolle erst dann wiedererlangen, nachdem er bereits Tausende von Parsec zurückgelegt hatte.
»Wir sind soweit«, sagte Han schließlich. »Das Schiff wird in drei Minuten abheben.«
»Okay.« Lando wandte sich wieder dem hilflosen Kopfgeldjäger zu. »Fett, hör mir gut zu und tu genau, was ich dir jetzt sage. Du wirst angeschnallt auf diesem Platz sitzen bleiben und dich den Kontrollen deines Schiffs nicht nähern, bevor du das Ziel erreichst, daß Solo für dich eingegeben hat, oder bevor die Droge ihre Wirkung verliert – was immer auch zuerst passiert. Hast du mich verstanden?«
»Ja«, antwortete Fett.
»Gut.« Calrissian winkte dem Kopfgeldjäger zum Abschied fröhlich zu und machte sich auf den Weg zur Rampe.
Han sah Boba Fett böse an. »Ich wünsche eine schöne Reise, Kopfgeldjäger. Ich hoffe, ich muß Sie nie wiedersehen. Und richten Sie Teroenza von mir aus, daß es einen toten t’landa Til gibt, wenn ich das nächste Mal nach Ylesia komme. Können Sie mich hören?«
»Ja.«
»Bis dann, Fett«, sagte Han. Er konnte hören, wie die Triebwerke aufheulten. Die Rampe bebte unter seinen Füßen, als er nach unten lief und dabei den Schließmechanismus betätigte. Er mußte das letzte Stück springen, als die Rampe sich hob.
Lando hatte unterdessen Boba Fetts Bewaffnung eingesammelt, und die beiden jungen Männer brachten rennend einen Sicherheitsabstand zwischen sich und das Schiff.
Sie drehten sich um und schauten zu, wie die ›Sklave I‹ sich aufrichtete und abhob. Die mächtigen Triebwerke loderten hell.
Erst als das Schiff in der Ferne verschwunden war, holte Han schließlich tief Luft und ließ sie anschließend langsam entweichen. »Puh. Das war knapp!«
»Kann man wohl sagen«, stimmte ihm Calrissian zu. »Sie hatten Glück, daß ich Sie ausfindig gemacht habe, Solo.«
Han nickte und hielt dem andern die Hand hin. »Nennen Sie mich Han. Ich stehe in Ihrer Schuld, Calrissian.«
»Nennen Sie mich Lando.« Das unwiderstehliche Grinsen des anderen Mannes blitzte auf. »Und keine Sorge, ich werde schon dafür sorgen, daß Sie Ihre Schulden begleichen.«
»Was immer Sie wollen, Freund. Sie haben ja keine Ahnung, was mit mir passiert wäre, wenn Boba Fett Erfolg gehabt hätte.« Der Corellianer erschauerte sogar unter der wärmenden Sonne. »Glauben Sie mir, das wollen sie auch gar nicht wissen.«
»Ich kann es mir denken«, meinte Lando. »Boba Fett ist nicht billig zu haben. Wenn irgendwer Sie so dringend wollte, haben Sie höchstwahrscheinlich nicht bloß jemanden auf seinen Schulden sitzenlassen oder irgendwas Unwichtiges in der Art.«
Han grinste. »Sie sind ein verständnisvoller Mann, mein Freund.« Er winkte dem anderen, und sie machten sich auf den Weg zurück über die Landeplattform. »Lust auf Frühstück? Ich stelle fest, daß ich richtig hungrig bin. Das passiert mir immer, wenn ich gerade einem Schicksal entronnen bin, das schlimmer wäre als der Tod.«
»Klar«, sagte Lando. »Sie zahlen.«
»Worauf Sie sich verlassen können.«
Als sie in einem kleinen Cafe
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