Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte

Titel: Han Solo-Triologie 02 - Der Gejagte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.C. Crispin
Vom Netzwerk:
lassen. Dafür solltest du deinen Göttern danken, welche das auch sein mögen.«
    Han zuckte die Achseln. »Ich fürchte, das ist eine kurze Liste. Mit keinem einzigen Eintrag«, sagte er so leichthin wie möglich. »Wie ist es mit dir?«
    Sie blickte ihn aus gequälten Augen an. »Rache ist meine Religion, Solo. Rache am Imperium für alles, was man mir… und meinen Leuten angetan hat.«
    Han beugte sich vor, nahm ihre Hand und hielt sie fest. »Erzähl mir davon… wenn du kannst.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich kann nicht. Ich habe niemals jemandem davon erzählt. Und das werde ich auch nie. Wenn ich es täte… ich glaube, das würde mich umbringen. Das glaube ich wirklich, Solo.«
    »Das Imperium…« Han konnte nur raten. »…hat deine Familie getötet?«
    Sie tat einen langen Atemzug und nickte mit fest zusammengepreßten Lippen. »Meinen Mann. Meine Kinder«, sagte sie tonlos. »Ja. Das Imperium hat sie getötet.«
    »Das tut mir leid«, entgegnete Han. »Ich habe meine Familie niemals gekannt. Ich bin nicht mal sicher, ob ich jemals eine hatte. Manchmal, so wie jetzt gerade, denke ich, das ist vielleicht gar nicht so schlimm.«
    Xaverri schüttelte wieder den Kopf. »Ich weiß nicht. Vielleicht hast du ja recht, Solo. Ich weiß bloß, daß ich keine Gelegenheit auslasse, dem Imperium Schaden zuzufügen. Meine Arbeit führt mich durch die gesamte Galaxis, und, glaube mir, dies ist das erste Engagement seit langer Zeit, bei dem ich nicht jede freie Minute darüber nachdenke, wie ich dem Imperium Schaden zufügen kann.«
    Han lächelte gallig. »Das liegt wohl daran, daß es auf Nar Shaddaa keine Imperialen gibt.« Was nicht ganz richtig war, aber es mochte trotzdem stimmen. Es gab einen imperialen Zollbeamten auf dem Schmugglermond. Das Amt wurde von einem alten Mann mit Namen Dedro Needalb bekleidet, der im wesentlichen für die Hutts arbeitete. Gleichwohl trug er den Titel eines Imperialen Zollinspektors. Er übermittelte Daten über Schiffe und ihre Ladungen an den Mufti des Sektors, Sarn Shild, wann immer ihm der Sinn danach stand. Niemand machte sich jemals die Mühe, die Richtigkeit der Informationen, die er weitergab, zu überprüfen.
    Die Hutts pflegten ihr eigenes Arrangement mit Sarn Shild. Zum Dank dafür, daß Shild ein so guter Repräsentant des Imperiums war, leisteten sie ›politische Beiträge‹ und übergaben ›persönliche Geschenke‹. Shild ließ die Hutts und ihre Unternehmen im Gegenzug weitgehend in Ruhe. So profitierte jede Seite von diesem Arrangement. Wie ein symbiotischer Organismus.
    »Genau«, sagte Xaverri. »Es hat keinen Sinn, den alten Dedro Needalb zu belästigen. Ihm Schaden zuzufügen, hieße, den Hutts und Nar Shaddaa zu schaden, und damit würde ich in Wahrheit möglicherweise dem Imperium nutzen. Das ist das letzte, was ich will.«
    »Und wie schadest du dem Imperium?« wollte Han wissen. Er fragte sich, ob sie vielleicht eine gedungene Mörderin war. Sie war eine vollendete Athletin und Schlangenfrau, und zu einigen ihrer Tricks gehörten auch Waffen, zum Beispiel Dolche, Säbel und Vibroklingen. Doch es fiel ihm schwer, sie sich in der Rolle der Auftragsmörderin vorzustellen. Xaverri war schlau, äußerst schlau. Vielleicht sogar schlauer als er selbst, mußte Han einräumen. Sie war eher der Typ, der den Verstand anstelle von Waffen einsetzte, um ihren einsamen Rachefeldzug gegen das Imperium durchzuführen.
    Sie schenkte ihm ein rätselhaftes Lächeln. »Damit würde ich zuviel preisgeben.«
    Han zuckte die Achseln. »He, ich liebe das Imperium auch nicht. Die Imperialen sind zu Sklavenhaltern geworden, und ich hasse die Sklaverei. Vielleicht könnte ich dir irgendwann mal hilfreich sein – ich bin ganz gut, wenn es ans Kämpfen geht.«
    Xaverri betrachtete ihn nachdenklich. »Ich werde darüber nachdenken. Ich habe daran gedacht, den alten Glarret in nächster Zeit zu ersetzen. Er ist nicht mehr flink genug, um bei den Auftritten einen guten Assistenten abzugeben, und er ist kein Pilot. Es ist eine Menge Arbeit für mich, ganz allein zu fliegen.«
    »Tja, Lady, dann lassen Sie mich Ihnen mitteilen, daß ich ein erstklassiger Pilot bin«, verkündete Han grinsend. »Genaugenommen bin ich in einer Reihe von Dingen recht gut.«
    Sie rollte mit den Augen. »Und so bescheiden.«
    Mittlerweile hatten sie die Tür zu Xaverris Zimmer erreicht. Die Illusionistin blickte Han eine lange Sekunde an. »Es ist ziemlich spät, Solo.«
    Er bewegte sich nicht.

Weitere Kostenlose Bücher