Han Solos Abenteuer 02 - Han Solos Rache
über diese Angelegenheit rasch unterrichten wird. Schließlich hat er andere… dringende Dinge, die ihn bald fortrufen könnten.«
Die Glayyd-Leute scharrten mit den Füßen und blickten böse, die Hände an den Waffen, so, als hätte der Reesbon-Offizier sie enorm herausgefordert. Der Offizier kehrte zu seinem Fahrzeug zurück und fuhr zusammen mit den anderen Reesbon davon.
Der Glayyd-Mann wollte mehr über Solos Geschäfte mit seinem Clanführer wissen.
»Nein, er erwartet mich nicht«, antwortete Han aufrichtig. »Aber es handelt sich um eine Sache von höchster Dringlichkeit, für ihn so wichtig wie für mich.«
Um weiteren Nachfragen vorzubeugen, stützte Fiolla sich schwer auf Solos Arm und ließ die Lider flattern. Sie legte eine Hand an die Stirn und lieferte eine so überzeugende Vorstellung, dem Zusammenbruch nahe zu sein, daß weitere Fragen unterblieben.
»Sie hat viel durchgemacht«, erklärte Han. »Vielleicht sollten wir uns hinsetzen, während wir auf den Wagen warten.«
»Verzeihung«, murmelte der Glayyd-Mann. »Bitte, machen Sie es sich im Mannschaftsteil des Fahrzeuges dort bequem. Ich werde den Mor Glayyd von Ihrer Ankunft unterrichten.«
»Äh, sagen Sie ihm, wir bedauern, ihn von etwas anderem abzuhalten.« Han dachte an die Worte des Reesbon-Offiziers. »Wobei haben wir gestört?«
Der Blick des Glayyd-Mannes huschte wieder über Han hinweg. »Der Mor Glayyd muß ein tödliches Duell bestreiten«, sagte er und entfernte sich, um seine Mitteilung abzusenden.
Mit Bollux im Mannschaftswagen zusammensitzend, drängten Fiolla und Han den Androiden, Informationen zu liefern. Er lieferte ihnen eine kurze Zusammenfassung der Ereignisse nach ihrer Trennung auf Bonadan.
»Was hast du gemacht, als die Rettungskapsel landete?« wollte Han wissen.
»Ich fürchte, Sprays zeitliche Einteilung war nicht so gut, Sir«, erwiderte Bollux. »Ich landete in einiger Entfernung von der Stadt, aber das verhinderte wenigstens, daß ich auf den dortigen Sensorschirmen auftauchte oder unterwegs zerstrahlt wurde: die Verteidigung ist hier sehr gut. Ich ging den Rest des Weges zum Raumflughafen zu Fuß und verhielt mich einfach unauffällig, während ich auf Ihr Eintreffen wartete. Ich muß zugeben, daß ich mich auf ankommende Schiffe an dem kleinen Passagier-Abfertigungsgebäude konzentriert hatte; ich rechnete nicht damit, daß Sie auf diese Art und Weise erscheinen würden. Außerdem ist es mir gelungen, über die hier herrschende Lage allerhand in Erfahrung zu bringen.«
»Warte, noch mal zurück!« befahl Han. »Was meinst du mit ›unauffällig‹? Wo bist du gewesen?«
»Nun, ich habe das getan, was man von Androiden erwartet, Kapitän Solo«, sagte Bollux, beide Fragen Solos auf einmal beantwortend. »Ich betrat den Hafen einfach durch den Kontrollpunkt für Arbeitsautomaten und begann mit den Arbeiten, die sich gerade anboten. Jedermann nimmt stets an, ein Android sei auf Eigentümer und Aufgaben fixiert. Weshalb würde ein Android sonst wohl arbeiten? Niemand hat mir irgendeine Frage gestellt, nicht einmal die Aufseher. Und da ich nicht wirklich jemand Bestimmtem zugeteilt war, bemerkte es auch keiner, wenn ich von einer Arbeit zur anderen ging. Ein Arbeitsdroid zu sein, ist eine sehr gute Tarnung, Kapitän.«
Fiolla war interessiert. »Aber das hieß doch, Menschen zu täuschen. Verstößt das nicht gegen deine Grundprogrammierung?«
Han hätte schwören mögen, daß Bollux’ Stimme bescheiden klang. »Meine Handlungen beinhalteten ein sehr hohes Maß an Wahrscheinlichkeit, zu Ihrem und des Kapitäns Wohlergehen beizutragen oder sogar, wenn ich das sagen darf, zu verhindern, daß Sie zu Schaden kommen. Das obsiegte, wie sich von selbst versteht, gegenüber jedem Gegenprogramm mit dem Verbot der Täuschung eines Menschen. Und als ich Ihr Boot landen sah, trug ich dann einfach eine Transportkiste über das Flugfeld, bis ich hinter Ihrem Fahrzeug stand, um es durch die hintere Luke zu betreten. Wie gesagt…«
»Niemand achtet auf einen Androiden«, kam ihm Han zuvor. »Wenn wir von hier fort sind, kümmere ich mich darum; wir lackieren dich neu in grellen Farben, wie wäre das? Also, was ist mit diesem Duell?«
»Nach dem, was ich erfahren konnte, indem ich Menschen zuhörte und mit den wenigen intelligenten Automaten im Hafen sprach, Sir, besteht unter den Clans ein außerordentlich starrer Ehrenkodex. Der Mor Glayyd, Anführer des mächtigsten Clans, ist von einem Außenseiter, einem
Weitere Kostenlose Bücher