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Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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dem Berge, die Nachkommen von Kolonisten aus Indresul, die vor tausend Jahren an diesem Ufer landeten. Obwohl wir jetzt Feinde von Indresul sind, haben wir doch dieselbe Religion, und Mim war noch ein Kind. Also hütete Elas das Geheimnis ihrer Abstammung, und die Leute von Nephane kannten sie nur als Hefs Adoptivtochter von Sufaki-Geblüt, die aus den Händen der Tamurlin gerettet worden war. Sie spricht nicht wie eine Sufaki, aber die Leute sind überzeugt, daß sie die Sprache bei uns gelernt hat; sie sieht nicht wie eine Sufaki aus, aber das ist nicht ungewöhnlich in den Küstendörfern, wo Seeleute... Jedenfalls gilt sie als Sufaki, und sie gereicht uns heute zur Ehre. Es wäre jedoch ein Fehler, die öffentliche Aufmerksamkeit wieder auf sie zu lenken. Kein Mann würde Mim heiraten. Entschuldige meine Offenheit, aber es ist nun einmal so, und sie weiß es. Eine Heirat mit einem Menschen würde den Stadtklatsch in Gang setzen, und das kann weder in Mims noch in deinem Interesse liegen.«
    Kurts Instinkt sagte ihm, daß Ktas Argumente logisch und richtig waren. Aber er wollte sie nicht befolgen. »Ich würde mich um sie kümmern«, sagte er.
    Kta blickte bedrückt zu Boden. Dann hob er den Kopf und blickte Kurt wieder an. »Sie ist Nemet. Versteh mich richtig: Sie ist Nemet. Sie hat sehr viel durchmachen müssen. Die menschlichen Bräuche sind... Entschuldige, wenn ich ganz offen spreche – ich weiß nicht, wie Menschen ihre Frauen behandeln. Djan-Methi jedenfalls ist in diesen Sachen... äußerst freizügig. Im Gegensatz zu uns. Ich bitte dich, denke an Mim. Wir werfen unsere Frauen nicht fort, wenn wir ihrer überdrüssig geworden sind. Bei uns ist die Ehe unauflösbar.«
    »Das habe ich nicht anders erwartet.«
    Kta lehnte sich zurück. »Kurt, ihr könnt keine Kinder haben. Es ist noch nie geschehen, und die Tamurlin haben schon häufig Nemet-Frauen entführt oder vergewaltigt.«
    »Wenn wir Kinder haben sollten«, sagte Kurt, obwohl ihn das, was Kta ihm eben gesagt hatte, zutiefst getroffen hatte, »so werde ich sie lieben. Wenn es nicht sein soll, werde ich mit Mim allein glücklich sein.«
    »Aber würden auch die anderen sie lieben, Kurt?« fragte Kta. »Sie würden sich sehr schwer tun.«
    Es tat weh. Manche Dinge, die Kta ihm sagte, amüsierten ihn, andere irritierten ihn, aber dies war eine simple Feststellung aus Ktas Welt, und sie tat ihm sehr weh. Ein paar Sekunden lang vergaß Kurt, daß es zur Nemet-Höflichkeit gehörte, den Blick zu senken und mit seinem Schmerz allein fertig zu werden. Er blickte Kta direkt ins Gesicht, und es war der Nemet, der den Blick senkte.
    »Glaubst du wirklich, daß solche Kinder Monster wären?« sagte er grob.
    »Ich würde die Kinder meines Freundes lieben können«, sagte Kta zögernd, aber Kurt spürte, wie es ihn innerlich schüttelte.
    »Auch wenn sie zu sehr deinem Freund glichen?« 
    »Bitte entschuldige«, sagte Kta mit heiserer Stimme. »Ich habe Angst um dich und um Mim.«
    »Ist das alles?«
    »Ich verstehe nicht.«
    »Willst du sie haben?«
    »Mein Freund«, sagte Kta, »ich liebe Mim nicht, aber sie steht mir sehr nahe, und ich bin für sie verantwortlich genau wie mein verehrter Vater. Ich wäre verpflichtet, Mim irgendwann zur Konkubine zu nehmen, denn sie ist
chan
und unverheiratet. Es würde mir nicht schwerfallen, weil sie mir eine liebe Freundin ist, und ich würde sie schwängern, damit sie Kinder bekäme, die Hefs Namen weiterführen können. Wenn du Hef um sie bittest, forderst du ein großes Opfer von ihm. Hef hat keine Kinder. Mim ist zwar nur seine Adoptivtochter, aber wir haben ihm versprochen, daß ihre Kinder in Elas bleiben und seinen Namen weiterführen sollen, damit seine Seele Ruhe findet, wenn er stirbt. Mim muß ihm Söhne gebären, und du kannst keine mit ihr zeugen. Du forderst von Hef sein ewiges Leben und das all seiner Ahnen. Seine Familie hat Elas gut und treu gedient. Was soll ich tun, mein Freund? Wie soll ich dieses Problem lösen?«
    Kurt schüttelte hilflos den Kopf. Er wußte nicht, ob Kta glaubte, daß es eine Lösung geben könnte, oder ob dies nur eine langsame und quälende Methode war, um ihm nein zu sagen.
    »Ich weiß nicht«, sagte Kurt nach einer Weile, »ob ich in Elas bleiben kann, ohne Mim zu heiraten. Mich verlangt nach ihr, Kta, und ich glaube nicht, daß sich das morgen oder übermorgen ändern wird – oder überhaupt jemals.«
    »Es gibt«, sagt Kta behutsam, »einen alten Brauch: Wenn der Ehemann

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