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Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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der Methi? Sollen sie sich den Familien durch ein Veto in der Ratsversammlung widersetzen? Das ist kaum möglich, solange das Einkommen der Sufaki von den großen Reedereien wie Irain, Ilev und Elas abhängig ist. Heute ist es zu ein paar emotionellen Ausbrüchen gekommen. Das ist bedauerlich. Aber vielleicht tragen diese Ereignisse dazu bei, den Familien den Ernst der Lage klarzumachen, und dann ist es gut.«
    »Es ist
nicht
gut«, sagte Kurt. »Weder der Zeitpunkt noch der Ort waren gut gewählt. Der Botschafter Indresuls war Zeuge der Vorfälle. Haben deine Informanten dir alle Einzelheiten berichtet? Djan, deine selektive Blindheit wird diese Stadt in ein Chaos stürzen. Hör auf die Familien. Ruf ihre Oberhäupter zu dir. Hör auf sie, so wie du auf t'Tefur hörst.«
    »Der scheint dich wirklich zu stören.«
    Kurt stand auf. Es paßte ihr nicht, daß er ihr Ratschläge erteilte. Er wollte gehen, aber dann würde sie alles vergessen, was er ihr gesagt hatte. Er schluckte seinen Stolz hinunter. »Djan, ich habe nichts gegen dich. Trotz... oder wegen gewisser Dinge, die zwischen uns geschehen sind, mag ich dich. Ich hatte gehofft, daß du eines Tages zumindest auf mich hören würdest, zum Besten aller Beteiligten.«
    »Ich werde mir deine Worte überlegen«, sagte sie. »Ich werde tun, was in meiner Macht steht.« Und als er sich zum Gehen wandte, setzte sie hinzu: »Ich höre wenig von dir. Bist du glücklich in Elas?«
    Er blieb stehen und blickte zurück, überrascht von der Anteilnahme in ihrer Stimme. »Ich bin glücklich«, sagte er.
    Sie lächelte. »Irgendwie beneide ich dich.«
    »Auch dir steht dieser Weg offen.«
    »Nein«, sagte sie. »Nicht nach dem Gesetz der Nemet. Vergleiche doch mich mit deiner kleinen Mim, dann wirst du verstehen, was ich meine. Ich bin die Methi. Ich tue, was ich will. Sonst würde diese Welt mich in Ketten legen, und das könnte ich nicht ertragen.«
    »Ich verstehe«, sagte er. »Ich wünsche dir Glück, Djan.«
    Ihr Lächeln wurde traurig. Sie wandte den Kopf und blickte eine Weile aus dem Fenster auf die Lichter von Nephane hinab. Kurts Anwesenheit schien sie völlig vergessen zu haben.
    »Ich mag nur sehr wenige Leute«, sagte sie dann. »Irgendwie stehst du mir sehr nahe, näher als Shan, näher als die meisten anderen, die ihre Gründe dafür haben, mich zu benutzen. Geh jetzt, geh zurück zu Elas. Aber paß auf, daß dich niemand sieht. Geh!«

9
    Die Hochzeitsfeier war ein stilles Ereignis und fand im engsten Familienkreise statt. Gäste und Zeugen waren auf die von den Gesetzen vorgeschriebene Anzahl beschränkt. Von Osanef waren Han t'Osanef u Mur, seine Frau Ia t'Nefak und Bel anwesend, von dem Haus Ilev Ulmar t'Ilev ul Imetan und seine Frau Tian t'Elas e Ben, eine Kusine von Nym, ihr Sohn Cam und ihre Schwiegertochter Yanu t'Pas. Es waren alles Leute, die Mim gut kannte, und Osanef und Ilev, vermutete Kurt, waren zwei der wenigen Nemet-Familien, die sich dieser Heirat nicht aus religiösen Gründen widersetzten.
    Falls sie dennoch gewisse Bedenken haben sollten, so verbargen sie sie taktvoll aus Liebe zu Mim und aus Respekt gegenüber ihrem Mann.
    Die Zeremonie fand im
rhmei
statt. Kurt kniete vor dem alten Hef und schwor, daß die beiden ersten Söhne, die dieser Verbindung entspringen sollten, den Namen h'Elas tragen und
chani
des Hauses werden würden, um Hefs Namen weiterzuführen.
    Dann schwor Kta auf den Brauch des
iquun
, durch den er für die Zeugung der versprochenen Söhne sorgen würde, falls es sich als notwendig erweisen sollte.
    Dann erhob sich Nym, streckte die offenen Handflächen den Flammen der
phusmeba
entgegen und rief die Hüter des Hauses Elas an. Draußen sank gerade die Abenddämmerung herab. Es war ungesetzlich, eine Hochzeitszeremonie abzuhalten, nachdem Phan das Land verlassen hatte.
    »Mim«, sagte Nym und nahm ihre Hand, »genannt Mimlechan h'Elas e Hef, du bist nun nicht länger
chan
dieses Hauses, sondern wirst zu dessen geliebter Tochter, Mim h'Elas e Hef. Bist du willens, deine beiden erstgeborenen Söhne deinem Stiefvater zu überlassen?«
    »Ja, Lord von Elas.«
    »Erklärst du dich mit allen Bedingungen des Ehekontrakts einverstanden?«
    »Ja, Lord von Elas.«
    »Bist du willens, Tochter von Elas, dich durch diesen letzten und unwiderruflichen Eid zu binden?«
    »Ja, Lord von Elas.«
    »Und du, Kurt Liam t'Morgan u Patrick Edward, bist auch du gewillt, dich durch den gleichen, unwiderruflichen Eid zu binden, diese freie Frau, Mim

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