Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hanan 1 - Brüder der Erde

Hanan 1 - Brüder der Erde

Titel: Hanan 1 - Brüder der Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
Vom Netzwerk:
h'Elas e Hef, zu deiner rechtmäßigen und ersten Ehefrau zu nehmen, sie vor allen anderen zu lieben, sie zur Hüterin deiner Ehre zu machen und sie mit all deiner Kraft zu beschützen?«
    »Ja, Lord von Elas.«
    »Hef h'Elas«, sagte Nym, »der Segen dieses Hauses und seiner Hüter mögen auf dieser Verbindung ruhen.«
    Der alte Mann trat vor und beendete die Zeremonie, indem er Mims Hand in die Kurts legte und jeden der beiden zur Ablegung des Eides aufforderte. Dann entzündete Ptas eine Fackel am Feuer der
phusmeba
und übergab sie Kurt, der sie seinerseits Mim überreichte.
    »In Reinheit habe ich dich empfangen«, sagte sie leise, »in Ehrfurcht werde ich dir gehören bis zum Ende meines Lebens, Kurt Liam t'Morgan u Patrick Edward, mein Lord, mein Ehemann.«
    Mit Mim an seiner Seite, unter den rituellen Tränen der Frauen und den Gratulationen der Männer, verließ Kurt den
rhmei
. Mim trug die brennende Fackel, als sie hinter ihm die Treppe hinaufstieg zu seinem Zimmer, in dem sie nun zusammen wohnen würden.
    Er trat ein und sah zu, als sie das Licht der Fackel an den vor vielen Wochen gelöschten Docht der dreieckigen Lampe, der
phusa
, hielt, und er hörte ihren Seufzer der Erleichterung, denn es wäre ein schlechtes Omen gewesen, wenn die heilige Lampe nicht sofort gebrannt hätte. Das Licht Phans leuchtete mit ruhiger Flamme. Mim löschte die Fackel, während sie eine kurze Gebetsformel murmelte, und kniete vor der brennenden Lampe nieder, als Kurt die Tür schloß.
    »Meine Ahnen, ich, Mim t'Nethim e Sel shu-Kurt, die von ihren geliebten Freunden Mim h'Elas genannt wird, ich, Mim, bitte euch um Vergebung, daß ich unter einem Namen geheiratet habe, der nicht der meine ist, und schwöre nun bei meinem richtigen Namen, alle Eide zu halten, die ich unter einem anderen Namen abgelegt habe. Meine Ahnen, blickt auf diesen Mann, meinen Ehemann Kurt t'Morgan, und wer immer seine in unendlicher Ferne lebenden Geister sein mögen, lebt in Frieden mit ihnen um meinetwillen. Frieden erflehe ich von meinen Ahnen, laßt Friede herrschen in den Häusern von Elas zu beiden Seiten der Trennenden See, laßt es nicht zum Krieg kommen zwischen unseren beiden Ländern. Möge Liebe in diesem Haus herrschen und uns beiden ein ständiger Gefährte sein. Mögen auch die Wächter von Nethim mich hören und den Eid, den ich ablegte, zur Kenntnis nehmen. Und mögen die Hüter des Hauses Elas mich gnädig empfangen, denn wir beide gehören jetzt zu diesem Haus und stellen uns unter ihren Schutz.«
    Sie hob den Kopf. Kurt ergriff ihre Hand und zog sie auf die Füße.
    »Mim t'Nethim«, sagte er. »Das war das erstemal, daß ich deinen richtigen Namen gehört habe.«
    Sie blickte ihn an. »Nethim hat kein Haus in Nephane, und in Indresul sind wir seit vielen Generationen die geschworenen Feinde der Elas. Ich wollte Kta nicht damit belasten, indem ich ihm meinen richtigen Namen nannte. Er hat mich danach gefragt, aber ich habe ihm nicht geantwortet. Natürlich vermutet er, daß ich aus einem Haus stamme, das mit Elas verfeindet ist, aber mein Schweigen schadet ja niemandem. Ich habe deinen Namen vor den Hütern des Hauses Nethim viele Male genannt, und ich habe nicht gefühlt, daß sie dich ablehnen, mein Lord Kurt.«
    Er wollte sie in seine Arme nehmen, aber jetzt zögerte er, weil er plötzlich eine Anwandlung von Furcht vor Mims Fremdartigkeit hatte. Ihr Hochzeitskleid war wunderschön und hatte sie tagelange Arbeit gekostet. Aber er wußte nicht, wie man es auszog und ob das jetzt von ihm erwartet wurde. Und Mim selbst war so komplex und undurchschaubar, tief verwurzelt in fremden Riten und Bräuchen, auf die Kta ihn nicht vorbereitet hatte.
    Er dachte an das verängstigte Kind, das Kta in einer Hütte der Tamurlin gefunden hatte, und fürchtete, daß sie ihn als Menschen, als ein degeneriertes Wesen von ihrer Art, sehen und Ekel vor ihm empfinden könnte, sowie er die Kleidung ablegte, die ihn – äußerlich – zum Nemet machte.
    »Mim«, sagte er, »ich werde nie zulassen, daß jemand dir weh tut.«
    »Warum sagst du mir das?«
    »Weil ich Angst um dich habe. Mim, ich liebe dich.«
    Sie lächelte ein wenig, dann lachte sie und blickte verlegen zu Boden. Er mochte es, wenn sie lachte. Wenn Mim lachte, war sie am schönsten. Sie legte seine Hände um ihre schmale Taille und drückte sich fest an ihn.
    »Kurt«, sagte sie, »Kta ist mir ein guter Freund, und ich verehre ihn. Ich weiß, daß du mit ihm über mich gesprochen hast.

Weitere Kostenlose Bücher