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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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verlassen, denn wie Daniel war er entschlossen, einen Versuch zu machen; und er wußte, was die beiden dazu sagen würden.
    Er war endlich in die Nähe der Straßen des bewohnten Viertels gekommen. Das verrieten ihm die Geräusche und Gerüche eines Habish, die ihn die schmale Gasse hinunterführten. Es fehlten noch einige Stunden bis Tagesanbruch, aber inzwischen hatten sogar die meisten der nachtliebenden Amaut aufgegeben und waren nach Hause gegangen. Alles war ruhig.
    Diese und höchstens noch eine Straße lagen zwischen ihm und der Sicherheit des Hauptquartiers, aber es bedurfte noch weit größerer Anstrengungen, um sich durch das Labyrinth der Gassen von Weissmouth zu tasten, deren Windungen oft in den undurchdringlichen Schutt eines zerstörten Gebäudes mündeten. In diesem Stadium hatte Aiela nicht den Mut, verwegen zu sein, aber er hatte auch nicht mehr genug Kraft, um sie auf unnötige Anstrengungen zu verschwenden. Er drückte versuchsweise den Griff der Hintertür des Habish, schwang sie auf und ging durch, unter den überraschten Ausrufen der wenigen betrunkenen Stammkunden, die noch da waren.
    Er schloß die Vordertür hinter sich und erkannte zu seiner Bestürzung, daß er doch nicht auf der Straße zum Hauptquartier war: aber immerhin war sie frei und lag im richtigen Viertel der Stadt. Von hier aus kannte er den Weg. Das Hauptquartier lag auf dem Hügel, und er wandte sich in diese Richtung, er ging schnell und vermied die Lichtkreise der wenigen Straßenlaternen.
    Eine dunkle Querstraße tauchte auf. Er eilte sie noch schneller entlang. Schritte ertönten hinter ihm, schweigende, laufende Männer. Er rang nach Luft und verfiel in Laufschritt, jagte in die Richtung, in der, wie er hoffte, die Sicherheit der Hauptstraße lag.
    Er bog um die Ecke und erblickte zur Linken das massige Gebäude des Hauptquartiers, aber seine Verfolger schlossen auf. Er riß im Laufen seine Pistole heraus, verlor sie beinahe, wirbelte herum und schoß.
    Ein Körper prallte gegen ihn und ließ ihn übers Pflaster schlittern. Menschliche Körper rangen mit ihm, schlugen ihm die Pistole aus der Hand und schmetterten seinen Kopf auf das Pflaster, bis er nur noch halb bei Bewußtsein war. Dann wurde er von einigen hochgezogen und an den Straßenrand gedrängt, wo es dunkel war.
    Er ging, wohin sie ihn führten, versuchte keinen weiteren Widerstand, solange sein Kopf nicht klar war. Sie hielten ihn an beiden Armen fest, und einen halben Block weit ging er unsicher, mit wackeligen Gelenken. Sie gingen in Richtung auf das Hauptquartier.
    Dann stieß man ihn eine dunkle Treppe hinunter, durch die Kellertür eines Ladens.
    Er hatte trotz allem gehofft, daß sie Söldner im Dienst der Amautbehörden seien, die ihre Befehle durcheinandergebracht oder einfach die Gelegenheit ergriffen hatten, ihren Haß an einem Fremden, gleich welcher Rasse, auszulassen. Er konnte ihnen deswegen keinen Vorwurf machen.
    Aber dies hier sah schlechter aus.
    Er stürzte vor, schleuderte sie alle auseinander, kämpfte sich durch das Gewirr am Fuße der Treppe und stieß dem, der ihn als erster aufzuhalten versuchte, das Knie in den Leib. Andere Hände griffen nach ihm; er versetzte einem Verfolger einen Schlag auf den Kehlkopf und hastete die Stufen hinauf, rannte um sein Leben und erwartete jeden Augenblick einen Schuß zwischen die Schulterblätter.
    Die Stufen zum Hauptquartier lagen vor ihm. Einen schrecklichen Moment lang war er im Flutlicht, das die Front des Gebäudes erleuchtete und rüttelte und schlug gegen die Glastüren.
    Ein Amautposten watschelte in die Eingangshalle und blinzelte ihn an, beeilte sich dann, ihm zu öffnen. Aiela schob sich an ihm vorbei aus dem Bereich der Türen, um in Deckung zu gelangen, lehnte sich gegen die Wand und rang nach Luft, taumelte wieder nach links auf Bnesych Gerlachs dunkle Bürotüre zu, die mit den Symbolen der Karsh-Gomek-Herrschaft geschmückt war.
    »Höchst ehrenwerter Herr«, protestierte der Posten und hastete neben ihm her, »man wird den Bnesych rufen.« Er suchte unter seinen Schlüsseln nach dem für das Büro und öffnete es. »Bitte nehmen Sie Platz, Herr. Ich werde den Anruf selbst erledigen.«
    Aiela sank dankbar auf die weichgepolsterte, niedrige Bank im äußeren Büro, während der Posten das Telefon des Sekretärs benutzte, um den Bnesych anzurufen. Er zitterte noch im nachhinein, und das Fehlen der Heizung ließ ihn erschauern.
    »Herr«, sagte der Posten, »der Bnesych hat seine große

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