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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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Tür mit dem Schmerz, der in sich steigernden Schüben seinen Arm hinaufjagte. Ein noch stärkerer Schlag traf ihn, ließ sein Herz stolpern und raubte ihm fast den Atem.
    Er schnellte herum und stand vor ihr – nicht, um sie anzugreifen: Wenn er überhaupt noch einen Plan hatte, dann war es der, sich völlig still zu verhalten, alles, alles zu tun, damit es aufhörte Das Pochen verschwand, sobald er tat, was sie wollte, und der Schmerz wurde langsam schwächer.
    »Hab' keine Angst vor dem Idoikkhe«, sagte Chimele. »Wir benutzen es hauptsächlich für verschlüsselte Kommunikation, und es wird dich nicht sehr stören.«
    Er schämte sich; er sprang zur Seite und fühlte sofort den Schmerz, als sich das Idoikkhe aktivierte; er stellte sich vor sie, und der Schmerz ließ nach.
    »Ich greife nicht oft darauf zurück«, sagte Chimele, die scheinbar immer noch keinen Finger gerührt hatte. »Aber es gibt einen feinen Unterschied bei uns zwischen Humor und Unverschämtheit, und nur wenige M'metanei können sich auf dieser Linie gefahrlos bewegen. Komm, M'metane-toj, gebrauche deinen Verstand.«
    Sie ließ ihm wenigstens Zeit: Er gewann seine Gelassenheit zurück und kam zu Atem, sammelte allen Mut, den er brauchte, um sie zu ärgern.
    »Also, wie lautet hier das Gesetz?« fragte er. »Spiele mit einem Iduve nicht um Vaikka.« Er versuchte, sie mit seinem Zorn aus der Fassung zu bringen, aber Chimeles weißlose Augen hefteten sich mit einer durchdringenden Direktheit auf ihn, die ihm unangenehm war. »Du wirst sonst merken, daß dir der Einsatz zu hoch ist. Du bist noch recht schonend behandelt worden, und ich habe dir sogar außerordentliche Höflichkeit bezeigt.«
    »Da bin ich anderer Meinung«, sagte er und wußte, was er dafür zu erwarten hatte; er wartete, bis seine Nerven zum Zerreißen gespannt waren. Aber Chimele löste sich achselzuckend aus seinem Blick und zeigte auf einen Stuhl.
    »Setz dich, Kameth, und höre zu. Setz dich, und höre zu! Ich beachte deine Einstellung nicht. Du bist nur unwissend. Wir vergeuden wertvolle Zeit.«
    Er zögerte, abwägend. Aber ihr Benehmen hatte sich so plötzlich wie vollständig verändert, fast als bedaure sie ihren Zorn. Immer noch wollte er zur Tür gehen; dann stellte sich aber sein klarer Verstand wieder ein, und er ließ sich auf einem Stuhl nieder, der gegenüber dem von ihr angewiesenen stand.
    Der Schmerz traf ihn, qualvoll, durchbohrte seine Augen, seinen Hinterkopf. Er krümmte sich zusammen, hielt sich den Kopf, unfähig zu atmen. Das bohrende Gefühl ging schnell vorüber und hinterließ nur ein dumpfes Pochen hinter den Augen.
    »Sei ganz ruhig«, sagte sie. »Zorn ist die schlechteste Reaktion.«
    Sie brachte ihm ein winziges Glas mit klarer Flüssigkeit. Er trank, weil er zu mitgenommen war, um zu widersprechen, und stellte das leere Kristallgefäß auf den Tisch. Da sein Sehvermögen gestört war, verfehlte er den Rand: es fiel zu Boden, und sie hob es ungerührt von dem wertvollen Teppich auf und stellte es sicher auf den Tisch.
    »Ich kann nichts dafür«, sagte sie, als er sie haßerfüllt ansah.
    Da war etwas am Rand seines Bewußtseins, die Leere war jetzt gefüllt mit etwas Dunklem, das nach ihm griff; er bemühte sich verzweifelt, es auszuschließen und verlor den Kampf, als er in Panik geriet. Dann hörte es auf, durch einen Entschluß, aber nicht durch seine Willenskraft.
    »Was habt ihr mit mir gemacht«, schrie er. »Was war das?«
    »Das Chiabres, das dir eingepflanzt wurde. Ich nehme jedenfalls an, wenn ich auch keine Erfahrung damit habe, daß du auf einer unterbewußten Ebene reagiert, Abwehrmaßnahmen ausgelöst und mit etwas Verbindung aufgenommen hast, das nicht empfangsbereit war. Dein Chiabres hat zwei Anschlußstellen, Gedankenbrücken zu deinen Asuthi, deinen Gefährten. Einer davon ist wahrscheinlich gerade am Aufwachen, und ich kann dir versichern, daß es sich nicht lohnt, gegen einen Asuthe anzukämpfen.«
    »Ich wäre lieber tot«, sagte er. »Ich würde lieber sterben.«
    »Tekasuphre! Stell meine Geduld nicht auf die Probe! Ich habe dich genau deswegen kommen lassen, um dir alles zu erklären. Ich empfinde für deinen Asuthe große Zuneigung. Drücke ich mich klar genug aus?«
    »Bin ich mit jemand von ihnen verbunden?« 
    »Nein«, sagte sie und lachte plötzlich – ein fröhlicher, angenehmer Klang, aber ihre Zähne waren weiß und scharf. »Die Natur hat uns auf unsere Weise ausgestattet, M'metane. Die Kallia und sogar die

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