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Hanan 2 - Weltenjäger

Hanan 2 - Weltenjäger

Titel: Hanan 2 - Weltenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C.J. Cherryh
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der Kreuzung der Korridore einen Schritt vor ihnen stehen und stieß sie unsanft zurück. Mejakh stand vor ihnen, zerzaust, und mit einem wilden Blick in den Augen.
    »Sie töten mich«, schrie sie heiser und taumelte auf Ashakh zu. »O Nas, sie töten mich...«
    »Nimm dich zusammen, Nasith!« sagte Ashakh kühl und schüttelte ihre Hände ab. »Wir haben Zeugen.«
    Mejakhs violette Augen schielten seitwärts zu Aiela und rollten wieder zurück, das Weiße zeigte sich an den Ecken, und ihre Lippen öffneten sich über den gezackten Zähnen. »Was hat Chimele vor?« fragte sie. »Was für einen Wahnsinn plant sie, daß sie mich aus dem Kontrollzentrum ausschließt? Warum will niemand einsehen, was sie der Nasul antut? O Nas, merkst du nicht, warum sie Khasif weggeschickt hat? Sie hat mich angegriffen; Khasif ist fort. Und du hast ihr Widerstand geleistet – siehst du nicht? Alle, die mit ihr streiten – alle, die gegen ihre Absichten protestieren –, müssen sterben.«
    »Geh zurück!« zischte Ashakh und versperrte ihr den Korridor mit dem Arm.
    Aiela fühlte das Idoikkhe und krümmte sich; aber Ashakhs Wille hielt auch das ab, und er schrie ihnen beiden zu, sie sollten um ihr Leben rennen.
    Aiela taumelte beiseite, Isandes Hand in der seinen, Mejakhs krächzende Stimme verfolgte sie. Er sah nur geschlossene Türen vor sich, einen Monitorschirm an der Ecke, wie sie an jeder Biegung angebracht waren. Er erreichte ihn und schlug auf den Alarmknopf.
    »Wache!« schrie er und verzichtete auf die Angabe des Standorts: Das würde ihnen die Kontrolltafel sagen. »Mejakh...!«
    Durch Isandes nach hinten gerichtete Augen sah er, wie Ashakh überrascht zurückprallte, als Mejakh ihn mit einer Pistole bedrohte. Sie verbrannte die Wand an der Stelle, wo Ashakh gewesen wäre, und hätte er sich nicht zu Boden geworfen, so wäre er ein toter Mann gewesen. Seine Kontrolle über die Idoikkhei geriet ins Schwanken. Isandes Schrei war zur Hälfte der Aielas.
    Die Waffe in Mejakhs Hand schwenkte nach links, durch das Geräusch von Ashakh abgelenkt.
›Nieder!‹
schrie Aiela Isande zu und sie warfen sich durch einen gegenseitigen Impuls auseinander und zu Boden. Der Geruch nach versengtem Plastik und Ozon begleitete den Schuß, der sie verfehlte.
    Ashakh zog sich hoch, traf Mejakh mit der Schulter und stieß sie mit einem donnernden Krach an die Rückwand des Korridors; aber sie stürzte nicht und klammerte sich kämpfend an ihn, er versuchte, ihr die Pistole aus der Hand zu winden, sie wollte sie gebrauchen. Aiela überwand kriechend den Abstand, der ihn von den beiden trennte, wobei Isande in seinem Bewußtsein entsetzt wimmerte und ihm sagte, es sei Selbstmord; aber Ashakh behielt die Idoikkhei nun fest unter Kontrolle, so daß Mejakh nicht senden konnte. Aiela ergriff Mejakhs anderen Arm, um sie davon abzuhalten, Ashakh die Kehle zuzudrücken.
    Es war wie ein Handgemenge mit einer Maschine. Muskeln wie Stahlseile zogen sich unwiderstehlich aus seinem Griff, und als er nicht nachgab, schlug sie nach ihm, beulte aber nur die Wand ein und verletzte sich die Hand. Sie riß Ashakh herum und wollte sie beide gegen die Wand schmettern, und Aiela erkannte zu seinem Schrecken, daß sich auch Isande in den Kampf geworfen hatte und vergeblich versuchte, Mejakh abzulenken.
    Plötzlich hörte Mejakh auf zu kämpfen, und Ashakh ebenso. Eine Anzahl Iduve umringten sie, männliche und weibliche, eine Dhisais in ihren roten Gewändern, drei Dhis-Wächterinnen in scharlachgerändertem Schwarz und mit den antiken Ghiakai. Mejakh machte sich los, wich vor ihnen zurück. Ashakh ordnete mit gekränkter Würde seine zerrissene Kleidung und starrte sie ruhig an. Mehr tat keiner von ihnen.
    Die Tür des Paredre öffnete sich am anderen Ende des Korridors, und Chimele war bei ihnen. Mejakh hatte in diese Richtung gehen wollen. Nun blieb sie stehen. Sie schien beinahe zusammenzuschrumpfen. Ihre Bewegungen wurden zögernd, gingen in die eine, dann in die andere Richtung.
    Dann wirbelte sie mit einem Zischen, das sich zu einem Kreischen steigerte, auf Ashakh los. Die Ghiakai der Dhis-Wächterinnen wurden leise aus der Scheide gezogen, und Aiela packte Isande und zog sie so flach gegen die Wand, wie es nur ging, denn sie waren zwischen Mejakh und den anderen. Von der Dhisais kam ein seltsames Wehklagen, ein Stöhnen, daß sich ihnen die Haare im Nacken sträubten.
    »Mejakh«, sagte Chimele und veranlaßte sie, sich umzudrehen. Für einen Augenblick

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