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Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)

Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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sich im Vorzimmer des Direktors zurechtgelegt hatte. Schließlich beschloss sie, keine Zeit mit langen Vorreden zu verschwenden. „Ihnen ist sicherlich bereits bekannt, dass ich zurzeit die Geschäfte für meinen erkrankten Adoptivvater führe.“ Als Göransson nickte, fuhr sie fort. „Ich muss zugeben, dass ich zunächst über die finanzielle Lage von
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etwas erschrocken war. Mittlerweile sehe ich die Situation jedoch deutlich entspannter – und das nicht ohne guten Grund.“
    „Tatsächlich?“ Ein Anflug von Interesse blitzte in den Augen des Bankdirektors auf. „Und was für ein Grund wäre das?“
    „Nun, um Ihnen das genauer zu erklären, habe ich um diesen Termin gebeten“, erwiderte Sabrina mit neu gefasstem Mut. Lächelnd öffnete sie die lederne Aktentasche, die sie bei sich trug, und reichte Göransson das Konzept, das sie in der vergangenen Nacht ausgearbeitet hatte. „Sie können den Unterlagen entnehmen, dass es mir gelungen ist, einen neuen Kunden für
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zu gewinnen, der Bestellungen in großer Stückzahl in Aussicht gestellt hat.“
    Der Bankier überflog die Unterlagen und nickte. „Ihr Einsatz für die Firma Ihres Adoptivvaters ist wirklich beeindruckend. Ich werde mir das einmal in Ruhe ansehen.“
    „Vielen Dank, aber …“, nervös fuhr sie sich durchs Haar. „Entschuldigen Sie, ich will nicht unverschämt erscheinen, aber … Nun ja, wäre es möglich, dass Sie uns aufgrund dieser neuen Informationen noch einen Aufschub von acht Wochen gewähren, ehe über die Kredite von
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entschieden wird? Bis dahin bin ich wahrscheinlich in der Lage, Ihnen unterzeichnete Verträge vorzulegen.“
    Göransson runzelte die Stirn, und Sabrinas Mut sank. „Acht Wochen? Verstehen Sie mich nicht falsch, Frau Ahlström, ich finde Ihren Einsatz wirklich bewundernswert, und Ihre Pläne erscheinen mir auf den ersten Blick durchaus vielversprechend, aber acht Wochen sind eine lange Zeit. Ohne konkrete Sicherheiten kann ich eine so lange Frist nicht einräumen.“ Er schüttelte den Kopf. „Es tut mir wirklich leid, aber mehr als zwei Wochen kann ich Ihnen derzeit nicht geben. Wenn Sie uns bis dahin allerdings einen Vertrag vorlegen können, steht einer neuen Verhandlung von meiner Seite aus nichts im Wege.“
    Auf dem Rückweg zu
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fühlte Sabrina sich hin- und hergerissen zwischen Hoffnung und Besorgnis. Im Grunde konnte sie sich über das Ergebnis des Gesprächs mit dem Bankdirektor nicht beklagen. Es war zwar nicht ganz so gelaufen, wie sie es sich erhofft hatte, doch nichtsdestotrotz konnte sie mehr als zufrieden mit sich selbst sein. Immerhin hatte sie zwei Wochen Aufschub rausgehandelt. Und wenn alles so lief wie geplant und
Wohn(t)raum
mit
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einen Zuliefervertrag abschloss, dann konnte eigentlich gar nichts mehr schiefgehen. Jetzt musste sie nur noch die übrigen Gläubiger von ihrem Konzept überzeugen, aber auch das würde ihr noch gelingen, davon war sie überzeugt – bis sie ihren Mietwagen die Auffahrt von
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hinauflenkte.
    Mehrere Lieferwagen waren am Rande der Einfahrt geparkt. Sabrina erkannte die Firmenaufschriften – es waren allesamt Zulieferer, die auf eine größere Summe warteten. Die Fahrer der Lieferwagen standen vor der Eingangstür und diskutierten aufgeregt mit Inga. Zu ihrem Ärger entdeckte Sabrina auch Jonas, der sich zwar diskret im Hintergrund hielt, jedoch äußerst interessiert zuhörte.
    „Es tut mir leid, meine Herren“, sagte Inga gerade. „Ich bin nicht befugt, irgendwelche Zahlungen an Sie zu tätigen. Bitte verstehen Sie, dass …“
    „Wir warten schon eine halbe Ewigkeit auf unser Geld“, fiel ihr ein glatzköpfiger Mann in Arbeitshosen und kariertem Hemd ins Wort. „Ich habe eine Familie zu ernähren und kann es mir nicht leisten, Ihrem feinen Herrn Chef noch länger Kredit zu gewähren!“
    „Genau!“, meldete sich ein anderer Mann zu Wort. „Wir haben schließlich auch Rechnungen zu bezahlen!“
    Sabrina straffte die Schultern und trat auf die Gruppe zu. „Um was geht es hier bitte?“
    Inga atmete erleichtert auf, als sie Sabrina erblickte. „Diese Herren fordern Geld ein, das dein Vater ihnen angeblich schuldet. Ich habe keinen Überblick über die Firmenkonten. Kannst du das bitte klären?“
    „Sind Sie Sabrina Ahlström, die Adoptivtochter vom alten Sigmund?“, fragte einer der Männer.

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