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Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)

Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition)

Titel: Hand aufs Glück: Mittsommerherzen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pia Engström
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Wenn die Bank ihre Drohung tatsächlich wahr machte, dann bedeutete dies für
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das endgültige Aus. Die ausstehenden Beträge waren einfach zu hoch, als dass sie es schaffen konnte, sie rechtzeitig aufzubringen. Und am Ende drohte die Zwangsversteigerung …
    Die Aussichtslosigkeit der Situation lastete wie ein Felsbrocken auf Sabrinas Seele. Jedes Mal, wenn sie glaubte, einen Schritt nach vorn gemacht zu haben, gab es kurz darauf ein Rückschlag. Wozu hatte sie die vergangenen Tage damit verschwendet, neue Vertriebspartner und Direktabnehmer zu suchen, wenn nun ohnehin alles in sich zusammenbrach? Die Handvoll kleiner Geschäfte, die sie eingefädelt hatte, würde bei Weitem nicht reichen, um die ausstehenden Verbindlichkeiten zu begleichen.
    Was
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jetzt brauchte, war ein Wunder – oder ein richtig großes Geschäft, das realistische und kurzfristige Gewinne versprach, von denen sich sowohl die Bank als auch alle übrigen Gläubiger überzeugen ließen. Aber woher nehmen?
    Und wenn sie nun doch an
Dalahästen Fabriket
verkaufte?
    Kurz dachte sie darüber nach, dann schüttelte sie den Kopf.
Nej!
Noch immer regte sich ein letztes Fünkchen Widerstand in ihr. Sabrina wollte die Firma retten – und trotz aller Widrigkeiten war sie nicht bereit, aufzugeben. Wer wusste, was aus Sigmunds Lebenswerk wurde, wenn sie einem Verkauf zustimmte?
    Es war schier aussichtslos, das wusste sie selbst, doch sie war wild entschlossen, weiterzukämpfen. Für Sigmund, aber nicht zuletzt auch für sich selbst. Sabrina wollte sich beweisen, dass sie aus einem anderen Holz geschnitzt war als ihre Mutter. Sie würde nicht aufgeben, nur weil nicht alles so lief, wie sie es sich vorstellte – auf gar keinen Fall!
    Sie wollte gerade Schluss machen für heute, als ihr Handy klingelte. Es war Tanja, wie ein kurzer Blick aufs Display verriet.
    Seufzend fuhr Sabrina sich durchs Haar. Ihr war überhaupt nicht nach Plaudern zumute – doch vielleicht war es ja wichtig.
    „Sabrina?“ Tanja klang ganz außer Atem vor Aufregung. „Hör zu, ich hab Neuigkeiten für dich. Du bist doch auf der Suche nach einem großen Auftrag für den Betrieb deines Vaters, nicht wahr?“
    „Ja, sicher“, erwiderte Sabrina irritiert. „Aber …“
    „Halt dich fest, Liebes – ich habe dir soeben nicht nur einen großen, sondern einen
riesigen
Auftrag an Land gezogen!“

6. KAPITEL
    E in Wunder …
    Sabrina wusste nicht, wie ihr geschah. Sollte jetzt tatsächlich alles gut werden? Doch sie zwang sich zur Ruhe. Bloß nicht den Tag vor dem Abend loben!, lautete Sigmunds Devise. Es war besser, sich erst einmal anzuhören, was Tanja zu sagen hatte.
    „Was für einen Auftrag?“, fragte sie deshalb skeptisch.
    „Mensch, das ist alles so wahnsinnig aufregend!“ Tanja konnte sich gar nicht beruhigen. „Also gut, ich fang am besten ganz vorne an. Ich hab doch diesen Nebenjob als Schreibkraft bei
Wohn(t)raum
, du weißt schon, die verkaufen Geschenk- und Dekoartikel. Durch Zufall habe ich mitbekommen, wie Herr Krämer, das ist der Chef, sich mit dem Einkäufer gestritten hat. Es ging irgendwie um typisch schwedische Artikel. Da bin ich natürlich hellhörig geworden.“ Tanja lachte leise. „Ich bin ganz frech hin und hab gefragt, was denn los ist. Die beiden haben mich zuerst ziemlich schief angeguckt, sind aber schließlich doch mit der Sprache rausgerückt. Jedenfalls will Herr Krämer den Medienrummel um den bevorstehenden Nachwuchs im schwedischen Königshaus dazu nutzen, eine ganz große Kampagne mit Artikeln aus Schweden auf den Weg zu bringen. Nur hat sein Chefeinkäufer bisher kein vernünftiges Angebot gefunden, das auch zum Sortiment der Firma passt. Na ja, und da hab ich natürlich sofort an dich gedacht und
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vorgeschlagen.“
    „Du hast …“ Sabrina umklammerte das Handy so fest, dass ihre Fingerknöchel weiß hervortraten. Sie wagte kaum zu atmen. „Und was haben sie gesagt?“
    „Stell dir vor, sie wollen es probieren! Ich soll kurzfristig einen Termin mit dir abstimmen, damit sie rüberkommen und sich das Unternehmen mal ansehen können. Tja, und wenn du es schaffst, sie zu überzeugen, dass eure Dala-Pferde und all die anderen hübschen Artikel genau das sind, wonach sie gesucht haben, winkt dir ein lukrativer Großauftrag. Na? Wie findest du das?“
    Sabrina wusste nicht, ob sie lachen oder weinen sollte. War dies das Wunder, an das sie vorhin noch gedacht hatte?

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