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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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neun Bögen angeordnet: Drei verbanden sich mit der Promenade, je zwei mit den Gehwegen darüber und darunter und je eine mit den Wegen über und unter diesen.
    Eine eindrucksvolle Leistung, um so mehr, da die gesamte dreihundert Jahre alte Konstruktion ohne jede Unterstützung durch Repulsoren an Ort und Stelle gehalten wurde. Luke schlenderte über die Promenade, ließ den Blick durch die zunehmende Dunkelheit über die zahlreichen Lichter auf der anderen Seite der Schlucht und an deren Boden wandern und fragte sich, ob irgend jemand in der modernen Zeit über den Mut und das Selbstvertrauen verfügte, etwas von diesen Ausmaßen in Angriff zu nehmen.
    R2-D2, der neben ihm herrollte, trillerte unbehaglich. »Keine Sorge, R2, ich werde schon nicht zu nah an den Rand treten«, beruhigte Luke den kleinen Droiden und lockerte die Schultern unter dem Kapuzenmantel. »Es ist auch gar nicht gefährlich – in der Broschüre stand, daß es für den Notfall Traktorstrahlen gibt, die jeden auffangen, der abstürzt.«
    R2 nahm das mit einem nicht ganz überzeugten Zwitschern zur Kenntnis, dann drehte er den Kuppelkopf, um sich verstohlen umzublicken, und piepte eine Frage.
    »Ja«, teilte Luke ihm schlicht mit. »Er folgt uns noch immer.«
    Er hatte die Verfolgung bereits aufgenommen, kurz nachdem sie auf der Promenade angekommen waren: ein großer, massiger Nichtmensch, der sich mit unerwarteter Gewandtheit in den Strom der übrigen Fußgänger einfädelte und wieder daraus löste. Luke war sich nicht ganz sicher, wann er und R2 entdeckt und erkannt worden waren; womöglich während der Fahrt mit dem Turbolift vom Raumhafen nach unten, oder vielleicht auch erst, nachdem sie die Promenade betreten hatten.
    Im Grunde war es ebenso denkbar, daß sie überhaupt nicht erkannt worden waren. Ihr Schatten konnte auch bloß ein ortsansässiger Dieb sein, der darauf hoffte, einem hilflosen Fremdling seinen Astromechdroiden zu stehlen.
    Wenn dem so war, so würde er eine echte Überraschung erleben.
    R2 zwitscherte erneut. »Geduld«, beschied Luke ihm und sah sich um. Sie waren nun an das Ende einer der an der Felswand klebenden Geschäftszonen gelangt und betraten eine breite Lücke, in der es lediglich einen Wasserfall und zwei zur Zeit unbesetzte Gesprächsstätten gab. Hier war es so still, friedlich und privat, wie Luke es hier oben noch nicht gesehen hatte. Der ideale Ort für eine kleine Unterhaltung aus dem Stegreif.
    Oder für einen Hinterhalt.
    »Laß uns einen Moment hier rasten«, wandte er sich an R2 und trat an den äußeren Rand der Promenade. Sie befanden sich nun ziemlich genau in der Mitte der ruhigen Fläche; der Wasserfall hinter ihnen plätscherte sanft. Luke suchte sich einen Abschnitt der Brustwehr aus und blieb stehen. Er stützte die Ellbogen auf das Geländer und griff in die Macht hinaus. In den Emotionen ihres Verfolgers kam es in diesem Moment zu einer kaum merklichen Veränderung: eine Veränderung, die Luke annehmen ließ, daß der andere zu einem Entschluß gelangt war. »Er kommt«, flüsterte er R2 zu. »Ich glaube, er ist allein. Aber es könnte trotzdem Ärger geben. Du hältst also besser Abstand, alles klar?«
    Der Droide bestätigte dies mit einem nervösen Zwitschern und rollte darauf einen Meter zurück. Luke änderte die Lage der Ellbogen auf der Brustwehr und starrte in den Canon hinab; ein sanfter Schauder rieselte ihm über den Rücken, als er auf die leisen Schritte lauschte, die sich ihm von der Seite näherten. Soweit er das feststellen konnte, war dies dieselbe Stelle, an der er sich während seiner Vision gesehen hatte…
    Die Schritte verharrten. »Verzeihung«, sagte eine sanfte Stimme, »aber sind Sie der Jedi-Meister Luke Skywalker?«
    Luke drehte sich um und sah das Wesen, das ihnen gefolgt war, zum ersten Mal in aller Deutlichkeit vor sich. Er gehörte einer ihm unbekannten Spezies an: groß, breit, dunkle Schuppen, die unter einem mit Pelz verbrämten Mantel kaum zu erkennen waren. Er hatte einen großen Kopf, lebhafte schwarze Augen und kurze Stacheln dort, wo bei einem Menschen der Mund gesessen hätte. »Ich bin Skywalker, ja«, gab Luke zu. »Und Sie?«
    »Ich heiße Moshene Tre«, antwortete der Nichtmensch. »Un’Yala des Cas’ta-Stamms des Volks der Rellarin von Rellnas Minor.«
    Er griff mit einer Hand, die die Größe einer Wookiee-Pranke hatte, an den Kragen seines Mantels und klappte den Rand um. An der Unterseite war eine unverwechselbare dünne goldene Nadel

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