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Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit

Titel: Hand von Thrawn 01 - Schatten der Vergangenheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Timothy Zahn
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befestigt. »Ich bin außerdem Observator der Neuen Republik. Es ist mir eine Ehre, Sie kennenzulernen, Sir.«
    »Ganz meinerseits«, erwiderte Luke und nickte grüßend, während die letzten Spuren der Anspannung von ihm abfielen. Die Observatoren waren ein experimenteller, halb offizieller Teil der Neuen Republik, der während der jüngsten Bemühungen um die Reorganisation der Regierungspolitik ins Leben gerufen worden war.
    Sie bewegten sich ungebunden in den ihnen zugewiesenen Sektoren; ihre Aufgabe war es, den Hohen Rat und den Senat über alles, was sie sahen und hörten, direkt zu unterrichten. Dabei hatten sie besonders auf ungehörige Aktivitäten seitens der Regierungen zu achten, die von den lokalen oder sektoralen Behörden lieber unter Verschluß gehalten wurden.
    Es hatte anfangs Befürchtungen gegeben, die Observatoren könnten sich zu jener Sorte geheimer Sicherheitskräfte entwickeln, die das Imperium während seiner Schreckensherrschaft mit so verheerender Wirkung eingesetzt hatte. Doch bislang schien dies nicht zu geschehen. Die verschiedenen Regierungen, die es unternommen hatten, die Observatoren mit Geldmitteln auszustatten, hatten sich ihre Kandidaten sorgfältig ausgesucht und besonders darauf geachtet, ausschließlich Wesen von hoher Moral anzuwerben und die Grenzen ihres Mandats strengstens zu definieren. Der Umstand, daß die Beobachter in Sektoren weit von ihrer jeweiligen Heimat und damit fern aller lokalen oder ethnischen Rivalitäten eingesetzt wurden, hatte die Geldgeber ohne Zweifel dazu ermutigt, Kandidaten zu bestimmen, die so unbestechlich und unparteiisch wie möglich waren.
    In der Alten Republik war, wie Luke wußte, ein ähnliches System angewandt worden, wobei die Jedi-Ritter die Rolle der Beobachter innegehabt hatten. Vielleicht würden die Absolventen seiner Akademie ja eines Tages zahlreich genug sein – und genug Vertrauen genießen –, um diese Pflicht wieder übernehmen zu können. »Womit kann ich Ihnen helfen?« fragte Luke.
    »Bitte vergeben Sie mir die Unverschämtheit, in Ihrem Schatten gewandelt zu sein«, fuhr Tre fort. »Doch ich spürte die Last, mit Ihnen sprechen zu müssen, und mußte mich Ihrer Identität versichern, ehe ich mich Ihnen näherte.«
    »Ich verstehe«, sagte Luke. »Nichts für ungut. Wie kann ich Ihnen helfen?«
    Der Rellarin trat neben Luke an die Brustwehr und wies mit seiner breiten Pranke nach unten. »Ich wollte, daß Sie sehen, was heute abend in der Schlucht geschieht. Daß Sie es sehen und verstehen.«
    Luke drehte sich wieder zur Brustwehr um und blickte nach unten. Alles, was er sah, waren die Straßenbeleuchtung sowie die Lichter der Fahrzeuge, die typisch waren für eine moderne Stadt. »Wohin soll ich denn schauen?« wollte er wissen.
    »Dorthin«, antwortete Tre und deutete auf ein großes Areal in der Form eines Diamanten nahe der Mitte des Canons, das ihrem Standort unmittelbar gegenüberlag. Obwohl es von der normalen Straßenbeleuchtung begrenzt wurde, lag dieses Areal fast völlig im Dunkeln. Nur in der Nähe des Zentrums waren ein paar winzige Lichter auszumachen.
    »Sieht aus wie ein Park«, wagte Luke einen Tip und rief im Geiste den Übersichtsplan des Canons auf, den er sich auf dem Weg zum Raumhafen angesehen hatte. »Vielleicht der Friedenspark?«
    »Das ist korrekt«, nickte Tre. »Sehen Sie die Lichter in der Mitte?«
    »Ja«, entgegnete Luke. »Sie…«
    Er hielt inne und zog die Stirn kraus. Während der letzten Sekunden, in denen er und Tre miteinander sprachen, hatte sich die Anzahl der Lichter scheinbar verdoppelt. Noch immer lagen sie dicht beieinander… und dann legte sich, noch während er zusah, ein weiterer leuchtender Ring um die bereits vorhandenen Lichter. »Das sind Friedenslichter«, erklärte Tre. »Das Volk von Cejansij kommt heute abend zusammen, um für Gerechtigkeit zu demonstrieren.«
    »Ja«, sagte Luke. Er erkannte nur zu gut, wohin dies rührte. »Gerechtigkeit.«
    »Ich entnehme dem Tonfall Ihrer Stimme, daß Sie es noch nicht verstehen«, widersprach Tre, in dessen Stimme wiederum ein Unterton milden Tadels lag. »Der Hohe Rat und der Senat tun alle derartigen Demonstrationen wahlweise als Übergriffe der Gewalttätigen und Unwissenden oder als Komplott des Imperiums ab. Aber das ist nicht überall der Fall.«
    »Ich glaube nicht, daß der Senat die Dinge so vereinfacht sieht«, gab Luke zurück. Gleichwohl mußte er einräumen, daß an Tres Worten etwas dran war. »Unter welche

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