Hand von Thrawn 03 - Der Zorn des Admirals
durchbrechen und eine Nachricht abzusetzen, in der er die Beseitigung sämtlicher Zeugen befahl…
Doch Colonel Vermel, der an einem kleinen Tisch saß und einen Satz Sabacc-Karten vor sich ausgelegt hatte, blickte auf und riss überrascht die Augen auf. »Admiral!«, rief er und wollte offensichtlich seinen Augen nicht trauen. »Ich…«
Im nächsten Moment sprang er auf. »Colonel Meizh Vermel, Admiral«, meldete er zackig. »Ich bitte um Erlaubnis, meinen Dienst wieder aufnehmen zu dürfen.«
»Erlaubnis erteilt, Colonel«, gab Pellaeon zurück, der sich keine Mühe gab, seine Erleichterung zu verhehlen. »Gestatten Sie mir, Ihnen mitzuteilen, wie erfreut ich bin, Sie wohlauf zu finden.«
»Vielen Dank, Admiral«, sagte Vermel und entließ nun seinerseits einen erleichterten Seufzer, als er um den Tisch herumkam. »Ich hoffe, Sie sind nicht allein gekommen.«
»Keine Sorge«, versicherte Pellaeon ihm grimmig und winkte Vermel zur Zellentür. »Ich habe die Rimcee-Station zwar nicht direkt übernommen, aber meine Männer sind in der Position, das jederzeit nachzuholen, falls Disras Leute etwas gegen unsere Abreise einzuwenden haben.«
»Ja, Sir«, erwiderte Vermel und warf ihm über die Schulter einen seltsamen Blick zu. »Darf ich trotzdem vorschlagen, dass wir uns beeilen?«
»Ganz meine Meinung«, pflichtete Pellaeon ihm bei und legte die Stirn in Falten. Etwas in diesem Blick…
Sie passierten kommentarlos den Major und die Wachstation und ließen die Biegung des Gangs hinter sich. Die Sturmtruppler fielen gemäß der zuvor erteilten Befehle Pellaeons zu je zwölf Mann vor und hinter ihnen in einer strikten Geleitschutzformation in Trab. »Sie klangen nicht sonderlich überzeugt, als ich vor einer Minute Disras Leute erwähnte«, bemerkte Pellaeon, während sie durch den langen Gang liefen.
»Es ist möglicherweise nicht Disras Autorität, mit der Sie sich hier herumschlagen müssen, Admiral«, entgegnete Vermel und rückte ein wenig näher an Pellaeon heran, als fürchtete er, heimlich belauscht zu werden. »Als Captain Dorja mich an Bord nahm, nachdem er mein Raumschiff bei Morishim abgefangen hatte, gab er an, den Befehl dazu von Großadmiral Thrawn persönlich erhalten zu haben.«
Pellaeon fühlte, dass ihm der Kragen zu eng wurde. »Thrawn?«
»Ja, Sir«, nickte Vermel. »Ich hatte gehofft, dass es sich dabei lediglich um einen von Disras Tricks handeln würde – ich erinnerte mich, dass Sie gesagt hatten, wie sehr er die Friedensverhandlungen ablehnte. Aber Dorja war sich so sicher.«
»Ja«, erwiderte Pellaeon leise. »Ich habe auch einige Gerüchte darüber gehört. Er wurde angeblich sogar von verschiedenen Angehörigen der Neuen Republik gesehen.«
Vermel blieb einen Augenblick lang schweigsam. »Aber Sie haben ihn selbst noch nicht gesehen?«
»Nein.« Pellaeon wappnete sich. »Aber ich denke, es ist an der Zeit dazu«, sagte er. »Falls er wirklich zurückgekehrt ist.«
»Er wird Ihnen Schwierigkeiten bereiten, weil Sie mich befreit haben«, stellte Vermel widerwillig fest und warf einen Blick über die Schulter. »Vielleicht wäre es besser, ich kehre um.«
»Nein«, gab Pellaeon entschlossen zurück. »Thrawn hat seine Offiziere niemals für etwas bestraft, von dessen Richtigkeit sie ehrlich überzeugt waren. Vor allem nicht dann, wenn er ihnen keine entsprechenden Befehle erteilt oder ihnen Informationen zum besseren Verständnis vorenthalten hat.«
Sie kamen ans Ende des Gangs und bogen in den zentralen Überwachungsnexus ein. Die Wachen und Offiziere saßen noch immer ergeben da, wo Pellaeon sie zurückgelassen hatte, und starrten unter den wachsamen Augen eines weiteren Kontingents Sturmtruppen der Schimäre düster vor sich hin.
»Nein, wir werden nach Bastion zurückkehren und herausfinden, was Mufti Disra zu alledem zu sagen hat«, fuhr er fort, während sie den Nexus durchquerten und auf die Landebucht zuhielten, wo ihre Fähren festgemacht hatten. »Wenn die Gerüchte falsch sind, dürfte uns Mufti Disra eigentlich keine weiteren Probleme machen. Commander Dreyf und ich haben einen Satz Datenkarten in unseren Besitz gebracht – die immerhin mit Disras persönlichem Kode verschlüsselt sind –, die Informationen über seine vollständigen Unternehmungen enthalten: Namen, Orte, Geschäftsabschlüsse inklusive seiner sämtlichen Verbindungen zu den Cavrilhu-Piraten sowie diversen zwielichtigen Finanziers auf beiden Seiten der Grenze.«
Er spürte, wie sich seine Züge
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