Handbuch für Detektive - Roman
Gänsefüßchen unten Ältesten Mordopfersder Welt Gänsefüßchen oben Komma der Gänsefüßchen unten Drei Tode des Colonel Baker Gänsefüßchen oben und des Gänsefüßchen unten Mannes Komma der den zwölften November stahl Gänsefüßchen oben Punkt. Ich gehe davon aus Komma dass dies von Interesse für Sie ist Komma da Ihnen zweifellos bewusst ist Komma dass die Agentur dringend einen neuen Stardetektiv braucht Komma und ich Ihnen versichern kann Komma dass ich kein Interesse an dieser Tätigkeit habe Punkt. Sollte dies zu Ihrer Zufriedenheit sein Komma überlasse ich es Ihnen Komma einen Treffpunkt vorzuschlagen Punkt. Ich werde unbewaffnet kommen Punkt.»
Emily riss die Seite aus der Maschine, tippte rasch eine Reinschrift und sagte: «Ich gehe einen Boten suchen.»
«Keine Boten, Emily. Ich glaube nicht, dass man denen trauen kann. Das hier bleibt, wie Sie es einmal formuliert haben, eine interne Angelegenheit.»
Jetzt grinste der Mann mit dem blonden Bart. An seinen Fesseln zerrend, drehte er sich auf seinem Stuhl um, um ihnen hinterherzusehen. Unwin wich dem Blick des Mannes aus und schaute nur einmal zurück, während er und Emily auf den Fahrstuhl warteten. Er hatte sich nicht einmal die Mühe gemacht, einen Blick auf das Dokument zu werfen, das der Mann mit dem blonden Bart getippt hatte. Was auch immer es enthielt – ein gefälschtes Geständnis, eine Erinnerung, die er irgendwo aus seinem Gedächtnis hervorgekramt hatte –, würde nach alldem keinerlei Bedeutung mehr haben. Sie hielten ihn für einen Überläufer, und jetzt handelte er auch wie einer.
Unwin hatte Sorge gehabt, der Fahrstuhlführer würde ihn vielleicht erkennen und möglicherweise sogar wissen, dass Unwin auf der Flucht war. Doch der weißhaarige kleineMann summte nur vor sich hin, offensichtlich ohne weiter auf seine Fahrgäste zu achten, während der Fahrstuhl nach unten fuhr.
Emily flüsterte Unwin ins Ohr: «Wissen Sie wirklich, wer Lamech umgebracht hat?»
«Nein», sagte er. «Aber wenn ich es nicht bald herausfinde, macht es, glaube ich, sowieso keinen Unterschied mehr.»
Emily schaute auf ihre Schuhe. «Ich bin keine sehr gute Assistentin gewesen», sagte sie.
Sie schwiegen beide, und die einzigen Geräusche im Fahrstuhl waren das unmelodische Summen des Fahrstuhlführers und das Knirschen des Mechanismus über ihnen. Unwin wusste, dass nicht Emily, sondern er selbst gescheitert war. Sie hatte ihn vor Detektiv Screed gerettet und das geheime Codewort gewählt, das ihn nun schon zum zweiten Mal gerettet hatte. Doch als sie ihn vor dem Gilbert Hotel gefragt hatte, was aus ihr werden würde, wenn sie Sivart erst einmal gefunden hätten, war es ihm nicht gelungen, ihr eine Antwort zu geben.
Vielleicht hätte er ihr sagen sollen, dass er Detektiv bleiben würde und sie dann immer noch seine Assistentin wäre. Besser noch, sie könnten als Partner tätig sein: der gewissenhafte Träumer und seine schlafwandlerische Handlangerin. Zusammen würden sie die Knoten entwirren, die Enoch Hoffmann und seine schurkischen Heerscharen in der Stadt und in ihren Träumen geschlungen hatten. Ihre Verdächtigen würden sich durch sein schreiberhaftes Auftreten besänftigen lassen; Emily würde die harten Fragen stellen und ihn meistens chauffieren. Sie würden jedem Fehler auf die Spur kommen, den Sivart begangen hatte, würden alle großen Fälle aufrollen und noch einmal lösen, würden allesin den Archiven richtigstellen. Ihre Berichte wären präzise, vollständig und pünktlich: zum Neid eines jeden Schreibers im vierzehnten Stock.
Doch bis jetzt hatte er seine Unschuld nicht beweisen können, und nun würde auch Emily gejagt.
Sie blickte immer noch auf ihre Schuhe, als Unwin ihr die Hand auf die Schulter legte. «Sie sind die beste Assistentin, die ein Detektiv sich nur wünschen kann», sagte er.
Als wäre der Boden unter ihren Füßen gekippt oder das Kabel des Fahrstuhls gerissen, ließ sich Emily in einer einzigen schnellen Bewegung gegen ihn fallen, legte ihm den Kopf an die Brust und schlang ihre Arme um seine Leibesmitte. Unwin musste nach Luft schnappen, als er so urplötzlich und mit ganzem Körpereinsatz diese junge Frau in den Armen hielt, die sich an ihn presste. Wieder roch er ihren Lavendelduft und darunter ihren frischen Schweiß.
Emily hob die Lippen an sein Ohr und sagte: «Das wär doch was, finden Sie nicht? Wir haben so viel Arbeit zu erledigen, aber trauen können wir niemandem. Und wenn man es recht
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