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Handyman Jack 01 - Die Gruft

Handyman Jack 01 - Die Gruft

Titel: Handyman Jack 01 - Die Gruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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nicht in die eigene Wohnung zurückgehen lassen. Wenn Kusum von Vickys Leidenschaft für Orangen wusste, dann kannte er sicherlich auch die Adresse. Und Jacks Wohnung stand ganz außer Frage. Aus einem Gefühl heraus rief er im Isher-Sportladen an.
    »Abe? Ich brauche Hilfe.«
    »Und? Ist das nicht immer so?«, kam die heitere Antwort.
    »Ich meine das ernst, Abe. Es geht um Gia und ihr kleines Mädchen. Ich brauche einen sicheren Ort, wo ich sie unterbringen kann. Irgendeinen Ort, den man nicht mit mir in Verbindung bringen kann.«
    Die Witzeleien waren schlagartig verschwunden. »Und ein Hotel nützt da nichts?«
    »Wenn es gar nicht anders geht, bringe ich sie auch da unter, aber eine Privatwohnung wäre mir erheblich lieber.«
    »Die Wohnung meiner Tochter steht bis zum Monatsende leer. Sie hat ein freies Semester und verbringt es in Europa.«
    »Wo ist das?«
    »In Queens. An der Grenze zwischen Astoria und Long Island City.«
    Jack sah aus dem Fenster auf das Wirrwarr von Gebäuden auf der anderen Seite des East River. Zum ersten Mal, seit er die Orange zerschnitten hatte, hatte er das Gefühl, die Situation unter Kontrolle zu bekommen. Die kranke Furcht, die ihn niedergedrückt hatte, hob sich ein wenig.
    »Hervorragend. Wo ist der Schlüssel?«
    »In meiner Hosentasche.«
    »Ich komme sofort und hole ihn ab.«
    »Ich werde nicht weglaufen.«
    Eunice kam herein, als er auflegte. »Sie haben wirklich kein Recht, uns alle aus dem Haus zu schicken«, sagte sie streng. »Aber wenn ich schon gehen muss, dann lassen Sie mich wenigstens vorher die Küche aufräumen.«
    »Ich mache das schon,« sagte Jack und stellte sich ihr in den Weg, als sie nach dem Schwamm in der Spüle greifen wollte. Sie drehte sich um und hob den Abfallbeutel auf, in dem sich die Orange befand. Jack nahm ihn ihr sachte weg. »Darum kümmere ich mich auch.«
    »Ist das ein Versprechen?«, fragte sie und sah ihn mit unverhohlenem Zweifel an. »Ich will nicht, dass die beiden Damen des Hauses zurückkommen und das Haus in Unordnung ist.«
    »Das werden sie nicht.« Jack tat diese treue kleine Frau leid, die keine Ahnung davon hatte, dass ihre beiden Arbeitgeberinnen tot waren. »Ich verspreche es.«
    Gia kam die Treppe hinunter, als Jack Eunice zur Eingangstür hinausdrängte. Sie schien sich beruhigt zu haben, seit er sie die Treppe hinaufgescheucht hatte.
    »Ich will wissen, was das alles zu bedeuten hat,« sagte sie, nachdem sich die Tür hinter Eunice geschlossen hatte. »Vicky ist oben. Und du sagst mir jetzt, was hier vorgeht, bevor sie herunterkommt.«
    Jack überlegte, was er ihr sagen konnte. Er konnte ihr nicht die Wahrheit erzählen – sie würde ihn einfach für wahnsinnig halten. Vielleicht rief sie sogar den Rettungsdienst an, um ihn in die Psychiatrie zu verfrachten. Er improvisierte und verquickte Fakt und Fiktion und hoffte, dass es einigermaßen einen Sinn ergab.
    »Ich glaube, Nellie und Grace sind verschleppt worden.«
    »Das ist doch lächerlich«, meinte Gia, aber ihre Stimme klang davon nicht überzeugt.
    »Ich wünschte, es wäre so.«
    »Aber es gab keine Anzeichen für einen Einbruch oder einen Kampf…«
    »Ich weiß nicht, wie es gemacht wurde, aber ich bin sicher, die Flüssigkeit, die wir in dem Badezimmer von Grace gefunden haben, hat damit zu tun.« Eine bedeutungsschwangere Pause. »Und diese Flüssigkeit war auch in der Orange, die Vicky hereingebracht hat.«
    Gias Hand krallte sich in seinen Arm: »Die, die du weggeworfen hast?«
    Jack nickte. »Und ich wette, wenn wir Zeit dazu hätten, würden wir auch in Nellies Sachen etwas finden, dass mit diesem Zeug versetzt ist, etwas, dass sie gegessen hat.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen …« Ihre Stimme verklang, hob sich dann aber wieder. »Wie wäre es mit den Pralinen?« Gia zerrte ihm in den Vorraum. »Da in der Schale. Sie wurden letzte Woche geliefert.«
    Jack sah sich die Schüssel neben dem Sessel an, in dem er die Nacht von Sonntag auf Montag verbracht hatte. Er nahm eine der Pralinen von oben und sah sie sich an. Keine Anzeichen für ein Einstichloch oder andere Manipulationen. Er brach sie auseinander und hielt sie sich unter der Nase … Da war er: der Geruch. Rakoshi-Elixier. Er hielt sie Gia entgegen.
    »Da. Riech mal daran. Ich weiß nicht, ob du dich an den Geruch von Graces Abführmittel erinnern kannst, aber es ist das gleiche Zeug.« Er führte sie in die Küche, wo er die Mülltüte öffnete und Vickys Orange herausnahm. »Vergleich

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