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Handyman Jack 02 - Der Spezialist

Titel: Handyman Jack 02 - Der Spezialist Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: F. Paul Wilson
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nein lauten … aber es könnte auch ein Ja sein … in gewisser Hinsicht.
    Was sollte er offenbaren? Auf keinen Fall etwas über seinen Arbeitgeber. Die Kaze-Group war ein Firmenkonsortium mit einem weitgehend anonymen Verwaltungsrat, das zwar nichts unter diesem Namen produzierte, aber in irgendeiner Weise Einfluß auf die Herstellung eines jeden Produktes hatte, das in Japan gefertigt wurde.
    Offiziell eine Holding-Gesellschaft, war die Kaze-Group kurz nach dem Krieg gegründet worden und hatte damit begonnen, Aktien der Gesellschaften zu erwerben, die den wirtschaftlichen Wiederaufbau des Landes einleiteten. Wenn neue Firmen entstanden, dann investierte die Gruppe in diese. Sie interessierte sich aber nur für die Besten, die Aussichtsreichsten. Die Kaze-Group wuchs während der wirtschaftlichen Aufschwünge, nutzte aber die Phasen wirtschaftlichen Rückschritts ebenfalls. Sie vergrößerte ihre Holdings entscheidend während der jüngsten Wirtschaftsflaute und nutzte die fallenden Nikkei-Indices, um günstige Käufe zu tätigen. Über ein Netz von Scheinfirmen besaß sie mittlerweile Aktienpakete, die ihr die Kontrolle über die »Big Six« keiretsus und die meisten der führenden Konzerne bescherte.
    Kaze, dachte Yoshio. Der Wind. Was für ein passender Name. Keiretsus, die riesigen vertikal und horizontal gegliederten Konglomerate, die scheinbar Japans Wirtschaft regierten, wurden oft mit Eisbergen verglichen – nur ein kleiner Teil von ihnen war zu sehen, doch die Hauptmasse entzog sich den Blicken und blieb im Verborgenen. Aber was bestimmt den Weg der Eisberge durch die Meere? Die Strömungen. Und was wiederum ist für Richtung und Stärke der Strömungen verantwortlich? Der Wind … Kaze.
    Nein, Kaze war nicht die Regierung, aber wenn die Kaze-Group die Stimme erhob – stets in Form eines diskreten Flüsterns direkt in bestimmte Ohren –, hörte die Regierung aufmerksam zu.
    »Ja«, sagte Yoshio, »das ist richtig.« Es wäre besser, wenn Jack-san glaubte, daß er für die Regierung arbeitete. »Und dieser Handelsminister war außerordentlich aufgeregt. Er sagte, er wäre von einem Mann angesprochen worden, der sicherlich ein Bote Gottes persönlich gewesen wäre, einem Mann, dessen Technologie« – er hielt inne … beinahe hätte er Kaze-Group gesagt – »Japan zur führenden Nation machen würde. Er behauptete, die Einzelheiten wären so verblüffend, so explosiv – ja, genau das Wort benutzte er –, daß er es nicht wagte, sich zu den Einzelheiten zu äußern, noch nicht einmal, wenn sie mit der Diplomatenpost befördert würden. Er sagte, er brächte diesen Mann direkt nach Tokio, wo er seine Ideen im Ministerium persönlich darlegen würde.«
    »Im Ministerium?« fragte Jack-san.
    »Ja. Im … Handelsministerium. Aber das Flugzeug mit dem Handelsminister und diesem geheimnisvollen Mann explodierte auf dem Weg nach Japan in der Luft, und alle Insassen kamen ums Leben.«
    »JAL 27«, sagte Jack-san.
    »Genau.«
    Es überraschte Yoshio nicht im mindesten, daß der ronin darüber Bescheid wußte. Alicia Clayton mußte ihm vom Tod ihres Vaters erzählt haben.
    »Aber was macht Sie so sicher, daß dieser ›Gesandte Gottes‹ Ronald Clayton war?«
    »Wir wissen aus den Passagierlisten, daß er während dieses Fluges neben unserem Handelsminister saß.«
    Jack-san nickte. »Dann ist es wohl klar.«
    »Und wir wissen auch …« Sollte er ihm dies ebenfalls mitteilen, überlegte Yoshio. Warum nicht? »Wir wissen auch, daß diese Flugkatastrophe kein Unfall war.«
    Jack-sans Augen verengten sich. »Eine Bombe? Aber niemand hat etwas Derartiges verlauten lassen …«
    »Wir haben Beweise dafür. Spuren von Sprengstoffrückständen an den wenigen im Wasser treibenden Trümmern, die wir finden konnten. Wir haben entschieden, nicht öffentlich bekanntzugeben, was wir wissen.«
    »Zum Teufel, warum nicht?«
    »Weil wir nicht wollen, daß die Leute, die die Bombe gelegt haben, erfahren, was wir bereits wissen, oder daß wir in irgendeiner Form in diese Affäre verwickelt sind.«
    »Sie meinen …?« Jack-sans zusammengekniffene Augen weiteten sich jetzt. »Wollen Sie damit etwa behaupten, daß das Flugzeug wegen Ronald Clayton gesprengt wurde?«
    »Genau das ist es, was wir annehmen – ja.«
    »Aber wer? Und warum?«
    »Wir haben Beweise dafür, daß Sam Baker der Bombenleger war. Sie haben ihn bereits kennengelernt.«
    »Habe ich das?«
    »Ich glaube, Sie haben ihm in der vergangenen Woche das Nasenbein

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